l)(.'i junge» Exemplaren gTösstentheils nach tinleii etwas verdickt, bei erwachsenen nicht selten
unten schmiiler zulaufend. Von Fäibuiig aussen, dicht unter der Hohrenschlcht fast welssllch
oder gelblicluvciss, heruiiterwävts gewöhnlich gelbUch oder blass braunlichgelb, im reifen Aher,
aber auch oft schon bei jungen Exemplaren (mehr aufwäris nach den Rohren zu oder herunterwärts,
auch auf einer Seite mehr als auf der andern) mit rothbraunen oder schon carmiurotheu
Längsfasern bezeichnet, was dem Pilze ein lebhaftes Ansehen giebt. Unterhalb der farbig
gefaserten Stellen wiederum blassgelblich bis schmutzig weisslich. Fleisch des Strunkes,
besonders an jungen Exemplaren derb, nicht zähe, älter brüchig, sehr schwammig und mürbe;
erst weisslich, später gelblich, und wenn der Strunk aussen roth bezeichnet ist, auch nach innen
im Fleische röthlich. Erwachsene und ältere Exemplare laufen auf dem Durchschnitte und
an den Seilen herunterwärts grünlich an. Samen matt bräunlichgelb. Geruch scliwach
obstartig. Geschmack sehr schwach, nicht unangenehm, pilzartig.
V o r k o m m e n . Vom Juni bis in den November, in gemischten Wäldern, auf Anhöhen,
besonders unter Laubholz auf der kahlen Erde im Moder der Baumabfälle, bald einzeln, bald
gesellig und zuweilen mit einander verwachsen.
E i g e n s c h a f t e n . De Cand. und Roq. verdächtigen zwar diesen Pilz, aber blos des
Blauanlaufens wegen. Dieser nichtigen Meinung entgegen stehen die Zeugnisse von Tratt.
(essb. Schw. p. 102;, Krombh, (Consp. 29 — 30), Lenz, Letell. und Andern mehr, nach
welchen dieser Pilz um Paris, so auch in Thüringen, in Oesterreich und Böhmen häufig gegessen,
in Prag aber selbst oft zu Markte gebraclit werde. Lenz erwähnt (p. 76), dass er
oft davon gegessen habe. Zur Zubereitung, die übrigens ganz dieselbe ist, wie beim Steinoder
Ilerrenpilz {Bolef. eilulis), dem gemeinen Champignon {Ag. camjiesfer)^^) etc. sind die
ganz alten Exemplare ebenso wie bei allen andern bekannten essbaren Arten zu verwerfen und
nur die Jüngern und mittlem Stände zu wählen. Man fgeniesst diesen Pilz häufig mit
den übrigen essbaren Pilzarten vermischt. Der Genuss ganz alter Exemplare kann aber selbst
im getrockneten Zustande noch, wenn auch nicht lebensgefährlich, doch unter gewissen Umständen
(z. B. bei einem schwachen Magen etc. nachtheilig werden,
Taf. XXXIV Fig. I.
,, 2.
E r k l ä r u n g der Abbildungen.
Eine Gruppe ganz junger Exemplare.
Durchschnitt des grössern vorerwähnter Gruppe.
Ein erwachsenes Exemplar mit geradem, nach unten etwas verdicktem
Rande.
Durchschnittstheil desselben.
Zwei am Strünke verschieden gefärbte Exemplare, von denen das
grössere Exemplar sich durch die netzartig aufgesprungene Oberhaut
besonders auszeichnet.
Ein altes ausgewachsenes Exemplar, an dem die Röhrenschicht nach
unterwärts kissenförmig sich hervorhebt (was jedesmal das höhere
Alter, mithin die Ungeniessbarkeit des Stückes bekundet).
Durchschnitt desselben.
Ein Stück von der untern Seite der Röhrenschicht, um die Ausdehnung
der RöhrenöfFnungen dicht am Stiele, deutlich zu zeig
e n , deren Seitenwände fast Blättchen bilden.
Agaricus splenüens*). (Pers.) Glanzendcr Bláttcrpilz.
Cl'af. XXXV.)
S j n o n y m e . Agaricus splendens Vahl. Flor. Dan. Bd. Vil. Hfl. 19. t. 1130.
— nitidus Müll. in Flor. Dan. l. 773. — oUcaceo - fuscus l. 1372. — mucidus Schrad.
s})ic. p. no. — Pers. syn. II. p. 260. — Trail, f. 135. l. 14. f . 27. — Swarlss l. c.
98) VergI. Hit. III. p. 23.
' ) Tribus ¡I!. ^miííiuria Fries.