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weisen möchte, und man glaubt, in der bisherigen Anschauung befangen,
nach Hyphen suchen zu mü s s e n , welche noch nicht den grünen Inhalt
ausgebildet haben.
Während der Inhalt der Zellen beider Gewebe ein annähernd gleicher,
d. h. mit grünen Kügelchen ausgezeichneter ist, scheint in der Gestalt ein
Gegensatz zu herrschen, der sich aber bei eingehender Forschung verliert,
da es, wie bereits oben erwähnt, genug Gonidienformen gibt, welche auf
einen Uebergang der Ketten aus dem Hyphensystem hinweisen.
Betrachtet man den Inhalt der sieh durch ihre Gleichmässigkeit kennzeichnenden
Hyphenzellen mit einer 950- und 1250-fachen Vergrösserung
in geeigneter Beleuchtung, so erscheint das farblose Plasma contrahirt und,
weil in seiner Längenaxe eine Reihe von etwa 0,001 mm. grossen blaugrünen
Kügelchen verläuft, kaum auffallend. Diese Kügelchen reihen sich
in der Regel so aneinander, dass ihre Ränder sich zu berühren scheinen
(Taf. I, Fig. 1 und 2). In Wahrheit jedoch hat man nicht Kügelchen vor
sieh, sondern linsenförmige Körperchen, denn auch so kann nur eine Anpassung
an die nicht vollkommen cylindrische, sondern zusammengedrüekte
Hyphenzelle stattfinden. Der sehr naheliegende Schluss, dass man es hier
mit Farbstoffkörpern, im Besonderen mit Chlorophyllkörpern zu thun habe,
wird zunächst durch die Beobachtung einer selten gestörten Gleichmässigkeit
dieser Körperchen ferngehalten. Bei der Betrachtung anderer Hyphenzellen,
deren Körperchen bei einer paarigen Anordnung (Taf. I, Fig. 2
und 29) das Stattfinden einer Zelltheilung andeuten, steigt zuerst die
Ahnung auf, dass diese Körperchen Zellen sein könnten, um so leichter,
als das Bestehen von Zellen in anderen und das daraus gefolgerte Entstehen
von Sülchen in Mutterzollen als^eine Thatsache in der Fruohtsphäre
des Flechtenlebens gilt, als gleiche bereits bei Gelegenheit der Darstellung
der Gonidienhildung in der Lagerkruste in einer früheren Arbeit niedergelegt
ist. Zur Gewissheit wird die Ahnung durch die Auffindung von
sehr kurzen, aus winzigen Gliedern zusammengesetzten Ketten im Inneren
der Zellen (Taf. I , Fig. 3). Diese kurzen Ketten rufen nicht selten den
Eindruck hervor, als ob sie ihre Glieder im Sinne einer steilen um die
Zellenlängenaxe laufenden Spirale aneinander gereihet haben. Oft machen
weit vorgeschrittene freie Gonidienketten diesen Eindruck (Taf. I, Fig. 11),
welcher im späteren Leben der Gonidien in bestimmter Gestalt hervortritt,
auch noch auf einem anderen Gebiete wiedererscheint und daher im Auge
zu behalten ist. Erlassen wir uns vorläufig die Beantwortung der Frage
nach der Herkunft der grünen Körperchen, welche an späterer Stelle vollständig
nach jeder nur denkbaren Richtung hin geliefert werden soll, verschieben
wir ferner die Beweisführung, dass dieselben Zellen sin d ! Es soll
die Schilderung ihrer Weiterentwickolung von der Annahme, dass sie Zellen
sind, ausgehen.
Der einfachste Vorgang der Gonidienneubildung ist durch die nicht
seltene Thatsache dargelegt, nach welcher eine mehr oder weniger lange
Gonidienkette in den Verlauf einer Ilypho gleichsam eingeschaltet erscheint
(Taf. I, Fig. 4 a). Der Vorgang wird in seinem Wesen dadurch erschlossen,
dass im Bereiche derselben Hyphe die Anfangsstadien nicht fehlen (Taf. I,
Fig. 4 b). Es findet eine Theihmg der Hyphenzelle statt, in Folge dessen,
wenn sich mehrere hinter einander der Theilung anschliessen, oder dieselbe
sich schnell wiederholt, in dem gestreckten Verlaufe der Hyphe eine gewundene
Gonidienkette eingeschaltet erscheint. Dass hier nicht an Zufälligkeiten
gedacht werden kann, verhindert die Präparationsmethode, durch
welche zahlreiche solche Vorkommnisse in allen nur denkbaren Variationen
isolirt vorgeführt werden. Die gleichzeitige Vermehrung der blaugrünen
Körperchen in den durch Theilung entstandenen Hyphenzellen wird gleichfalls
durch Theilung ausgeführt, über welche das Genauere an späterer
Stelle nachgetragen werden soll. Aus diesem Uebergänge zwischen Hyphenzelle
und Gonidienkette leuchtet am deutlichsten hervor, dass die Gonidien-
zelle nur als eine Variation der Hyphenzelle aufzufassen sein möchte, eine
Auffassung, welche durch zahlreiche in diesen Zeilen noch vorzutragende
Thatsachen als die allein richtige sieh heraussteilen wird.
Der andere Typus der Gonidienneubildung ist ein solcher, dass er
sich bis in die kleinsten Einzelheiten hinein verfolgen lässt. Innerhalb der
Hyphenzelle nämlich findet eine Vermehrung der blaugrünen Körperchen
durch Theilung statt. Von dem Fortgange dieser Vermehrung hängen aber
zwei Modificationen der weiteren Entwickelung ab, je nachdem nämlich die
Theilung schon nach der Erzeugung weniger Zellen aufhört, oder eine
ziemlich beträchtliche Zeit hindurch fortsohreitet.
Nachdem die Vermehrung der Körperchen ihren Abschluss erreiclit,
beginnen sie zu wachsen. Der Raum der Hyphenzelle reicht wohl einige
Zeit lang hin , dieselbe vergrössert ihren Umfang auch wohl, wenn auch
verhältnissmässig nur wenig, nachdem aber die grünen Inhaltszellen sich
ihrer Befreiung nähernd bedeutend an Umfang zugenommen, erleidet die
Wand der Hyphenzelle die bekannte gelatinöse Wandlung. Diese Vorgänge
des endogenen Zellenlebens, wie sie sich im Verlaufe einer Hyphe abspielen,
finden unabhängig von einander in den einzelnen Zellen statt. Die heran-
waehsenden, aus den grünen Körperchen hervorgegangenen Gonidien zeigen
sehr frühe schon eine Eigenthümlichkeit, welche an den erwachsenen bereits
oben angedeutet wurde, ihre Membran nämlich umschliesst ein wiederum
grüne Körperchen führendes Plasma. Da sich die optischen Verhältnisse
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