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kommen. läfst. Man sieht ihn still mit eingezog(>
nem Halse da sitzen, öfters auch auf den
Gesträuchen am Ufer, und in den mehr nördlichen
Gegenden, wo die Flüsse von der Wasserpflanze
Aniuga {Caladiurn liniferum^ Nees)
eingefalst sind, findet man ihn häufig in den
dichten Gehägen dieses sonderbaren Gewächses
sitzend. Jagt man ihn von seinem Stande
auf, so giebt er einen kurzen, rauhen Kehllaut
von sich, wobei er, wie überhaupt im
Affecte, die Schoitelfi^dern aufrichtet. Seine
Nahruno; besteht in kleinen Fischen und Wasserinsecten.
Freireifs sagt, die brasilianischen
Reiller nährten sich häufig von Krabben, wenn
sie auf den Zweigen der Manguebäume am
Ufer der Flüsse sitzen. Diefs kann ich nicht
bestätigen, da ich nie Ueberreste von Krabben
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in ihren Mägen gefunden habe. Sie sitzen indessen
sehr oft auf jenen Bäumen und Gesträuchen
am Ufer.
Das Nest findet man auf einem Strauche
in der Nähe des Wassers, es enthält zwei hellgrüne
Eier. Im Monat December fand ich bei
einem weiblichen Vogel dieser Art stark ausgebildete
Eier.
Das Fleisch dieser Reiher haben wir, in
Ermangelung besserer Nahrungsmittel, oft ge-
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gessen, und an ihm einen Beigeschmack nach
Fischen gefunden.
Die Brasilianer benennen diesen Vogel Socoboi
oder Maria-moUe.
In der Synonymie dieser Species herrschte
viel Verwirrung. Ardea scapularis, Iiiig.^ und
virescens, Linn.^ wurden verw^echselt, die letztere
ist aber von Wilson deutlich abgebildet,
und unterscheidet sich durch den rothbraunen
Hals, der bei scapularis aschgrau ist. Buffon
bildet die alte Ardea scapularis auf seiner
908ten Tafel, unter der Benennung des Crahier
de Cayenne^ sehr gut ab, sie ist eine verschiedene
Species von der Tab. 909. abgebildeten
Art.
7. A. er y ihr órnelas., Wagî.
D e r Reiher mit rostrothera Oberarme.
R. Mitte des Scheitels schwarz, seine Seiten rothhraun,
eben so humérus, Flügelrand und grojse
FUlgeldeckfédern; Obenkeile schwarzbraun, rothhraun,
gelblich und weißlich gefleckt und Uingsgestreijf,
Hals gelblich oliven grau, vorn weijsgefleckt
und mit kleinen dunklern Längsstrichen,
Le Her on varié, d'Azara Voy. Vol. IV. p. 214.
Ardea involucris, Vieill. Tabl. encjcl. et méth. p. 112?.
PFagl. , Isis 1829 p. 663.
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