ausgeraiidet, die längsten abgerundet angewachsen, ganz jung oft weissUch oder gelblicliweiss,
spatov grüiilicligelb, mit dem zunehineiulen Alter immer graugrünlicher und rauchiger, am
Rande zuweilen mit ehiem schmalen gelben Strich alä Einfassung, erscheinen zuletzt durch die
zahlreichen Keimkörner oft braunpurpurfarbig gefleckt oder bestäubt und nehmen dadurch (beim
Vergehe» des Pilzes) endlich eine ganz dunkle Farbe an Stiel 2 — 4 und 5" lang, ^ —
1 " stark, ruud, glatt, meist von oben aus gleich dick oder nach unten nur ein wenig verdünnt,
seltener am obern oder untern Ende etwas angeschwollen, gerade oder (in den meisten
Fällen) etwas gekrümmt, am häufigsten Mellenförmig ansteigend, theils voll, theils (und das am
häufigsten) längs der Mitte herunter hohl, seidenartig und langfaserig gestrichelt, was oft wenig
oder kaum bemerkbar ist; ganz oben unter den Blättchen, oft mit einem feinen weisslichen
oder weisslichgelben Filze bedeckt, ausserdem gewöhnlich etwas heller oder blassgelber, herunterwärts
immer etwas dunkler oder grünlichgelb, längs des Stieles (an einzelnen Exemplaren)
bräunlich gestricht und ganz unten braun. Fleisch des Stieles ganz biassgelblich, nach
den Rändern etwas dunkler, faserig brüchig, mithin leicht in Fäden zu zertheilen. Samen
purpurbraun. Geruch, je nach dem Alter und Standorte bald unbedeutend, bald etwas dumpfig,
eigenthümlich durchdringend, zusammenziehend, widrig oder ekeUiaft 95). Geschmack
in allen Theileu unangenehm bitter.
V o r k o m m e n . Oft schon vom Mai an, doch am häufigsten im Herbste, im September
und October, je nach der günstigen Witterung bis in den November. An Baumstämmen, besonders
an alten abgehauenen und faulenden Stöcken, selten einzeln, häufiger truppweise, am
häufigsten büschelweis zu Hunderten beisammen, weshalb man ihn auch den Namen beigelegt
hat. Es pflegen sich mehrere deutlich geschiedene Generationen in einem Jahre auf derselben
Stelle zu folgen 9 fi).
V e r w e c h s e l u n g e n sind möglich: 1) mit dem essbaren Stockpilze, Ag. mutahilis Sch.
Fr. caudicinvs Fers., mit dem er an ähnlichen Standorten wächst, aber dieser hat gelbliche,
später blass rostfarbene Blätter, einen (freilich flüchtigen) Ring, einen stets schwächeren, meist
bis an den Ring fein schuppigen Stiel, weisses Fleisch u. s. w. 2) Mit dem nächst verwandten
ungeniessbaren Ag. (Hypholomu) lacrimabundus ^ aber dieser hat einen haarig-schuppigen Huf,
einen immer hohlen Stiel, und seine Farben beschränken sich mehr auf Weiss (besonders am
Stiele) und ein reines helles Braun (am Hute), namentlich sind seine Blätter anfangs weisslich,
später rein hellbraun, endlich braunschwärzlich.
E i g e n s c h a f t e n . Nach Faulet (p. soll er besonders Thieren schädlich sein^^),
dagegen hat HertAvig (p. 404) zwei Hunden, jedem Unze davon gegeben, ohne irgend
eine Wirkung zu bemerken. Letellier (p. 78) will ihn ohne Schaden gegessen haben. Sein
widerlich bitterer Geschmack wird wohl ohnehin schon Jedermann vom Genüsse abhalten.
E r k l ä r u n g der Abbildungen.
Taf. XXXIII. Fig. 1. Eine ganze Gruppe von den verschiedensten Altersstufen mit stumpf
gebuckelter Hutob erfläch e.
„ 2. Ein Durchschnittsstück.
„ 3. Ein völlig erwachsenes Exemplar mit netzförmig braungefasertem
Stiele.
„ 4. Eine ganze Gruppe mit blos abgerundeter Hutoberfläche.
„ 5. Untere Ansicht eines jungen Exemplares, um den noch über die
Blättchen gespannten Schleier deutlich zu zeigen.
„ 6. Durchschnittstheil eines dergleichen Exemplare?.
94) Nach Krombh. sollen die Blättchen beim Zerkaueii den Spcichcl schwarz färben, •viel bitterer und widriger schmecken
als das andere Fleisch.
95) Lenz und Krombh. wollen ihn sogar obstartig <?) gefunden haben.
96) Das war wohl der Grund, aus dem frühere Schriftsteller eine Menge Varietäten und Speeles nus ein und derselben
Art machten. Ich theile auf Grund meiner häufigen deshalb angestellten Beobachtungen ganz die Meinung des Phöbug,
welcher (p. 64) sagt: Aufmerksame Beobachtung lässt uns aber selbst zwischen den beiden S;)ecles; welche von den meisten
und besten Myketologen daraus gemacht sind {yig. lateritius und fascicularis"), die unzweideutigsten Uebergänge finden;
ja es haken die Charaktere dieser beiden Species so wenig Stich, dass man sie nicht einmal als leidlich scharf bezeichnete
V a r i e t ä t e n anerkennen, vielmehr nur zur Noth eine stärkere Form mit dunkleren Farben, besonders des Uutes (A. late-
Tiii'us der Autoren), und eine schwächere Form mit heileren Farben {A, fascicularis d. Aut.), unterscheiden kann. Schon
die Comblnation dieser je zwei Charaktere ist nicht constant, noch weniger aber sind es die Combinationen zahlreicherer
Charaktere, wie sie sich bei Schriftstellern finden" etc,
97) Vergl. Pers. Abhandlung von Dierbach p. 100,