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sene,. nacktspitzige Federn, der übrige Hals ist
mit ähnlichen weifsen Federn besetzt ^ deren
Schäfte und Wurzeln grau gefärbt sind; sie
bedecken den ganzen Hals, doch nirgends
dicht, und man erblickt zwischen ihnen meistens
die Hautj die Befiederung des Oberhalses
verliert sich mit dem Alter des Vogels *).
Wilson hat einen solchen jungen Vogel abgebildet,
aber die nackten Theile des Kopfs sind
an dieser Figur, so wie Schnabel, Schwungfedern
und Beine unrichtig illuminirt, Gestalt
und Bildung des Schnabels sind ziemlich richtig.
Eine andere Abbildung des jungen Vogels
giebt Spix in seinem Tantalus plumicollis^ weleher
ich aber, was die Gestalt anbetrifft, die
Wilsonisc^Q weit vorziehen mufs; die nackten
Theile des Kopfs sind an beiden Abbildungen
unrichtig illuminirt.
Dieser grofse storchartige Sumpfvogel bewohnt
in Nordamerica das südliche Louisiana^
Florida^ Carolina und Georgia^ und ist über
den grölsten Theil von Südamerica verlDreitet,
Azara beschreibt ihn unter der Benennung Can-
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I gui für Paraguay und die Gegend des Rio de
la PLata, Lesson fand ihn an der Küste bei
Xzma *). In Brasilien ist er der gemeinste der
grofsen Sumpfvögel, der in der Lebensart mit
unserm Storche übereinkommt. Er geht in
aufrechter Stellung, sein Körper ist schmal,
und er watet mit seinen langen Beinen in den
Sümpfen und seichten Gewässern umher. Man
beobachtet ihn besonders da, wo Seen und
nasse Wiesen zwischen Waldungen liegen, defshalb
nennen ihn die Anglo-Americaner Wood-
Pelikan (Waldpelikan). Aufgejagt streicht er
von einem Gewässer zu dem andern, und fufst
auch oft auf einem hohen Waldbaume, wo er
auch nisten soll. Gewöhnlich sahen wir diesen
Vogel in Gesellschaft. Er würde ein schöner
Vogel seyn, wenn er nicht den häfslichen
nacktschuppigen Hals hätte, welcher an den
des Urubu erinnert.
In den Mägen dieser Thiere findet man
Amphibien, Blätter von Wassergräsern, Insecten,
Würmer, und ich beobachtete in denselben
besonders grofse Tausendfüfse. Eine Stimme
habe ich von ihnen nie vernommen. Sie
*) Ueber das Kahlwerden des Kopfs bei diesem Vogel redet
schon Cateshy richtig, s. Tiedemann?s Zoologie Bd. IIL
P^o- 305. Dieser Schriftsteller scheint übrigens seinen
Wood - pelikan für die Curicaca des Marcgrave zu halten«
Siehe Lesson, Zoologie du voyage de la Coguille Vol L
pag, 267-
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