pleurinae, aber Lorica und LoriceUa haben mit ihnen gar keine Verwandtschaft. Ich kann einem
solchen V erhalten des h intersten Schalenteiles keinen W ert für eine Zusammenfassung höherer G ruppen
zuerkennen, meist ist es nur für Untergattungen oder Sectionen charakteristisch und findet sich ganz
ähnlich in den verschiedensten Familien.
Die Gürtelschuppen von Lorica sind ähnlich wie bei CaUistochiton, die von LoriceUa sind durch
stärkeren Zusammenschluß mehr verändert; die Nadelgruppen zeigen eine gewisse Analogie mit dem
Verhalten von Sderochiton, auch sie sind bei LoriceUa durch die Ausbildung langer Basalborsten
mehr abweichend als bei Lorica.
Squamophora Nierstrasz verhält sich in bezug auf die Bekleidung des Gürtels ganz ähnlich wie
Lorica und unterscheidet sich von ihr hauptsächlich durch die glatten Mittelfelder der Schale, das hinterste
Stück h a t ähnliche Form. Jedenfalls ist ihr richtiger Platz neben Lorica nicht bei den Mopa-
liidae, bei denen Nierstrasz sie unterbringen wollte.
Das Gebiß dieser Gruppe ist in gewissen Grenzen veränderlich, besonders in der Form der
Schneide der Hakenplatte, die einzackig, zwei- oder dreizackig sein kann; sie h a t einen inneren Flügel
(im P räp a ra t von Squamophora jedenfalls n ur zufällig nicht erhalten); die M ittelplatte pflegt n ach vorn
sich zu verbreitern, doch ist das zuweilen, wie bei CaUistochiton pulchellus, der typischen Art der
Gattung, weniger auffallend, bei LoriceUa ist sie hinten breiter als vorn; die Zwischenplatte h a t meist
eine deutliche Schneide, doch kann sie auch klein und so wenig vorgebogen sein, daß sie kaum erkennbar
ist, ihr äußerer Anhang ist deutlich, allein bei CaUistochiton pidcheUus entweder nur klein, oder abgelöst.
Die Familie Chitonidae unterscheidet sich von den Ischnoehitonidae durch die kammartig
eingeschnittenen Insertionsränder; die Gürtelbekleidung der Ischnochitoninae und Chitoninae is t
völlig dieselbe. Im Gebiß haben die letzteren stets eine einfache breite Schneide der Hakenplatte,
während eine solche bei den Ischnochitoninae nur vereinzelt a u ftritt (7. oniscus, Tonicma zschaui).
Zuweilen haben die Insertionsränder auch bei Ischnochitoniden deutlich gekerbte Ränder, und eine
Art, 7, nigrovirens, h a t so starke Einschnitte, daß sie deswegen von Pilsbry zu Chiton gestellt worden
ist. Ich habe in Fig. 45—48 der Tafel 8 die Endstücke und ein Mittelstück dieser Art gezeichnet;
die Seitenfelder und Endstücke sind mit knotigen Radialrippen, die Mittelfelder mit feinen Längs-
furchen skulptiert. Eine solche Skulptur kommt bei Ischnochiton ebenso vor wie bei Chiton. Die
Radula zeigt aber durch die Schneide der Hakenplatte entschieden die Merkmale der Gruppe des
Ischnochiton camptus, und dieses Verhalten ist meiner Meinung nach wichtiger als das d er K ammzähne.
Man kann daran denken, ob diese Art einen Übergang zwischen beiden Gruppen vermittelt, und das
wäre in der T a t ganz wohl anzunehmen. Vergleicht man das Gebiß etwa mit dem von Chiton pellis-
serpentis (Gebiß Schneck., v. 2 t. 30 f. 13 und 20), so fällt die große Ähnlichkeit beider auf und der
einzige beträchtliche Unterschied is t die Form der Schneide der H akenplatte. Das scheint m ir in j edem
Fall nicht zweifelhaft zu sein, daß zwischen Ischnochiton und Chiton eine nahe Verwandtschaft besteht.
