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Vorkommen. Im Herbste, auf allen Stöcken der Laubhölzer, an oder zwischen den
Wurzeln kranker, anbrüchiger Baumstämme, zuweilen sogar in Holzbehiiliern. Er bildet gewöhnlich
schöne grosse Gruppen, von denen die mittelsten Exemplare oft schon ganz erwachsen,
die im Kreise herumstehenden weniger ausgebildet und die, welche dazwischen oder die äussern
bilden, ganz klein und unausgebildet sind. Er findet sich auch einzeln, jedoch nicht
häufig 7 1).
E i g e n s c h a f t e n . Dieser Pilz entwickelt sich im Verhältniss zu alle den anderen Arten
sehr langsam, ist wohl unschädlich, wird aber nicht genossen.
E r k l ä r u n g der Abbildungen.
Taf. XX. Fig. 1. Eine ganze Gruppe Exemplare von verschiedenen Altersstufen.
„ 2. Durchschnitt eines unentwickelten grösseren Exemplares, um die Schleierhaut,
welche die Blättchen deckt, deutlich zu sehen,
„ Ein altes, ziemlich ausgewachsenes Exemplar, mit langem gekrümmtem
Strünke.
T
jluartcus comatus'). (Müll.) TintenblätferpUzi, Schopfpilz.
(Tnfel XXI.)
Synonyme. Agar, mmalus, Hüll. Flor, dan, U 834. — Frtes %si. myc. 1. f .
307. M. 1. — Greil, t. IW. — i e n « . y. 58. »!. 51. — Sohmid. Jcm. t. 10. — Pers.
%ii. 3D5. — Krombh. III. 32. t. 3. f . 35. — IV. f . 32. t. 30. f . J 5—2 1 . — Seerelan
f . 404. — Phoebus p. 07. — forcdlanms Sehäff. I. 4C, 47. — Ellr. f . 182. i.
B. f . 0. — typhoides Bull. l. 582. / . 2. d. t. 16. — Lelell. f. 103. — cylindricus
Wilh. — Soioerb. t. 189. — Ellr. f . 181. Í. 9 . f . 5. — amius Schaff, t. 7. Etlr.
f . 180. 9. f . 4 . — oratus u. cómalas Wallr. 11. 639. firmiarius Boll. (.44.
AVesentlicher Charakter. Ein hoher, anselmliclier, aber sehr verg.änglicher Pilz, wie
alle Arten, die zu dieser Gattung gezählt werden.
Hut mehrere Zoll hoch, in der Jugend eiförmig, rein weiss, seidenartig glänzend, mit
bräunlicher Spitze, später glockenförmig, über und über mit zarten, weissen, flockigen Längsschuppen
besetzt. Blättchen sehr breit, dicht, vom Strunk abstehend und weiss, später aber
werden sie, so wie der Hut, besonders unten vom Rande aus, bald blassröthiich, dann rötliiiehgrau
und immer dunkler bis purpurschwarz und lösen sich in eine schwärzliche, stark färbende
Flüssigkeit auf. Strunk aufrecht, lang, brüchig, hohl, mit einem beweglichen Ringe, nach unten
etwas knollig verdickt, geht in eine bald kürzere, bald längere wurzelartige Verlängerung
aus. Dieser Pilz zerfflesst, sobald er reif ist, in eine schwarze Flüssigkeit, von der nur eine
mehlige, schwarze Substanz übrig bleibt, durch welche er den Namen erhalten hat.
B e s c h r e i b u n g . Hut 2 — 4 " hoch und 1 — 3 " im Durchmesser. In der Jugend länglich
eirund, durch eine feine Sammethaut, welche in Gestalt eines Ringes am Strünke später
sichtbar bleibt, mit demselben verbunden. Vollkommen ausgewachsen erscheint er glockenförmig
, so dass er in Gestalt einer langen Glocke über den Strunk herabhängt. Die glatte, blassgelbliche
oder röthllchbraune Oberhaut zerreisst bald und lässt nur auf der Mitte eine zackige
Decke zurück, unter Avelcher das Fleisch malt weiss sich zeigt. Ausser der bräunUchen Mitte
erscheint nun die ganze Oberfläche gestrichelt und mit seidenartigen flockigen Längsschuppen
besetzt, welche zuweilen einen gelblichweissen, sehr blass blaugrünlichen, ebenso grünbläulichen
oder röthiichen Schiller bemerken lassen. Fleisch rein weiss, zart, sehr schwach
über den Hut ausgebreitet, am stärksten da, wo der Hut mit dem Strünke zusammenhängt.
B l ä t t c h e n sehr zahlreich und breit, dicht an einander hängend, nur hie und da sich etwas
spaltend, von gleicher Länge, in der Mitte am breitesten, erreichen den Strunk nicht. In der
Jugend rein weiss, später mehr weisslich; sobald die Zerstörung des Pilzes ihren Anfang nimmt,
erst blassröthiich, dann röthlichgrau, schwarzgrau bis purpurschwarz. Im letzteren Zustande
fangen sie auch schon an, gleichzeitig mit der Oberhaut, in eine schwarze, stark färbende Flüs-
71) Im grossen Garten, z. B, lon der grossen \Virthscbaft nach der Brücke über den Graben zu, rechts an den alten
Kastanienbäumen.
•) Tribu Cnprínus Fríes (MistplIzJ.