Vorkommen. Im Haulelande in feiner schwarzer Moorerde, die aus verwesten Blättern
und Nadeln entstanden, auf dem häufiges Moos die schnelle Austrocknung verhindert, auf
feuchten und schattigen Stellen an Waldrändern, zuweilen auch auf Grasplätzen und Viehweiden
»8). Im Frühjahr am häufigsten, oft in grosser Anzahl beisammen und von allen Altersstufen.
In nassen kühlen Sommermonaten, von August bis oft im October, doch um vieles
sparsamer.
E i g e n s c h a f t e n . Dieser Pilz ist anerkannt essbar und theilt den Speisen einen sehr angenehmen
Knoblauchgeschmack mit. Er kann leicht getrocknet und aufbewahrt werden. Man
sammeh ihn so, dass man den Hut mit dem obern Theile des Stieles abkneipt, ohne Weiteres
abwäscht, den Hut sammt den ßlättchen an der Luft (nicht an der Sonne) trocknet und
am zweckmässigsten in verschlossenen Gläsern aufbewahrt, damit der Geruch sich nicht verziehe.
Z u b e r e i t u n g . Er dient mehr als Würze an andere Pilze, an Fleischbrühen und verschiedene
Speisen, z. B. Ragouts etc. Lenz ([>. 49) hat ihn auch allein, mit etwas Butter
und Mehl zubereitet, als sehr fein und wohlschmeckend gefunden.
E r k l ä r u n g der Abbildungen.
Taf. XXVIII A. Fig. 1. Eine Gruppe junger Exemplare von verschiedener Grösse.
„ 2. Erwachsenere, lichter gefärbte Exemplare.
„ 3. Dergleichen dunkler gefärbte Exemplare.
„ 4. Ein ausgebreitetes Exemplar.
„ 5. Ein ganz altes ausgewachsenes Exemplar mit aufgerichtetem
Rande und vertieftem Hute.
„ 6 a, b. Darstellung der zwei- und dreireihigen Blätter.
Agaricus conicus*). (Scop.) KegreUcher Blätterpilz.
(Tafel XXVmß.)
Synonyme. Agaricus conicus Scop. p. 443, — S c h a f f , t.% — Fers. Syn.v.m.
— Fries Syst. myc. 1. p. 103. n. 8. — Ficin. Flor. v. Dr. II. p, 398. n. 1013. — croceus
Bull. i. 50. u. 524. f . 3. — I)ec. fr.% ^.191. — aurantim Sow. /.381. — Wiih.
1. c. p. 261. — Liglkf. Scot. p. 1025. — Curi. Land. 2. i. 208. — Boll. t. 67. f . 2.
~ Flor. Dan. t. 1009. f . 2 . — hyacinfhus Baisch i. 7. f . 28. - - trisiis Pers. Obs.
2. p. 49. — inamoenus Pers. Syn. p. 335.
W e s e n t l i c h e r Charakter. Hut lebhaft mennigrolh, lichter und dunkler schattirt. In
der Jugend kegelig, später unregelmässig ausgebreitet mit ausgebuchtetem Rande, nicht fleischig.
B l ä t t e r reingelb, dicht. Stiel goldgelb, jung oft gewunden, hohl. Fleisch durchscheinend,
im Hute saffranfarbig, im Stiel mehr weisslichgelb, an den Rändern etwas dunkler, wird
durch Druck oder andere Verletzungen sogleich schwarz.
B e s c h r e i b u n g . Hut ^ — im Durchmesser, glockigkegelig, später unregelmässig
ansgebreitet, umgekehrt trichterförmig, nicht sehr fleischig. Rand bald mehr, bald weniger
faltig gelappt oder ausgebuchtet, selten aufgeworfen, nur durchscheinend gestreift, bleicht gewöhnlich
zuerst aus. Oberfläche in der Jugend schön lebhaft mennigroth, zuweilen oben
nach der stumpfen Spitze zu saffranroth, herunterwärts nach dem Rande dunkelcarniinroth, Je
nach den Altersstufen oder zufolge des Standortes auch verschiedenartiger gefärbt. Ausser der
gelblich braungrünen Var. (Batsch f. 28) verliert sich bei den rothen Exemplaren im erwachsenen
Zustande durch das Ausbleichen die lebhafte Färbung und geht ins Rolhbraune, zuletzt
ins Schwärzliche (A. trisfis Pers.) über. Bei nasser Witterung ist die ganze Oberfläche schleimig
anzufuhlen. Blätter reingelb, nach den innern ZMischenräumen zu mit einem röthlichen
Schimmer, geben zuweilen einen saffrangelben Saft von sich. Sie stehen dicht, sind mehrreihig
und nicht angewachsen. Stiel 1—2i" hoch, und 1 — 3 ' " dick, cylindrisch, etwas ge-
88) Längs der Königsbrücker Strasse unter Nadelholz, auf Graspartieen im grossen Garten u, 8. w
Iribus Vlll ClUocyhe. Suhtribui 3. Ilygroeybe Fnes.