— 472 —
mit einander« vergleicht. In der Gröfse scheint
kein Unterschied zu seyn.
Diese niedliche Taube scheint nicht an der
Seeküste, sondern mehr in den höheren, inneren
Gegenden zu leben 5 denn ich fand sie im
Sertong der Provinzen Bahid und Minas^ aber
nirgends in der Nähe der Seeküsten. Sie hat
die Lebensart aller übrigen Tauben, kommt den
menschlichen Wohnungen sehr nahe, und läuft
sehr häufig nach ihrer Nahrung auf dem Boden
umher, Schaden thut sie nicht, da sie nur
kleine Sämereien und Früchte frifst. Sie sitzt
aufrecht auf einem Zweige? und der verlängerte
Schwanz hängt gerade herab. Ihre Stimme
gleicht etwas der der Lachtaube {Columba risoria)^
d. h. sie ist dreistimmig oder aus drei
bis vier Tönen zusammengesetzt, der erste oder
die beiden ersten werden hoch und stark ausgestofsen,
die zwei folgenden kürzer aufeinanderfolgend,
etwa wie in den Noten angegeben
ist:
/ /
Die Portugiesen sagen, sie rufe ^^fogo! pagó!
— Diese Species ist in der von ihr bewohnten
Gegend sehr zahlreich und gemein,
473
dabei eine höchst niedliche Zierde der Gebüsche
und bewohnten Gegenden. Sie ruft, besonders
des Morgens, in allen Gebüschen, während
der grofsen Hitze des Mittages sitzt sie
stille im Schatten dankler Gebüsche, wie die
meisten Vögel. Ihr Nest erbaut sie, wie die
übrigen Arten, in einem dichten Strauche oder
jungen Baume von kleinen Reischen, und legt
zwei weifse Eier. Ihr Fleisch ist gut zu essen,
indessen zu unbedeutend.
Temminck's Abbildung giebt eine richtige
Ansicht unseres Vogels.
Marcgrave s Picui - Pinima hat man für
Columba squamosa gehalten, allein in der Beschreibung
Marcgrave s lies't man, sie habe
schwarze Augen mit einem goldfarbenen Ringe,
und es ist auch nicht der weifsen Schulterfedern
erwähnt, wefshalb die Identität beider
Vögel für mich sehr zweifelhaft ist.
•Ü;j !!ir .>. '
- 1'
: Ii 'r
, . ' i; •••viv
•^Kit,