V V e s e n l l i c h e r Cliaracter. Gross, krieclieiiLl, ausgebreitet. Adern hellgelb, ocherg
e l b oder rostfarben; am R a n d e glatt und aufgeschwollen, fast gefaltet, nach der Mitte zu
k l e i n , netzartig verbunden, ungleich. In der Mitte mit vielgeslalIlgen, angehäuften
W a r z e n und mit einem von pulverartigen Sporen bedeckten Fruchtlager. Das Fruchtl
a g e r bedeckt sich allniählig mit einer dichten und oft bis dicken Schicht Sporenstaub,
»velcher bei dem geringsten Luf tzuge und bei jeder Bewegung als Staubwolke sich erhebt und
s o n a c h ausgesäet wird. Die zahllosen sehr kleinen Sporen haben die Gestalt emes der Länge
n a c h durchschnittenen Eies. Der Hut (oder die eigentliche ganze Pilzfläche) ist
meist aufliegend, selten frei, fasrig baumwollenartig. Hand: weiss, erhöht, oft sehr anges
c h w o l l e n oder häutig und unregelmässig strahlig ausgebreitet, unten schmutzig oder grauyiolet.
B e s c h r e i b u n g . Dieser Pilz kommt in 3 v e r s c h i e d e n e n Haupi formen vor
A Erste F o rm. In der Jugend bildet dieser Pilz unter den Dielen oder den Balken,
w e i s s e , ' ä i i s s e r s t zarte, spinneuwebartige, strahliche Fäden, die sich allmählig verllcchten, dab
e i hautälinlich werden und sich schmutzig oder blass granviolet färben. Diese Hauplform err
e i c h t oft mehrere Fuss, ja selbst Ellen Länge und Breite, und erscheint besonders da vollk
o m m e n entwickelt, wo sie glatte, ebene, grosse Holzllächen ungehindert bedecken kann.
S i n d aber diese Flächen oder die Orte, auf denen sie wächst, uneben, zerrissen, sclnefrig,
s a n d i g oder theils aus abwechselnden Lagen von nach der Quere und Länge gelagerten, gleic
h e n öder verschiedenen Hölzern, 0<ler auch wohl aus Holz und Mauerwerk zusammengesetzt,
d a n n bildet sie schmale oft nur zollbreite Bänder oder Streifen, welche oft ellenlang werden,
so fortkriechen, auf die mannigfaltigste Art die sie tragenilen Körper umschlingen, durchbohren
o d e r zerstören, und an ihren Enden, an geeigneten — oft von der Mutterilllanze sehr entf
e r n t e n Orten plötzlich zum Vorschein kommen und nun normale Pilze mit Fruchtjagcr und
r e i c h l i c h e r Sporenbildung erzeugen. Die durch diesen Pilz erzeugte Zerstörung des Holzes .st
g a n z eigener Art, indem die Pilzfaser bei dem Holze der Nadelbäume, sowohl in die Gefasse,
L auch in die Holzzellen mid die Markstrahlen dringt, und dasselbe nach und nach hl viere
c k i g e Stäbchen auf lösst > « 5 ) . , ,
B Zweite Form. Sie bildet ebenfalls grosse, oft mehrere Fuss lange oder breite
H ä u t e von fasriger, aber derberer und saftigerer Substanz. Diese Häut e sind anfänglich ebenf
a l l s weiss, werden später schmutzig und erhalten hin und wieder weinrothe, btaunwerdencle
F l e c k e n , Der Band derselben ist zart, «lüiui oder aufgeschwollen und fest, der Unterlage aufg
e d r ü c k t , jedoch vollkommen von derselben ablösbar. Sie ist gewöhnlich 2 _ C " breit, völlig
¿ l a t t und weiss. In der Mitte dieser grossen Hantmassen, erheben sich anfänglich neue, rund-
Uche oder scheibenförmige, weisse, saftige Stellen, von der Grösse eines Stecknadelkopfes
o d e r einer kleinen Erbse bis zu der eines Groschen, welche in ihrer Mitte sich gell, färben,
i n d e m sie Sporen auswittern, und dabei gleichzeitig kleine iiorenförmige Allein bilden. Allm
ä h l i g vergrössern sich diese Stellen, verfliessen unter einander und bilden grosse, zusammenh
ä n g e r t d e Flecke. Ihre Adern vergrössern sich immer mehr und mehr nnd die Sporen haufeii
s i c h beständig als dichter ocher- oder rostgelber Staub.
W e n n nach und nach alle diese Flecke untereinander verschmolzen sind, dann ist ilie ganze
M i l t e und der grösste Theil der Oberfläche dieses hautähnlichen Hutes mit dem Frilchtlager
b e d e c k t ; nur sind anstatt der wahren Adern, am Rande nur schwache Fältchen, oder sdlr
s e i c h t e flache Grübchen entwickelt, Bei zunehmendem Wachsthume und gehöriger Feuchtigk
e i t entstehen auf der Mitte des Hutes nun unregelmässig stehende, rundliche, tropfenförmige,
l ä n g l i c h e oder kammlormige Warzen, welche um sich oft fast Radien in concentrischen Kreisen
b i l d e n und 1 - 2 " hoch oller dick und häufig 1 " lang werdeii. Auch verfliessen viele ders
e l b e n unter einander und bilden traubenförinige Massen. Bei ungewöhnlicher feuchter Nahr
u n g und damit verbundener sehr kräftiger Entwickelung, sickert der Pilz, sowohl aus den
g r o i s e n Falten des Fruchtlagers und besonders aus dessen Warzen, auch selbst aus dem Rande,
d n e wässrige, klare; Übel schmeckende Lymphe, die später milchig wird und wiederum zur
ob er Räch Hell
t auffällig, dass in den mycologischen Schriften, welche über schädliche Pilze handeln, so wenig und oft sehr
11 diesem, so allgemein vorkommenden Pilze Erwähnung geschieht. . ^ , ,, . ...
Korm ist jene, welche. Pc,-.., in ssiner Sjnop.». fungoTum 2'-,"03-,."^""^/jTJp:
.rhrilben " und von der er ausd ückllch ihrer Schädlichkeit gedenkt. Sie hält sich sehr hai.fig in ^ebanden, an der unteren
S e der D i l n , die er durchbricht, auf und anfänglich die I^ickwäude und Döden der an den Wanden stehenden Möbeln_z,
165) Nach Siemssen (Naturgesch. des Hausschwammes Leipz. 1S09;) s .nach Boi irwieg (Abhandlung über den
Ausdünsüingen, Piiosphorsaure aushauchen, was aber auf einem Trrthuiue beruht. _ Jn mai
säure gefunden, dieselbe kann aber nicht ausgehaucht weiden, da sie nicht fluchtig ist.