T-A B V L A XXXVI.
SSJos aber bic peugung bes ßermcs fdbflen betrifft, Welche fo »tri ich weis I
bc» erfte 2(tjt bes Königes »on granhreid; £ctr Fagon am crjïcn entbccft unb be/
Trieben feattc , fo gefd)tehet foidje auf folgcnbe 21«. 3 n betten erflen Sagen bes
3tpri(moHatbB / als ju »rittet gelt am wenigften SSJinb i | t , fommen ganj Keine
Sövnlein auf benen gweigen bet ©taube Ijeeöor/ unb jwac jwifdjcn benen SSBin®
fein/ welche bas SBIat mit bem 3weig ober bie 3weige mit benen 2le|ftn mad/ett.
©antt gat feiten flnbet man dergleichen körnet auf benen flattern.
®iefe Keine ©rhóljungen ftnb anfänglich fo grof als bie £>irfchf otnet unb gttm
»on Sache / »etänbern ftd? aber nachher in bas 3\otfe,äu mcldjcr Seit i^re inner/
liehe ©ubftanj roth unb flüfjig i( ï , unb werben jtt Anfang bes $0la»eS harter unb
grau rotb ; wobei) man unter einem jeben £orn ein wetffes bidjfcs ^autefen et/
fennen fan , auf weldra bas itorn gleichfam an bem Sweige, gleich auf einet
©thimmrihaut beseitiget ift. „ , , m
®iefe Äotnet muffen abgenommen werben cbe bie ©»er ober bie rottje 9J!a»
tetie fo barinnen ift, jeitig werben / unb bas 3nfcft ausfchlieffen will , wenn fte
anberff sur SErtebtcin ober garbere» mit ïflutjen gebraucht werben follen. laffet
man fte aber auf ben Zweigen ober man fammlet fte in ©cfäffen unb läffct fte fie/
fien , fo fommen nach einigen Sagen eine Stenge Keiner SHcse» her»or, welche-
3Cfchgrau (eben unb bann ftnb bie Äörner ohne allen weitern Stuften.
Staher pflegt man bie gefammlcten Äörncr mit ©fug ju ubergietfen unb 3.
Sage an bie ©enne ju fefsett, wonen bic in ben £»em bcftriblidje ^nfeften 511 ©ruw
be gehen unb jum ausfdjliefen unfwd;tig gcntachet werben.
©onfi ift biefes Äorn obcrSallus runbergigut/ohngefehremer©vbfe groh/
»nb gleichwie alle übrige ©allatfen ihren Urfprung »on benen ©tiefjen betet 3 nfcf/
■ ten in gewiffe Sheile ihrer ipflanjen haben./ alfo h«t es auch mit biefem fernes;
« om , feine gleichmäßige $8efd;affenbett/ wie unfer gelehrter Malptghtmitgleif)
beobachtet hat, unb welches mit £ülffe bes SOcrgrofferungeglafes beutltch 1» «/
fennen^i^. f0 j?ermesfocn mit feinem ©tibh macht/ fott/ wie
man fagen witt/ aus einem natürlichen Srteb / fiel) auf ber Stinbe ber 3weigebtc<
fet ©taube aufhälfen unb folche gefehlt fwben , fein Stcfi bahin ju machettum
feine ©»er barein ju »erwahren/ welche es ohne gweifel noth »or bem 4 pb1B |
bin feilt, nachbeme es mit feinem @tad)ri fo es unten am 33auch h«t/ bie unfW
bare OeffVtung in bie Dtinbe bes 3weiges, fomit ben ©allus gemacht / worein csjei*
'me ©»er »erwahret h«f- ®hcr feIeikn bcn 9««5«« M über unfthib«
' wegen ihrer ungemeinen femigfeit/ wann aber mit bem g ra c h t ber «s<W
itt ber ©taube (ich wtebet einftnbef unb »erwehret, bann werben fte erdJ»
Bewegung gefegt / breiten ftd; aus, werben gtoffet/ bis fie enblich ju ihrer
fommenheit erwachfen: welchen SEBacbsthum bes ©»es ich in fepffer getreulid)«»'
bilben l^fcn. ^ 4n^ ' bemCcfcn , baf auf eben biefer fermes ©teineiche W
eine aftbere 3(tf’Sörner gefunben werben / Welche etwas gröffer, ©»förmig unb « j
farbig ftnb. 9Benn man aber biefe eröffnet, fo haben fte eine weife ©nbfianii
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fidi unb gaffern wie ber Amiant ; biefe bienen Weber jur UCrjne» noch 5um färben/
ja biefe Äörner haben auch noch feine lebenbtge 3nfeften hecoorgebracht/ ohngead;tet
iefjes öfftcrs»erfud)t habe, ©o weither jjerr ©rafîOtacftlli.
