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i — h o c h sinil. Im Herbste findet man diese Höhe oft noch grösser. Die weisslichen oder
a n c h rctillichweissen, geraden oder gekrümmten Aeste sind ziemlich rund und fleischig, ijrec
h e n bei der Berülirung sehr leicht, stehen ungewöhnlich dicht und enden sich nach oben in
2 , 3 und 4 stumpfe, röthliche Spitzen. In der Jugend, wo die noch ziemlich kurzen Aeste
n o c h aneinander gedrängt sind, ähneln sie der Form nach dem bekannten Carvioi oder Blum
e n k o h l . Die biassröthiiche Färbung derselben" verliert sich herunterwärts in das Weissliche
d e s Strunkes. Im Sommer sind überhaupt diese Aeste und Zweige gedrängter und nicht so
h o c h als ijn Herbste, besonders wenn anhaltende feuchte Witterung das Wachsthum und die
damit verbundene Ausdehnung befördert. Unter diesen Verhältnissen verschmelzen die Farben
m e h r ins Gelbliche, wodurch die gegenwärtige rothe Art der gelben sehr ähnlich wird.
E s bilden sich oft Massen, die über im Umfange haben. Zuweilen bleibt der I'ilz in
gewissen Gegenden während seiner grunzen Lebensdauer schön weiss oder doch 'weisslich und
w i r d sodann als weisse Bärentatze {Clavaria Botr. alba varJ) dargestellt und beschrieb
e n 15 0).
V o r k o m m e n . Häufig in Laub- (besonders Eichen- und Buchen-), auch gemischten
W ä l d e r n , auf der Erde, zwischen Moos, Gras oder Haidekraiit, vorzüglich im Frühjahr und
H e r b s t . Dieser Pilz hat nicht allein gleiclies Vorkommen und gleiche Erscheinungszeit mit der
Clav, flava (vergl. Heft III. S. 19), sondern auch Geruch, Geschmack und Übrigen Eigens
c h a f t e n gemein, selbst die Zubereitungsarten sind dieselben.
E i g e n s c h a f t e n . Dieser Pilz, einer der bekanntesten, %vird auch allgemein verspeist.
AU wird er fasrig, wässrig, bitter und ist in diesem Zustande zum Genuss nicht mehr anwendb
a r . Der Strunk im jugendlichen Zustande des Pilzes bleibt das Beste und nächst ihm die
A e s t e , wenn sie die Höhe von 1" nicht viel überstiegen habend51).
E r k l ä r u n g der Abbildungen.
E i n ganz junges Exemplar.
Zwei zusammengewachsene junge Exemplare.
E i n Durchschnitt von einem jungen Exemplare.
E i n junges Exemplar als Repräsentant der zum Genuss besonders
s i c h eignenden.
Ein grosses ausgewachsenes Exemplar.
E i n Aststück.
E i n dergleichen vergrössert.
E i n dergleichen mit mehr rundlichen Spitzen.
T a f LXVII. Fig. 1.
„ 2.
„ 3.
„ 4.
„ 5.
j^garicus cyathifotmis*). (Rull.) Becherförmiger BlätterpiJz.
( T a f tXVIM.)
S y n o n y m e . Agaricus ajafhiformis Bull. i. 568. f . \ a {unicolor b?) f. 575. f . m. n.
- Dec. fr. 2. p. 170. — Fries Sysi. nujc. 1. p. 173. n. 29. — Ficin. Flor. v. TJr. p.
406. n. 1038. — concavus Scop. p. 449. — infundibulum Lcys. hal. p. 217. — sordielus
Dicks. Cr. 16. t. 3. f . 1. — macrocijathus und cyaHioides Bol f. f. 59. — Soic. t. 363.
— hirdus Fers. Syn. p. 4C1. — Röhl. D. Flor. III. p.2^0. n. 374. — dicolor A. 8.—
cyathifoiynis, obcampanulafus, purpuraseens und umbrinus Sckum.
W e s e n t l i c h e r Charakter. Hut mehr oder weniger becherförmig, etwas fleischig.
O b e r f l ä c h e schwärzlich und braun oder graubräiinlich, brauniichaschgrau, gelblich- und röthl
i c h b r a u n , glatt. Rand umgebogen, glatt. Blätter nicht dicht, angeheftet und scheinbar
h e r a b l a u f e n d , blassbräunlichgelb. Strunk biegsam, schwach, oben dünner, blassbräunlichgrau,
f a s r i g .
B e s c h r e i b u n g . Hut 2—3 " im Durchmesser, becher- oder trichterförmig, nur in der
150) Krombhol z VII. t, 53. f. 4.
151) Meluere Scliriftstelier sind der Meinung, <lass die Unter s c l iei j ii n g sme r km a l e von Clav, flava z B mehr
daniiederliegend — mehr verästelt, — und die mehr gelbbräunliclien, stuinpfgczalinten Spitzen nur zufällic oad voiii Eiiifluss
der Wittmmg, des Standortes und der Jahreszeit abliangen, wahrend Andere «iederun. den Mangel der rotI>en Spitzen und
die weisse Fnrbe der Sporen, als Unterschied bemerken, °
•) Tribus \[. Omjihalia, Subtiibus Colhjbaria, Fries.