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B l ä t t e r dick, ziemlich breit, breiter als das Hutfleisch, in der Mitte nicht sehr dicht, im Alter
noch weitläufiger, meist zweireihig, doch auch so, dass nur hier und da ein kürzeres zwischen
den längeren zu bemerken ist, leicht am Stiele anhängend, weiss oder gelfjlichweiss, im
AJter schmutziger. Stiel 2 — 4 und 5" hoch, bei ganz ausgewachsenen Exemplaren ^ bis
dick, nackt, gerade und gebogen, fast walzig oder nach unten etwas verdickt, von verschiedenen
Eindrücken, Furchen und Erhöhungen uneben, fast immer hohl und von Insektenlarven so
ausgefressen, dass oft nur ein flockiger Mulm in der Mitte übrig bleibt. Aussen weisslich, nach
unten blass ochergelblich oder bräunlich gestricht. Geruch widrig stinkend. Geschmack
scharf, beissend und eckelhaft.
Vorkommen. Im August und September, in verscliiedenen Laub- und Nadelholzwaldüngen,
auf Grasplätzen.
E i g e n s c h a f t e n . Cordier (p. 158) und Roques (85) erklären ihn für giftig, doch
der Erstere nur inuthmasslich, der Letztere offenbar nur des widerwärtigen Geruchs und Geschmacks
wegen. Krapf (11.18) sagt: „den stinkenden, Kopfweh machenden Geruch, und den
bis zum Erbrechen eckelhaften Geschmack behält er noch, wenn er schon dürr ist, verliert ihn
aber durch das Kochen gänzlich, doch bleibt sein Fleisch unschmackhaft und zum Essen
eckelhaft etc."
E r k l ä r u n g der Abbildungen.
Taf XXIV. Fig. 1. Einige ganz kleine noch unentwickelte Exemplare,
5, 2. Ein Durchschnitt von einem solchen.
„ 3. Ein junges aber dürftiges Exemplar.
„ 4. Gruppe ganz kleiner und eines grössern Exemplares.
„ 5. Durchschnitt des grössern.
„ 6. Ein erwachsenes dürftiges Exemplar, dessen Hut nicht mittelständig
ist.
„ 7. Ein abgeschnittener oberer Huttheil.
„ . Ein erwachsenes Exemplar mit schwachem Stiele.
5, 9. Ein ganz ausgewachsenes altes Exemplar.
Boletus scaher*) var, aurantiacus**^. (Bull.) Ranlier ItühreDpilz, rothbüp
f l g e r nölirenpilz.
( T a f . XXV.)
Synonyme. BoleU aurmliacus Bull. Cliamp. f . 320. l. 236. Var. A, u. 489. f ,
2. Var. B. — JDec. flor. fr. 337. — Pers. Observ. 2. ju 12, 13. — Cordier Beschrb.
j). 61. n. 21. — Pers. Ahh. v. Dierbach p. 152. n. 4. — Faulet p. 383. — Roq.
hisi. p. 72. f. 9. f . 2. 3. — Fries Si/si. myc. /. p. 393. n. 18. var. c. u. e. — Boic. i.
110. — Krombholx V. p. 3. t. 32. f . 12. 13. — Lelell. t. 4. f . 34. - Schaf f . t.\03,
f . 1—3. — rufus Schaff. Com. p. 75. t. 103. f . 4, 5, 6. — Ellr. i. 10. f . 5.
W e s e n t l i c h e r Charakter. Hut halbkuglig, rundlich oder gewölbt. Oberfläche
glatt, ziegelfarbig, rothbraun bis lebhaft gelbroth. Rand scharf, häutig, einwärts gebogen.
Oberhaut des Hutes in der Jugend mehrere Linien über denselben hervorragend, dicht am
Stiel anschliessend und so die Stelle eines Schleiers vertretend. Fleischig. Röhrchen lang,
dünn, weisslich, später schmutziger. Mündungen eckig, klein, zusammengezogen. Stiel lang,
schwach oder stark, walzig, ausgezeichnet gerade, nur selten gebogen, nach unten ein wenig
verdickt, weisslich, älter (besonders nach unten) sehr blassbräunlich, mit lichten, rothen oder
rothbraunen schuppigen "Wärzchen bedeckt und dadurch rauh anzufühlen; voll. Fleisch weis,
• ) Man seile Taf. II.
**) Dieser Pilz, <lec frülier bei mehreren Schriftstellern wegen seiner auffällig abweichenden Färbung von Boletus
s c a b e r , als eigene Art unter obigem Namen aufgefCihit und beschrieben wurde, ist später, neuern Beobachtungen und Erfahrungen
zufolge, als blosse Va r i e t ä t von Kol. scaber erkannt worden, Mehrere weniger erhebliche und früher mit eieeneii
Namen belegte Abweichungen in Form und Färbung, lassen sich füglich auf Zwei, nämlich den eigentlichen Boletus
s c a b e r und dessen (auf obiger Tafel abgebildete) Var. aurant iacus beschränken und unterbringen.