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Mtelvella escalenta. (Pers.) E^ssbare liOrchcl, l§ t o c b m o r c l i e I .
(Tafel XI.VU.)
S y n o n j - m e . Uelvella esculenta Pers. myc. europ. 1. j). 212. — syn. f . (518. —
S c h a e f f . f . ll>0, löl. Pers. Comment, p. Ö4. — Weinmuiin herb, l, 523. — Oeder
Flor. dan. l. 116. — Pers. Champ, comesf. t. 4. — Linn. Syst. vey. ed. XIV, 1214.1.
— Mich. gen. 204. (. 8Ö. f . 7. — Ellr. l. XIL f . I. — Bull. herb. l. 190. — TralU
essb. Schic. p. Ißi. t. CC. - Krombh. III. t. 20. f.Q—VH. p. 29. — Fries, füysi. mijc.
II. Pars. I. p. \6. n. 4. — Röhl. D. FL III. p. 313. n. 9. — Elcella milra S c h a f f .
I(j0. — Abbild, d. Schw. p. 300. — Gl ed. melh. fumj. p, 3!). — Phallus brunneus Ii a/sc h.
— Graum V. p. 437. n. 1305.
W e s e n lH c h e r CIi a r a k t e r. Ein deutliches Mittelglied zwischen Uelvella und ?Iorchetta
und gleichsam ein Uebeigang zu lelzteier. Hut aufgeblasen, unfOrmiich, am Grunde eingebogen,
hin und wieder mit dem Strünke verwachsen, wachsarlig, zerbrechlich. Ilutoberfliiche
braun oder schwarzbraun, vom Truchtlager bedeckt, mit gedreht gebogenen, zusainmeniliessenden,
breiten oder schmalen, unregehnässigen oder laltetiförmigen Rippen, Feldern oder Gruben,
seichte, seltener lief, vielgestaltig. Strunk kurz, seltener lang, eckig oder zusannnengedriickt,
sehen rund, verschieden geformt, glatt, selten grubig, wachsartig, blassröthlich, mil flüchtiger
weisslicher "Wolle bedeckt, unten meist etwas verengert; in der Jugend mit einem lockeren Mark
ausgefüllt, später hohl und zellig.
B e s c h r e i b u n g . Hut in der Jugend wenig gefaltet und stets braun gefiirbt, vom Strunk
nach abwärts zurückgeschlagen, aufgetrieben, vielgestaltig oder unregelmässig blasig, fallig «der
vieleckig, mit zahlreichen krausen, hin- und hergebogenen, zugerundelen, schmalen, unrcgelmassig
getheilten und sich verästelten Falten. Hutrand eingerollt und nach innen theilweise
mit dem Strünke, theilweise aber mit der innern Hutfläche verwachsen. Die ganze Obe r f l ä che
ist mit dem Fruchtlager bedeckt, welches eine zarte, dunkelbraune, zerbrechliche, glanzlose,
saftige, dicke Schicht bildet. Die innere Hutfläche oder die eigentliche îiufschicht
entsteht aus der Ausbreitung der Strunksubstanz und man kann an ihr zwei Lagen unterscheiden.
- Die erste Lage ruht unter der Schlauclischicht oder unter dem Fruchtlagcr und besteht
aus grössern lockern Zellen, welche bei jungen Exemplaren fast weiss sinil, an der Luft aber
röthlich werden. Unter dieser liegt jene zarte Schicht, welche aus einem Fadengewebe besteht,
unmittelbare Fortsetzung der Strunkbekleidung ist und auch hier als Hutbekleidung dient. Sie
ist stets an ihrer äussern Flache röthlich fleischfarben, oft sehr blass, matt und verändert sich
durch Angreifen. Strunk 1 — 3" hoch, selten darüber, selten kommt er in einfacher, rundlicher,
unten verdiimiter und oben erweiterter Form vor, sondern man fliulct gewöhnlich zwei
b i s drei Stücke oder ganze Pilze zusammengewaclisen; oft erscheint er unten durchbrochen
oder verästelt, wobei die Aeste oben abermals sich verbreiten. Nach oben breitet sich
derselbe stets aus und verästelt oder faltet sich vielfach beim Uebergange in den Hut. Auch
spaltet sich eine Strunkwand bis auf seine Höhle und dann erscheint er ebenfalls gerinnt oder
wie aus zwei Exemplaren gebildet. Die Oberfläcl i e ist gleich jener der untern Seite des
Hutes, nach oben beim Uebergange in den Hut röthlich, tiefer nach unten wird sie blasser und
oft ganz weisslich, getrocknet erscheint sie fein faserig und schmutzig. Der Strunk selbst besteht
aus drei Schichten, Die erstere ist die äussere Pilzhaut, welche so eben beschrieben
wurde, ilick und wässerig. Auf diese folgt eine ungleich dickere, lockere, weisse -Markoder
Fleischschicht, welclie nach innen in der Jugend eine schmutzige, weissliche, fadige Lage
einschliesst. Diese fadige Lage trennt sich später und bildet durch ihr Zerfallen die unbestimmte
oft geräumige oder enge, durchlaufende, unterbrochene oder zellige Strunkhöhle. Diese letztere
wird von den Resten der oben beschriebenen fädigen Schicht, mit einem schmutzig röthlichen,
sehr fein und zarten, spinngewebartigen Filze ausgekleidet.
V o r k o m m e n . Im April und Mai, dann wiederum im Herbste; zuweilen erscheint dieser
Pilz bei feuchter warmer Witterung auch im Sommer, vorzugsweise auf hochgelegenen, schattigen,
feuchten, nackten Plätzen der iVadelholzwaldungen, seltener in Obstgärten oder auf Hutweiden.
E i g e n s c h a f t e n Alle, oder doch gewiss die meisten Faltenpilze können gleich dc-n
Morcheln und grossem Pezizen (Schüsselpilzen) gesammelt und für die Küche zubereitet werden;
denn sie haben dieselbe Fleischsubstanz wie jene, obschon, ausser der eben abgebildeten