
66 XVII. S3«if. XXXVII. Safirl. Ser gtiegenfopfttebjl hem Äragetifl.
tfi in brcl Qfbfc&nittc gefüllt, unb mit ßeflbraunen ©(reifen, ober Sieden gejierf,
welche ber Stiege, roiemoßl nur burd) bas BergrößcrungsglaS t ein feßt fdjönes
3lnfeßen geben.
95el blefer Beobachtung fält mir ein , baß viele gemeine leute glauben j
«fs ob auch in ben faulenben unb eiterenben SBunben ber ©tenfdjen, SBürmer ober
sflRaben erjeugt mürben. 3a es gehen manche ©plitterricßter gar fo melt, unb §>'
!}en es als eine befonbere ©träfe ©ottcS, ben leibenben ©lenfcßen aber als einen
hießen an, ben bie SBürmer bei lebenbigen leibe freffen feilen,
Ob nun feßo* nicht ju leugnen i | i , baß ©laben (Acarici) in ben off«
nen Stäben non SSBunbärjten gefeßen, unb entbeeft merben, wonon icuwcnlioct
in feinem erflen ?ßeile c'n 25eifpiel «nfußret; fo folgt hoch barum noch lange nicht,
baß ße aus ber Säutung, ober bem Eiter bes ©lenfcbcn entließen. Es ifi nichts
gemißers, als baß ße aus ber Unfauberfcit unb unreinen, ober utißeißigen SSBar,
rung ber ©cßäbet» entßeßen, mann man entmeber bie Sßunbe feibß nicht aus»
wäfdjt, ober reiniget, ober alljulange einerlei Berbanb non leinmanb gebraucht,
5Dann bie Süegen legen ißre Eier nirgenb lieber bin, als an folche offene @d)ä»
ben, moißre jungen, melche nichts anbers, als ©laben ßnb, fogleid) biebtffe
Slaßrung ßnben fönnen. 3 n bem 3(ugenbliefc, ba man glaubt, baß eine SKii,
de an ben leib gefommen, ßat ße auch ißr« Eier gelegt; Unb mie leicht tan ße
folche bei einem Äranfcn anbringen, ber jumal nicht niele ©littet ßat, unb feß
baßer nicht reinlich genug ßalten, uttb pßegen (affen fan? 3<ß ß«be feßon jum öf,
tern mich erflact, ich fan nimmermeßr glauben, baß aus ber Säulnls felbß leben,
bige Kreaturen entßeßen. Unb ba icf; biefe Seit über noch meßrers in blcferSSJlei),
«ung burdß bie Erfaßrung beßärft morben bin ; fo merbe ich moßl aud; fo tätige
iabei bleiben, als ich ju leben ßabe.
Um aber mieber auf bie Siegen ju fommen, fo »erbiettt bie ßarfe Sßm
meßrung biefeS in unfern 51 eigen fo unmifslicßen ©efeßmeißes, eine Keine 5fufmcrfi
famfeit. Ein Sliegenmeibgen ßat öfters 140. auch 15°- Eiet bei ßcß. 3 « Ich
ßabe noch in bem leibe ber Sliegenmeibgcn feßon ausgefcßloffene lebenbige ©laben
gefunben. Sflocß «n bemfelben ?age, ba bie Eier gelegt mürben, fcßliefen feßon
Sie Keinen meisgelben ©laben ßernor, meldße cnbllcß, naeßbem ße in ber lange
einem Sflagel an bem Singer eines ©lenfcßen gleich mürben, unb bannt ißre »oO,
fommene ©röße $ur Bermanbfung erreichten, ßcß in einen Sffiinfel »erfroeßen ,
jufammen jogen, unb Imme* btefer mürben, bis ße jut 'Puppcngcßalt gelangten.
3ßre äufere ©cßale mirb jucrß gelb , bann rotß , unb cnblicß braunrotß, welch*
gatbe ißre balbige 5tusfcßliefung anjeigt, moju ße 14. “Sage nötßig ßaben.
©efejt nun, baß non ben 140. ausgefcßloffenen Eiern,bie Seifte ju bem
Weiblichen ©efeßlecßte ber Süegen geßört, »on benen ein iebcs mieber 140. ©E(
bringt; fo fommen non 70. ©lüefenroeibgen im bem jmciten SJlonafe 9S00 / i|n
»ritten non 4900. SSJeibgenÄ9o9oo. unb im fecßßen 2555945^15.Siegen ßeruor,
Sflun überbenfen ße bas ganje Seer non ©lüefen, unb fcßliefen auf ben , ber ße
tmb taufenb «nbere 3frte» »on luftgefcßöpfen, bie jum tßeil unfern 5lugcn gar
nicht ßcßtbar merben, gemacht unb eruäßret; ber übrigen flefnern unb gröfferett
©efeßöpfe nteßt ju gebenfen.
