A l l e R e c h t e V o r b e h a l t e n , s-
Satz und Druck de r C h r. B e l s e r ’schen Buchdruckerei in Stuttgart.
I Berichtigung der Arfnamen in meiner Bearbeitung des Gebisses der Chitonen.
Es sind je tz t etwa 15 Jahre verflossen*.seit ich aus einer größeren Anzahl von Chitonen des
Berliner Museums die Reibplatten entnommen habe, um sie in der Folge zu untersuchen und in meiner
Fortsetzung des Wertes von Troschel „das Gebiß der Schnecken“ zu beschreiben. Ich war damals
im Begriff nach Dresden überzusiedeln, wo die Arbeit vollendet worden ist. Bei der Entnahme
der Radulae h abe ich, da ich keinen Grund hatte, an der R ichtigkeit der Bestimmungen zu zweifeln,
die mir vorliegenden Namen angenommen; später, als in einigen F ähen die Namen sich als unrichtig
ergaben, h a t Herr Professor v. Martens auf meine Bitte diese Fälle geprüft, und mir seine Meinung
mitgeteilt. Ich selbst wäre wohl me in die Lage gekommen, die ganze Reihe der Namen nachzuprüfen
wenn ich nicht zum Verwalter derConchylien-Sainnilung des Berliner Museums gemacht worden wäre!
Da ich gelegentlich einer Bearbeitung der europäischen Chitonen (Zeitschr. f. wissensch. Zoo]., v. 72
p. 279 2S9) schon bemerkt hatte, daß die Bestimmungen ganz unzuverlässig waren, ergab sich
die Notwendigkeit einer Nachbestimmung der ganzen Sammlung von Placophorcn, um überhaupt
« e in e Arbeit in einen brauchbaren Zustand bringen zu können. Ich habe die Bestimmung ausgeführt
und kann je tz t daraufhin eine Berichtigung der früher gebrauchten Artnamen geben. °
Die Bestimmung habe ich nach der Monographie von Pilsbry (in Tryons Manual of Conchology)
vorgenommen, die gleichzeitig mit meiner Radula-Arbeit erschienen ist. Daß diese Bearbeitung, die
-zu großem Teil auf Carpenters Untersuchungen begründet ist, für die systematische Bearbeitung
unentbehrlich ist, brauche ich nicht nochmals-zu wiederholen. Sie ist auch von Plate seinen Unter”
suchungen über „die Anatomie und Phylogenie der Chitonen“ zu Grunde gelegt worden. Diese beiden
Bearbeitungen stellen ohne Zweifel die Grundlage dar, auf der alle ferneren Untersuchungen Weiter-
zubauen haben.
Da n un kürzlich in M artini & Chemnitz’ systematischem Conchylien-Kabinett eine systematische
Bearbeitung der Gruppe von Clessin erschienen ist, wäre wohl die Annahme gerechtfertigt gewesen,
daß hierin ein Fortschritt über die genannten Werke hinaus gemacht worden ist. Aber wie wird man
enttäuscht, wenn man ‘dieser Arbeit näher tritt! Schon die Abbildungen sind recht Schlechte Kopien
alter Darstellungen, sie bleiben hoch beträchtlich hinter denen Reeves rzurück, und gerade Reeves
Chitonen sind vielleicht am wenigsten gut ausgefallen in dem sonst noch heute sehr brauchbaren Be-
stimmungswerk.
Während Pilsbry wie alle ändern neueren Autoren die Chitonen in zahlreiche Gattungen zerlegt
hat, die wiederum zu Familien vereinigt werden, h a t Clessin ebenso wie Reeve nur 2 Gattungen Chiton
und Chitonellus und er macht zur Begründung ln der Einleitung die Bemerkung: „nur scheint, bevor
nicht eine anatomische Untersuchung der Tiere der einzelnen Sektionen durchgeführt wurde, die Sache
nicht recht begründet zu sein, und werde ich daher diese Einteilung in Sektionen bei den eiWW.»
Arten nur anführen.“ Die Sache is t vielmehr die: Herr Clessin erlaubt sich, der wissenschaftlichen
Zoologien. Heft 66.