ig2 Tab XCIV.Wifvof?op.33eot>acf)t an&«ÄaI&&uttb Üvinb^utige.
mit bet flachen fianb »om SKucfcn bet Junge gegen bie ©pifie fahret. Sie Urfluheb«»
»on »erbe ich unten beffet unb umfänblichet «njeigen, wann ich » ©epalf bcflhrcibe.
<vn &« Witte, anben ©eiten/ audjan bet untetn £>aut ber Jungcnfpi^e, gen
bie runbcn Rapiden, fobutch bas Bcrgtöfferungsglaf benen fPflffrtn ober (Erb»
fdjwämmcn ähnlich (eben/ unb mit «einen ©djwcilfiöchlein, oben auf ihrer obcrjten
■ glädjc, bcbccft pnb. hinten an bet OBurjcl bet Junge / ift bie btitfc JÄrf/
welche non becbcn ctfletn jiemlich unterfchieben ift/ unb in einem Oeing »ertieft jtcijen/
bet gfcichfam einen ticinen ©taben umfte formitef. ©tcfdjeincn aus fünf Blattern
ober'Sbellen, nne eine gefdfloffene Otofe, jufammengefejt ju fcpn, unb haben tn bet
SRitfe eine flehte Bertiefungc ' ....
@o flehet bet obere ?hcil »bet bie £cdhciljaut bet Junge aus. Jlepet man nun
blefe herab/ fo folgt bic Schleimhaut, in welcher man bie©änge ju benen hornformi»
aen©pihen feben tan. Unter tiefer «her liegt noch eine anbere/ weiche Otejformig
unbburchficfjtig ift, unb bet pcljichten ©ubfanj an ben ©fronen unb ^omeranjen,
foswifchen bet äuffetn gelben ©chaalc unb bem Starte liegt, jlemlich gleich tommt.
Sftad) blefcr folgt ein gar bunn unb jartes mit feinen Blutgefäffett burdjwirftes ftarcf»
then, unb enblid) bas aus Siebern, Otetnen unb Stäusgen befichenbe gleifch/ welches
onberft »oman bet ©pifje, wicber anberfi in bet Stifte unb and; am hmferpen ^ e i l
^ ^3(0e biefe<3Bertjcuge abetbienen mchtcnfheils jur Beförbcrung beS ©efehmaefs,
wiewohlen auch einige bie »erfchicbene Bewegungen/ Krümmungen unb UBenbungen
bet Junge »erutfachen. Sah wie abet fehmeefen unb einen fo groffen Unfetfcijieb im
©ef^mact haben, gediehet eben bureb bie Rapiden, unb ben in ihnen »etborgenen
©aft, welch« bie Körpet bie wir auf unfete Junge nehmen, aufiofet.
©leichwie nun bet ©efehmaef »on nichts anbets als bem @cful}I, Wie alle unfete
übrigen ©innen, entfielet, welche afeichfam in einem einigen nemlich bem ©efuhle, be«
fiehen, alfo bewücten auch bie ©alje burd) bas ©efühl ober Ta ftum , auf unfetet
Runge ben ©efehmaef. . e r
©in jtbet Körper, wenn er nufgelofit ifi, unb fein © alj h<*?/ n>irb auf unferet
Junge feine anbete 2Bünfunghet»ot bringen, als auf beefsanb ober anbern ?hEi<E«
bet Baut 3öit unterfd;eiben jwar bas ©ewidjf, ben Svuef, ben ©chmerjen,
bie linbigfeit ober Bütte unb Draufse, Kälte, ftifje unb betgleichen, fobalben aber
fäUigte Körper unfete Junge berühren, fo entfiehef biefenige ©mpfnbung bie wir ben
©efehmaef nennen, unb bet »on allen anbern ©mpf nbungen unterfchieben ifi.
- Bietan ifi aber nicht bas © a lj alleine ©djulb, fonbern biefenige Scuchtigfeif,
t»el*e in benen Rapiden unfetet Junge fieeft unb @ali»a genennet wirb.
®amt wenn auch ein troefeneS ©tücf © a lj, Ullaun, ©alpeter u. b. g. an bie
Junge fommt, fo wirb man nicht ehenber einen ©efehmaef ba»on fpuren, bis fo»iel
©alina aus unfetet Junge hetner gebrungen, als ju t 3luflöfung beffelben not^ig ge,
wefen, um hernach in bie *poros bet ^>a»iHen 51t bringen.