Stun fönnte ich es be» biefem 3CuSjug bewenben taffen/ weilen bas übrige bie
jtt meinem ©ntjwecf nicht gehörige ch»mtfche SSerfuche betrifft/ ich will aber/ wei/
len feie fo berühmte 3llfernteS ©onfectlon »on biefem 3 nfeft ihren Urfprung hat/
unb in benen gpothefett jubereifet wirb / auch noch biejenlge mit be»fügen / wel/
he in Italien gemacht wirb/ unb »on bem ö?rn. ©rafen folgenbermaffen befefteie®
ben worben :
fy. Folliculorum Serici, è quibus cxtraéli, non enati fint bomby-
ces, minutim inciforum tfe. t. macerentur per horos XXIV. in aqua
bugloflae deflillatae et fucci depurati pomorum Appianorum ft. i.S .
pro fmgulis, in quibus fint infufae, et parum etiam ferbuerint f . IV .
Granorum Kermes, nondum exanimatoruni fed contuforum ; ferveant
deinde omnia fimul lento igne, neque prius extrahatur Sericum, quam
probe fit in tinftum, exprimeporro diligenter, mox infunde faccbari al-
bif. ft. i.S. & 5. VI. ad mellisConfiftentiam decoque, amove ab igne, at-
que adde Ambrae gryfeae fincerae minutim incifae 3. II. qua liquata
injice hos pulveres, videlicet :
Lign i Aloes | Lapid. Lazul. pp.
Cinnam. an 3. VF. I Margar. ori. an. 3. II.
Mochi Orient. 9. j. I Fol. auri purif. 3. j.
Mifce et u t Artis eft f. Confeélio.
Niflblius in DilTert. bot. de Origine et natura Kermes hat ebenfalls »iet
befonberes ba»on befchrieben unb angejetgf, baf bie ©rnbte bes Äcrmes mit 3tn>
fang bes 591a»monaths ftdh anhebe/ unb be» einer teidjett ©rnbfe ben ganjen 3utt»
hinburch fortbauere, D. Garidelli in Hift. nat. Kermes. D.EmericiÖbfer-
vationes circa infetftorum Grana Kermes etc. unb anbere fönnen ebenfalls
tnit mchretn hierüber nachgriefen werben.
S r f la v u t tg 6er X X X V I. S fu p fe rta fe l.
a. 3 fl ein 3weig »on ber fermestragenben ©feinciche/worauf be» b.bie öüer<
nicsföttter ober ©alten ju fchen ftnb. c, ©in ©tücfchen »on einem 3weig ober
bet Ülinbe/worauf ein fold; ÄermeSnefl d. in natürlicher ©röfe lieget, e. unb f,
fleliet biefes »ergröffert »or. g. ©in Äcrmesforn in natürlicher ©röffe an beffeu
ttnterflen ?he*l bas weiffe fchimmelahnliche burdhlöchetfe Ääutlein ju fehen / auf
weldjem cs am öjoljc 6e»efliget gewefen. h. ©ben biefes »ergröffert. i. 3«iget
Kcfeg Sermesforn of;ne biefes weiffe Häuflein / mit feinen barinnen beftnbltchett
©»cm in natürlicher ©röffe unb k. »ergröffert. 1,3 ft ein burchfdmiftencs $cr/
ntesfotn/ welches bc» m. »ergröffert ifi/ um bie ttt ihrer Orbnung liegettbe 3nfeK
tette»er »stjujlellen / welches be» n. unb o.( auf ber unfern ©eite nothmalett
abgebilbet worben/ um bie 35ccfc(chett ober ölöpfc berer ©»et ftcfjt&at ju machen.
P. 3 |f ein fold; Äermesinfeften ©»/ wie es (cd; bem bl offen 3(uge jeigt/ fo
Ä * PP