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 geschilderten.  Dass  sic  ferner  auf  eine  ähnliche  ürsprungsstätte  zuriiok-  
 zufiihreu  sind,  lehrt  die  mehrfiiciio Beobachtung  entsprechend  gefärbter,  an  
 einer  hypothallinen  Faser  abgoschnürter  Zellen  (Taf.  IV,  Fig.  30)  Audi  
 diese  Gonocystienstadien  sind  schwer  aufzufinden,  da  sie  gleichfalls  an  
 kurzen  Hyphen  inserirt  und  in  dem  gerade  in  der  Nähe  der  Lagerunterfläche  
 dichtesten  Gewirre  versteckt  sind. 
 Was  den  weiteren  Entwiokelungslauf  beider  zuletzt  aus  Gallertemselchen  
 zusammengesetzter  Erzeugnisse  betrifft,  so  muss  ich  mieh  damit  
 begnügen,  die  Thatsache  hervorzuheben,  dass  das Hyphema  auch  hier  seine  
 mitwirkende  Thätigkeit  zu  entfalten  bestimmt  ist,  da  die Gallerteabschnitte  
 von  demselben  durehwuchert  werden. 
 Obwohl  vielleicht  nicht  in  das  Gebiet  der  Sprossung  gehörig,  soll  
 doch  ein  höchst  merkwürdiger  in  der  hypothallinen  Gonohyphe  sich  ab-  
 spielender  Process  einer  Betrachtung  unterzogen  werden.  Dieser  Vorgang  
 welcher  sich  enge  an  die  in  dem  Gono-hyphema  stattfindende  Gonidien-’  
 neubildmig  anschliesst  und  damit  recht  deutlich  die Natur  der sogenannten  
 Khizme  darlogt,  ist  nach  mehrfachen  Seiten  von  hoher  Bedeutung  für  die  
 Wissenschaft,  von  denen  am  meisten  die Thatsache hervorzuheben  ist,  dass  
 die  Zahl  der  von  einer  und  derselben  Flechtenhyphe  erzeugten Algentypen  
 wieder  um  einen  vermehrt  wird.  Die  Thallusblättchen  der  imbrieaten  
 Form,  bei  welcher  ausschliesslich  der  zu  schildernde  Vorgang  beobachtet  
 wurde,  zeichnen  sich  durch  die  dürftigste Entwickelung  der  unteren Eindenschicht  
 aus,  in  Folge  dessen  auch  der Schluss  bald  gemacht  werden  kann,  
 dass  nur  den  direkt  aus  dem Markgewche hervortretenden  Fäden  des Gono-’  
 hyphema  diese  Bildungsgänge  zukommen,  da  gerade  bei  dieser  Form  es  
 nicht  selten  vorkommt,  dass  auch  an  den  mit  einer  Rindenschieht  ausgestatteten  
 Stellen Markhyphen  direkt  hinaustreten.  Der  Prooess  ist  seinem  
 Wesen  naeh  nichts  weiter  als  eine Modification  der  in  dem  Gono-hyphema  
 hegenden  Thätigkeit  der Gonidienneubildung  mit  dem  entsprechenden  endlichen  
 Erfolge.  Im Anfänge  unterscheidet sich der Vorgang von der endogenen  
 Neubildung  einer Gonidienkette  im  Thallus unwesentlich.  Die Microgonidien  
 zeichnen  sich  hier  durch  bedeutende  Kleinheit  aus,  in welcher sie während  
 des  ganzen  Fortbildungsganges  des  in  Rede  stehenden  Processes  verharren,  
 t tr e   Membran  ist  deutlich  gelb,  und  wird  es  noch mehr,-  wenn  die Behand-  
 Umg  mit  Jodwasser vorgenommen  wird,  durch  welche  zugleich  die  bekannte  
 Reaction  der  Hyphenzellwand  eintritt  (Taf. HI,  Pig.  1 ) .' )   Auch  hier  sind  
 die  linsenförmigen  Microgonidien  so  aneinander  gereihet,  dass  sie  sieh  zur 
 •)  Die  Figur  stellt  nur  das  Mittelstück  einer  langen  im  Bogen  zur Lagerfiäche  
 zuruckkehrenden  Hyphe  dar. 