■ © afi aber bas © alj fo auffcrorbentlich fleine gliche n habe, Welche gefchieftft»
in biefleinen iech« ber Rapiden einjugehen, wiffen wie aus benen bisherigen Stifro«
fopifdfen Beobachtungen, an »evfehiebenen «ufgelöften ©aljen; je
Tab.XCIV. TOifroffop. SScobfld&t. an utibSJinWjungc. 183
3e mehr nun »on bem ganjen Körper aufgelöff wirb, bef omeht tan injbie <Pa»
piden einbringen, unb bef o färfer wirb bann auch ber ©efdjmacf.
(Einige glauben jwar bie mancherlei) ©efalten unbgiguren ber ©olje »etutfadj»
ten bie Sßeränberungen unb OJtannigfalCigfeiC beS ©efehmaef«, gdetne ba bie@alje
tdd)t chctiber würfen, als waitnfe aufgclöfjtfinb, unb in ber Tluföfung feine ©efal»
ten unb giguren, fonbern butchaus ©prunbe ?heilehen $u feljen fnb,fo lang bieBuf»
löfjung flüjjig if,übecbiefj auch ein tobtes unb unflhmacfhafteS © a lj bennoch feine
gignren hat, fo läflt (tch baher bidig an obiger OJtcpnung jwclfeln. *
©s würfen abet bie ©alje auf ber Junge, in benen Rapiden, »crfd;iebcnec
maffen, unb jwar entweber nur auf einen $hc'l berfelben, ober pe umgeben bie fl)a»
pidam »ödig, unb fotchergef alten bringen f e entweber ganj burd), bis auf bie Sfter«
»en, ober fe jie^en nur bie Oberfläche jufammen. 2Bann f e nun bis auf bie Sffiutjeltt
ber Otersen würfen, fo wirb man nebf bem ©efehmaef auch einen ©chmerjen etnpfln»
ben, bah'ngegen bie ©mpfnbungbes ©efehmaefs weitgeiinber if , Wenn nur ber obere
«heil ber Rapiden, »on bem ©aije burd)btungen wirb.
S a f aber ein jeber ©efehmaef nidjt bis auf bie Otersen würfe, iflbarausju ent#
nehmen, weilen berfelbc öfters gar ju gefchwinbe wicber »ergehet, würbe er aber bis
auf bie Oterij :nh«ut bet Junge hinunter würfen, fo müfl e auch bie Sauer berfelben län«
ger enthalten.
Ober aus bem »ortref id?en ^rttTlbChflCt- mich 5U erf täten,fo gefchiehef bie SBür,
fung entweber äufletlich ober innerlich. ** 3leufferlidh per adhaefionem wenn f ch
bie@aljfheiichennuran biefiauC ber Junge anhängen, innerlich aber, wenn fe fleh
mitber@ali»a»crmif<hen, unb bie Otingförmigen ©rübchen ber ötersenpapiden jue
fammen jieheu, ba bie ganje Rapide fürjer, f(einer unb ber Oterse jufammen gejogen
ober gefpannt wirb, welches natürlich mehr ©mpfnbung »erurfacljen mufl.
©S i f aber auch ber ©efehmaef nicht bep aden SStenfchen einerlei), benn an»
berf wirb er pd) bep Kinbern, anberf bep ©twadjfenen unb alten Acuten fnbetu
@0 haben and) bie ttobacffchmauchcc, ingleichen bie Sffiein» Bier» unb SSJaffct»?rin«
fer nicht einerlep ©mpfnbung »on biefem ©inn.
rgian pfegf im gemeinen ©prichwortju fagenc De guftibus non eft di-
fputandum. Siefemfan man leicht «des »erfaßen: Ober jenem fan man nicht ge»
nug faljen. Unb fo fommt biefem etwas wiberwärtig »or, welches einem anbern an*
genehm fehmeefet.
Otun fragt fdjs nod), auf Welchem 3.hc*t ber Junge, bet ©efehmaef «mfärf»
fen empfunben werbe? ©8 fep ferne »on mir, b«jj ich adeSttcpnung hie»on anfüh»
ren fodte. 3ch begnüge mich, wegen ©nge beS Oiaums, nur fürjlich anjumerfen, baf
nach fielen angef edten ©rfahrungen befunben worben, bafl bie gröfe©mpfnbungauf
ber ©pi^e ber Junge »orgehe, ln ber Stifte berfelben aber länger anhalte? welches
«n »erfchiebenen^erfonen, mit feinen §«arrötcf)ens »erfuchte, benen et
»on
* 0 . btJ JhtrtntOn Laders prim. lin. PhyfiOlogiae Cap. XV.
** D. Gco, Erh. Hamberg, Phyfiol. naedic, Jenac x-51 . Cap. XI. Sed, II.