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Gallertoabsclinitten, welche von dem Hyphema durchzogen waren. Der
ganze Habitus solcher Körper verräth zu deutlich noch den früheren Bau
der mauerformigen Spore.
Die Frage, ob die drei geschilderten Hormosporen ebenso viele
Typen oder Variationen eines Typus sind, ist gegenwärtig wohl nicht zu
beantworten. Für beide Annahmen fehlt es nicht an Gründen. Erst die
weitere Aufdeckung dieser Organe bei den Lichenen überhaupt setzt uns
iu den Stand, zu bestimmen, wie weit wir die Möglichkeit einer Variation
bei diesen Sporenkörpern auszudohuen haben. Dass von dieser Kenntniss
in Zukunft der ganze Anschaiuingskreis über die Sporen der Flechte
überhaupt abhängt, liegt der Einsicht sehr nahe.
Ehe ich die Hormosporenbildung verlasse, kann ich eines gewissen
Grundes wegen nicht umhin, auf die als Sporen und Sporangien bei den
Nostocaceen aiifgefassten Körper einen kurzen Rückblick zn werfen. Es
ist wohl nirgends ein so arger Missbrauch mit der Bezeichnung von Spore
als in der Algologie getrieben. Es soll hier keinesweges eine Beleuchtung
dieser Terminologie der Algologie geliefert werden, sondern nur die
Erklärung einer Eigenthümlichkeit gewisser unter ihnen nach dem gegenwärtigen
Stande der Wissenschaft versucht werden. Als Wostoc-Sporangien
fasste man die von T hu r e t ' ) beschriebenen ovalen glatten oder rauhen
Körper auf, welche einen Entwickelnngsgang einschlugen, der als Keimung
angesehen wurde. Bedenkt man, dass die von diesem Forscher dargestellten
Sporangien braungefärbt sin d , so erscheinen dieselben jetzt in
einem ganz anderen Lichte. Was mich bestimmte, auf dieselben aufmerksam
zu machen, ist die bei einzelnen rauhe Membran. Der Leser selbst
wird jetzt wohl den Anspruch geltend machen, dass eine genaue Untersuchung
dieser Membranen mit Aufgebot aller microscopischen Technik
erforderlich ist, um den nur zu sehr begründeten Verdacht, dass T h u r e t
Hyphemakapselu für Rauhigkeiten der betreffenden Membranen ansah, zu
verscheuchen. Auch die Beschreibungen der Ghroocoocaoeen enthalten Angaben
gleicher Verhältnisse. Naheliegender Gründe wegen soll die von
Bornet®) gelieferte Darstellung des Fruchtzustandes von Glceocapsa stego-
pMla einer Betrachtung unterzogen werden. Diese „Alge“ wurde von
B o i n e t in Verbindung mit Syndlissa cottferta angetroffen. Ich darf wohl
kaum dem Leser eine Erklärung liefern, wie der von diesem Algologen
') Obs. sur la reprod. de quelques Nost. Mém. de la soc. imp. des sc. nat.
do Cherbourg, T. T. 1857.
®) Eech. sur les gonidies des Lich. Ann. d. so. nat. 5« sér., T. XYII. pl. 16
fig. 3. ’
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aufgefasste Vorgang der Umbildung zn einer Alge, so dass ein zugleich
Flechten- und Algenfrucht tragender Pflanzeukörper vorliege, nach den
in dieser Arbeit gelieferten Thatsachen zu deuten ist. Das Anziehende
an dem Fruchtzustande dieser Glaocapsa ist wieder die Rauhigkeit der
Sporenoberfläohe, welche unzweifelhaft durch ein Hyphemanetz hervorgerufen
wird. Dass nur in einzelnen Fällen in algologisohen Bildungen,
welche in Wahrheit der Lichenologie angehören, das Hyphema zur M'ahr-
nehmung gelangte, ist die Folge einer besonderen Anordnung der Bestandtheile
desselben, daher nicht auf die Seltenheit dieses Gewebes ein Schluss
gemacht werden kann. Dieser kurze Rückblick sollte dazu beitragen, die
Algologen noch mehr anzuspornen, alle nur irgend für die Lichenologie
in Betracht kommenden Algen auf das Vorhandensein dieses Gewebes zu
prüfen, natürlich mit vollkommeneren optischen Hilfsmitteln und mit
besserer Untersuohungsmethode als bisher.
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Ausser den oben entwickelten Gründen, welche mich zur Veröffentlichung
jener zwei neuen Flechtenorgane, des Gonosphærium und des
Gonotrophium, voranlassten, ist es noch ganz besonders die Rücksicht auf
die gegenwärtig herrschenden Verhältnisse in der Wissenschaft, durch
welche ich bestimmt werde, meine Kenntniss von einem anderen Organe,
soweit sie gediehen, in Form einer vorläufigen Mittheilung, trotzdem aber
als eine der werthvollsten Errungenschaften der Lichenologie zu übergeben,
ich meine die ersten Grundzüge der Lehre von der Pycnide und
der Stylospore. Wie schon oben hervorgehoben wurde, die üebereinstimmung
zwischen Flechte und Pilz in dem Vorkommen dreier Organe,
des Apothecium, des Spermogouium und der Pycnide, hatte S c h w e n d
e n e r eine der Hauptstützen seiner neuen Lehre geliefert, freilich war
damit aber auch der derselben aufgedrückte unverkennbare Stempel einer
bedauerlichen Leichtfertigkeit nur noch schärfer, war derselbe unvertilgbar
geworden, denn dieser Botaniker erklärte sämmtliche für Fructificationsorgane,
ohne für eines derselben nur einigermaassen genügende Kenntniss
vorgefiinden oder zu einer solchen Wesentliches beigetragen zu haben, er
gab seine durch keine Erfahrungen über das Wesen des Spermogonium
und der Pycnide unterstützte Erklärung ah zu einer Zeit, da die klassische
auf jahrelange Arbeit gegründete Monographie W. L a n d e r L i n d s a y ’s
den bestimmten Ausspruch that, dass alle Anhaltspunkte fehlen, um Sper-
mogonium und Pycnide für Fructificationsorgane halten zu können. Da
nun in diesen Zeilen die erste Kenntniss eines vierten den Flechten und
den Pilzen gemeinsamen Organes gegeben wurde, aus welcher zwar die
gleiche Bntstehungsweise, keinesweges aber die üebereinstimmung des
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