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'V die Ausbildung des Inhaltes gleichen Schritt (vergl. Taf. V, Fig. 54 und 55).
Das zum Gonidium ausgebildete Microgonidium färbt seine Membran später
gleiohfalls braun und theilt seinen Inhalt in vier neue Microgonidien (Taf. V,
Fig. 56). Andere Körper umschliessen bei einem geringeren Umfange zwei
Gonidien in verschiedenen Entwickelungsstadien. Ob hier Theilung und
ungleichmässige spätere Ausbildung oder Ausstülpung stattgefunden hat, ist
zweifelhaft. Wahrscheinlicher jedoch ist der letztere Vorgang, da die
ältesten Zustände in der einen sehr vergrösserten Zelle fünf braune Gonidien
enthielten, deren sehr ungleiche Grösse auf das Stattfinden einer
Zellsprossung hinzudeuten schien (Taf. V, Fig. 58). Ob sich an den geschilderten
Körper zwei Gebilde anschliessen lassen, von denen das eine von
mehr länglicher Gestalt und mit einem am entgegengesetzten Ende befindlichen
Microgonidium versehen (T a f.V , F ig ..5 9 ), das andere ein ähnlich
geformtes zwei dunkelbraune Zellen einschliessendes Körperchen darstellt
(Taf. V, Fig. 63), muss dahingestellt bleiben.
Die Mesoblastesis schliesst sieh, wie schon angedeutet wurde, am
nächsten an die zuletzt beschriebene Form der Acroblastesis an. Gerade
dieses Verhältniss lässt es sehr fraglich erscheinen, ob die zu schildernden
Formen der Mesoblastesis als Typus abzusondern seien. Diese Bildungen,
welche wegen des Lichtes, das sie in die Morphologie der Hyphe bringen’
höchst merkwürdig erscheinen, konnte ich leider nicht in ihren ersten
Stadien beobachten. Da es zu den mühseligsten Studien gehört, dieser
Bildungen in ihrem Verstecke überhaupt habhaft zu werden, geschweige
denn dieselben einer Betrachtung zu unterziehen, so müssen und können
die späteren Eutwickelungsstadien Aufschluss Uber die vorhergegangenen
geben. Die jüngsten zur Beobaohtung gelangten Stadien bestehen in einem
vierzeiligen, lichtbraunen Körper, welchem an beiden Enden eine Hyphe
mserirt ist (Taf. V, Fig. 41), oder richtiger ausgedrückt, einem Körper, der
einer solchen Hyphe als ein Glied eingeschaltet ist. In einem Palle konnte
ich die Beobaohtung machen, dass einem Mesoblastem an dem einen Ende
eine Hyphe, an dem anderen dagegen zwei Hyphen angefügt waren, deren
letzteren Ansatzpunkte sich dicht beieinander befanden (Taf. V, Fig. 42).
Um diese Erscheinung erklären zu können, muss man wohl die eine der
beiden vereinigten Hyphen als Stamm, die andere als Zweig derselben auffassen.
Es würde dann diese merkwürdige Bildung darauf zurückzuführen
se in, dass die Entstehung der anfänglichen Blastemzelle in unmittelbarer
Nähe eines abgehenden Zweiges erfolgte. Eine bemerkenswerthe Beobachtung
an vielen der jüngsten Stadien, welche auf den Entwickelnngsgang
dieser Sprossung einiges Licht wirft, ist die hellere, oft bedeutend hellere
Färbung der äussersten Zellen. Vergleicht man dann noch die Grösse
dieser letzteren mit derjenigen der zwei in der Mitte befindlichen, so ergibt
sich nicht selten die Tliatsaohe, dass die Endzeilen nur den vierten Theil
einer der beiden anderen an Volumen ausmachen (Taf. V, Fig. 41). Daher
ist man wohl zu dem Schlüsse berechtigt, dass wenigstens die Endzeilen
nicht aus einer Theilung von zwei zuvor vorhandenen hervorgegangen sind.
Dass dieselben durch Ausstülpung von den beiden anderen Zellen erzeugt
wurden, ist sehr unwahrscheinlich, weil offenbar durch eine solche in die dem
Blastema mit der Hyphe gemeinsame Axe fallende die Verbindung mit
derselben aufgehoben werden müsste. Wie die Umbildung zur Secundär-
hyphe, wenn dieselbe mitten im Verlaufe einer Hyphe eintritt, von einer
Zelle als Mittelpunkt beginnt und von dieser nach beiden Enden fortschreitet,
so ist auch die Entwickelung dieser Blastesis aufzufassen, was
namentlich durch die Beobachtung, dass die dem Blastema zunächst befindlichen
Zellen der Hyphe allmälig zu endlich halbkugeliger Gestalt aufschwellen
(Taf. V, Pig. 42), unterstützt wird. Aus diesem Entwiokelungsgange, der
so recht deutlich beweist, dass die Mesoblastesis nur als eine Modification
der Seoundärhyphe aufzufassen ist, gewinnt man aber auch die Basis für
die Erklärung jener an der Insertionsstelle der Hyphe bei der Acroblastesis
beobachteten und bereits geschilderten Erscheinung. Es wird nämlioli hiernach
klar, dass nicht alle an dem Grunde der Acroblasteme befindlichen
hyalinen, durch Grösse von der übrigen Hyphe absteohenden Zellen im
Uebergänge zur Secuudärhyphenzelle begriffen sind, sondern dass wenigstens
die halbkugeligen, in auffallender Harmonie zu der Gestalt des Blastema
sich auszeichnenden Zellen als Zuwachs für dieses letztere anzusehon sind
(Taf. V, Fig. 29, 37, 53, 58 und 60). Somit ist man jetzt zu dem Schlüsse
berechtigt, dass das Acroblastema sich nicht nur durch intercalares und
terminales Wachsthum unter Theilung und Ausstülpung vergrössert, sondern
dass ihm auch von der Hyphe her ein Zuwachs zu Theil wird. Abgesehen
davon, dass hiermit erwiesen wird, dass auch die Acroblastesis nur als eine
Modification der Seoundärhyphe zu betrachten ist, kann diese beiden
Sprossungen gemeinsame Wachsthumsweise als eines der besten Beweismittel
für die Zusammengehörigkeit derselben benutzt werden. Das Wachsthum
der Mesoblasteme ist ein äusserst beschränktes, da es mir nie gelang,
über 5— 6 Zellen bildende Mesohlasteme zu finden (Taf. V, Pig. 42 und 45),
Für den scheinbaren Mangel dieses der Acroblastesis gewordenen Vorzuges
ist der Mesoblastesis ein Ersatz gegeben in der Fähigkeit, Aeste, wie die
gewöhnliche Seoundärhyphe, meistens aus der grössten Mittelzelle hervorzutreiben,
welche natürlich den Charakter des Blastema bewahren (Taf.V.
Fig. 45). Eine Beobachtung, welche die Annahme, dass der Stamm des
Mesobiastema nicht mehr als 6 Zellen umfasst, bedeutend unterstützt, ist
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