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erlegten gänzlich mit Heuschrecken (Gry^llus)
vollgepfropft. Im Dictionnaire des sciences
naturelles wird die Frage aufgeworfen, ob dieser
Vogel seine Nahrung nicht auch in Sümpfen
suche? Ich muís darauf antworten5 dafs
in allen trockenen Gegenden des hohen, inneren
Brasiliens hier und da Sumpfstellen vorkommen
können, dafs man aber Schlangen und
Eidechsen eben sowohl in trockenen Gegenden
antrifft, und dafs übrigens der Seriema vorzüglich
von den Insecten der trockenen Triften lebt,
wie ich mich durch den Augenschein überzeugte.
Wir haben bei diesem Gegenstande nicht
nöthig zu muthmaafsen, dafs dieser Vogel zu
einem verschiedenartigen Aufenthalte übergegangen
seyn sollte^ denn er hat ia:imer5 wie der
Ema {Rhea)^ die trockenen, in einem grofsen
Theile des Jahres erhitzten Triften bewohnt, er
ist also kein Sumpfvogel, und defshalb sind Eidechsen
gewifs weniger seine Nahrung, als
Heuschrecken {Gryllus) und ähnliche Insecten.
Der Aufenthalt des Camischi {Palamedea cor-'
iiuta^ Linn.) ist von dem des Seriema höchst
verschieden; denn den ersteren trifft man in
grofsen \Yaldungen an Flufsufern an, und er
besucht die in diesen Wäldern gerade am häufigsten
vorkommenden Sümpfe, die Sandbänke
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in und an den Flüssen u. s. w. In seinem Magen
fand ich nur Blätter einer Grasart und einer
anderen breitblätterigen Pflanze, ob ich
gleich nicht zweifle, dafs auch Insecten und
Würmer von ihm aufgelesen werden. Dem
Gesagten zu Folge mufs ich also vermuthen,
dafs der Aniuma seine Nahrung mehr aus dem
Pflanzenreiche, wie der Kranich (Grus cinerea)^
der Seriema mehr aus dem Thierreiche nehme.
In der Paarzeit streiten die männlichen Seriema's
heftig um die Weibchen, wovon wir im
Monat Februar selbst Augenzeugen waren. Sie
verfolgten sich in dem dichten Nebel des Morgens,
und kamen uns dann zufällig so nahe,
dafs wir sie im schnellen Laufe, mit weit geöffnetem
Schnabel erblickten, auch ist diefs
ganz besonders der Fall, wenn das Männchen
dem Weibchen nacheilt. Ihr Nest legen diese
Vögel auf einem niederen oder mäfsig hohen
Baume an. Ein solches, welches wir im Campo
Geral bei f^alo fanden, konnte man stehend
mit der Hand erreichen. Es bestand aus dürren
Reisern, welche unordentlich queer über die
Zweige gelegt waren. Diese Unterlage bedeckt
der Vogel mit einer Schicht von Letten oder
Kuhmist, auf welcher man alsdann zwei bis
vier weifsliche Eier finden soll. In dem von
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