©ie fönnen ßcß in btt Sßaf feinen angeneßmern geltnertrelb ju ißrer pßp,
ßfalifcßen 5fbmecßS(lung machen, als mann ße unter ber ©locfe Ißres Ocfonomfe*
glafcs ein paar ©lüden ßcß paaren laßen. Saf bas 2ßeibgcn ißre Eper gelegt; jo
neßmen ße Batet unb SDlutfcr ßeraus, unb legen für bie 6alb ßeröorfommenben
finber, bieSflaßrung in Bereitfdjaff. SWßh-bas fein Sett ßat, unb feßon etma«
faul, ober alt iß , mirb bas beße fepn, Einet S»afelnuß groß bes ?ags jmeimal,
friß unb 5(benbs, iß genug, ©obalb ße fo groß ßnb, baß ße nicht meßr SRaum
genug unter bem Ocfonomiegfafe ßaben; fo bringen ße fo viel, als lebenbtg b(ef*
ben fallen, auf einen Bogen ß)appier, unb bebeefen ße mit einer gröfern ©Iorft
oom ©iafe, melcße oben eine fieine öefnung ßat, Siet fönnen ßebet Bermanb,
(ung entgegen feßen. S>ie groß gemotbenen ©laben merben ßd; ju »etbergen, ade
SBinfct, ober beffer, ben ganjen Umfang bes ©lafes bureßmanbern, unb entließ
ßiBe liegen bleiben, nicht meßr freßen , ßcß einjießen , unb jur ^uppe
werben. SSBoflen ße ber Sftafur gieießfam auf bem Süße nachfcßleicßen; fo fönnett
ße eine 'Puppe nadj ber anbetn öfnen. ®ie erße in i . ?agen , bie anbere ben
jten, bie britteben roten, bie4teben xiten, bie jte ben n tc n , bie <5fe ben
15. unb bie ßebenbe ben »ierjeßenben ?ag, um ju beobachten, mas für Berän,
berungen ßcß an jebem ?age in ber ßiuppe ergeben ßaben. 2ßas »on puppen übe,
tig bleibt, mirb ben igten obet fechjcßenben'Sag ausfrlccßen. 9lun feßen ße iß»
neu genau ju. Sic ©locfe fönnen ße fo lange bet) ©eite tßun, bis bie neuen
©äße ßiegen mellen. 3 «jt öfnet ßcß ber »orbere blcfe ?ßcii ber ßJuppe. Ei«
SBurm mit fcdjs Süßen oßnc Süegel fommt ßeraus. E r ßreeft ben Äopf in bie
ßößc, unb bemegt erßlicß feine 3«nge, ober Otüßel, unb ßreeft folcßen ßetbor,
®ann ßebt er einen Suß nach bem anbern in bie Soße, unb faßrt-bamit über
ben ßopf unb ben 3 vücfcn. Sie Süßlßörner richten ßdj auf, unb enblicß beme*
gen ßcß jmei Keine gebalten Blafen unter bem S«lfe, auf bem 3vüfen. SicfeS
ßnb bie Süegel, melcße mie ein in ber Sanb jufammengebruftes ©eßmeißtueß an*
jufcßeit ßnb. @ie merben immer ßößer unb breiter. Bleßmcn © ie nun ißr @u<ß*
glas, fo feßen ©ie bie beßänbige Bemüßung ber SÜege, mit melcßer ße biefe ß»
foßbaren unb notßmenbigen ?ßeile ißres leibes, ju gebrauchen trachtet. 3»befle»
feßtenft ße jum öfter» ißre ßlntern unb »örbern Süße freußmeis übereinanber,
tdbt einen an ben anbern ab, reiniget ßcß bamit bie 2fugen, unb ßat fo notßrocn*
big bamit ju tßun, als ein neuer ©tubent mit feinem Segen. SSBößrenb biefer
3eit entmifeln ßdß bie beiben Süegel; bie ©lüfe ßredft einen um ben anbern halb
ßittfec ßcß, halb feitmörts, halb in bie Soße, um ße in ber lu ft abjutrofnen.
®enn ißr ganjer leib iß naß, mann ße aus ber 'Puppe fommt. ©inb bie 31er*
ben eingerießtet unb bie Süegel trofen; fo magt ße ben erßen füßnen Slug , bet
anfänglich feiner ©pannßocß glüeft, bis oßngefeßr nach einet Blettelßunbe, enb*
ließ ber gatije Körper fßon in ber lu ft fdjmebet.
3 lun benfe ich, mirb es Seit fein, biefen Brief }tt fcßlieffeu. leben ©fe
nä) jebetjeit reeßt moßl. ic,
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