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 Hälfte  decken.  Als  eine  Abweichung  von  dem  analogen  endothallinen  
 Vorgänge  muss  es  hervorgehoben  werden,  dass  die  Zwischenwände  in  der  
 Hyphe  sehr  bald  resorbirt  werden.  Im  weiteren  Portgange  ihrer  Ausbildung  
 tritt  aber an  diesen Gonidienketten  eine Verschiedenheit  auf,  welche  
 in  Wahrheit  sich  auf  eine  viel  engere  anatomische  Verbindung  der  Zellen  
 unter  sieh  zurückführen  lässt.  Dieses  Streben  wird  deutlicli,  sobald  als  
 der  Umfang  der  Zellen  zuzunehmen  beginnt.  Die  ebenso,  wie  die  endothallinen  
 Gonidienzellen,  nach  der  Entfaltung  der  Kugelgestalt  strebenden  
 Zellen  sind,  was  dort  nicht  der  Fall  ist,  durch  das  gleichzeitige  Streben  
 nach  möglichst  engem  gegenseitigem  Anschlüsse  in  Fesseln  gelegt,  und  die  
 dort  unbedeutende  Abplattung  der  Berührungsflächen  der  Zellen  wird  hier  
 eine  bedeutende  mit  der  nothwendig  erfolgenden  Variation  der  Gestalt  
 (Taf. HI,  Fig.  2).  Der  Effect  wird  noch  überraschender  an  dem  fertigen  
 Producte.  Eine  solche  Gonidienkette;  welche  ihre  Glieder  in  möglichst  
 ausgedehnte,  mehr  als  den  sechsten  Theil  der  Oberfläche  betragende,  
 Berührung  bringt,  stellt  ein  Gebilde  dar,  welches  sich  sehr  gut  an  den  
 Anabcena-Tjpus  der  Algologie  (Taf.  III,  Fig.  3)  anschliesst.  Auch  in  der  
 Eutwickelungsgeschichte  dieser  Gonidienketten  liessen  sieh  alle  dieselben  
 Einzelheiten  nur  mit  den  von  der Aenderung  der  anatomischen  Verbindung  
 und  der  geringeren  Grösse  der Microgonidien  abhängigen Variationen  wiederholen. 
   Nur  auf einen Punkt will  ich  aufmerksam machen, nämlich die Aenderung  
 des  optischen Effektes, welchen die Kerne der Microgonidien hervorrufen.  
 Da  die Anordnung  der Microgonidien  eine  der Gestalt  der Gonidienzelle  entsprechende  
 ist,  so  muss  die  Linie,  welche  durch  die  noch  bei  1250-facher  
 Veigrösserung  unter  sieh  verschwimmenden Kerne  hervorbringen,  annähernd  
 ein  Rechteck  beschreiben  (Taf.  IH,  Fig.  2).  Das  massenhafte Auftreten  der  
 AMfiffiiw-Diamorphose  in  dem  Pilze  von  Leptogium  myoohroum  bringt  alle  
 Eutwickelungsstadien  bis  zu  den  ersten  noch  in  der Hyphe  eingeschlossenen  
 Anfängen  zur  Beobachtung.  Schon  die  auffallende  Erscheinung,  dass  in  
 den  betreffenden  Bereichen  fast  alle  Hyphen  mit  dieser  Neubildung  beschäftigt  
 sind,  führt  selbst  den  flüchtigen  Beobachter  zn  dem  Schlüsse  des  
 Bestehens  des  geschilderten  genetischen  Verhältnisses.  Die  Gonidienketten  
 verlängern  sich  durch  Theilung,  so  dass  bis  zu  fünfzig Zellen  ausmacheiide  
 nicht  selten  beobachtet  werden  können.  Allein  sie  sind  auch  fähig,  sich  
 zn  vermehren,  und  zwar  durch  „Knospensporeii“  im  Sinne  der  Algologie  
 oder  Metrogonidien  in  ganz  analoger  W e ise ,  wie  sie  das  endothalline  
 Gonidema  aufweist.  Ueber  einen  anderen  Entwickelungsgang,  den  die  
 Zellen  dieser Gonidienketten  eiiizuschlagen  vermögen,  will  ich mein  Urtheil  
 zurückhalten  und  nur  bemerken,  dass  ein  Zerfall  der  Ketten  eiiitreten  
 kann,  nach  welchem  die  einzelnen Zellen  einen  Vermehrungstypus  verfolgen, 
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