Plate wollte wegen der Schalenaugen einen phyletischen Zusammenhang der Chitoniden zu Callochiton
annehmen, das halte ich für ausgeschlossen; es ist auch nicht anzunehmen, daß etwa Eudoxochiton
zwischen beiden vermittelt, die zerschnittenen Insertionsränder und die Augen müssen als bloße
Analogie gedeutet werden.
In der Gattung Chiton ist nach dem Gebiß sicherlich die Untergattung Clathropleura weniger
primitiv als Chiton s. s., was sich hauptsächlich in der Form der Zwischenplatte ausdrückt. An
Chiton s. s., im besonderen an die Bection Sypha/rochüon, schließt sich ßclerochiton an, das Gebiß ist
sehr ähnlich, indessen zeigt Syph/x/rochiton keine Spur von Augen, während solche bei Sclerochiton
auf den Endstücken und den Seitenfeldem der Schale ausgebildet sind und sich vom Rande her kleine
Kalknadeln zwischen die wenig dichtstehenden Schuppen eingeschoben haben. An Sderochiton
schließt sich dann Aca/nthopleura an, nur durch die mehr oder weniger starke Verlängerung d er Gürtelschuppen
zu keulen- oder stachelförmigen Gebilden verschieden. Die Radula von Acantluypleura
japonica is t der von Sderochiton recht ähnlich; ihr Gürtel ist dicht mit kurzen, etwa 1 mm langen
und 0,25 mm dicken keulenförmigen Kalkkörpem bekleidet, zwischen denen kleine Kalknadeln
eingestreut sind, die mit denen von Sderochiton die größte Ähnlichkeit haben (Tafel X Fig. 75). So
ist Sderochiton eine vollkommene Übergangsgruppe zwischen den Chitoninae und den Acantho-
pleurinae.
Pilsbry h a t einige Untergattungen von Acanthopleura unterschieden, von denen nach dem
Gebiß nur eine: Mesotomura, die ich Rhopalopleura genannt habe, anzuerkennen ist; ihre Zwischenp
la tte ist ähnlich wie bei Clathropleura, doch vermutlich ist das als bloße Analogie aufzufassen. Daran
schließt sich wiederum Enoplochiton mit ganz ähnlichem Gebiß. Liolopkwra h a t nur den Wert einer
Section von Acanthopleura; ob Maugeria. und Amphitomura überhaupt eine Berechtigung haben,
erscheint mir recht zweifelhaft.
Durch starke Verkleinerung der Gürtelstacheln unterscheidet sich von Acanthopleura die
Gattung Tonicia, so daß der Gürtel dem bloßen Auge als nackt erscheint, doch nimmt man unter
dem Mikroskop kleine Kalkkörperchen wahr, zwischen denen einzelne Nädelchen eingestreut sind,
die den kleinen Spicula von Sderochiton gleichwertig sein dürften. Im Gebiß unterscheiden sich
die indo-australischen Arten, für welche die Untergattung Lucilina anzunehmen ist, deutlich von
den amerikanischen (Tonicia s. s.), hauptsächlich durch die vierzackige Schneide der Hakenplatte,
auch durch etwas verschiedene Form der Mittel- und der Zwischenplatte.
Onithochiton ist für Ch. undvlatus Q. & G. aufgestellt worden; diese Art h a t im Gebiß viel
Ähnlichkeit mit Tonicia s. s., während die meisten ändern Arten, die zu dieser Gattung gerechnet
werden, eine völlige Ü bereinstimmung mit Lucilina zeigen. Das hat mich veranlaßt, für die letzteren
eine Section Onithoplax vorzuschlagen; es wird im einzelnen noch festzustellen sein, ob eine solche
Unterscheidung durchführbar ist und welche Arten zu der einen und der ändern Section gehören,
jedenfalls wird noemiae Rochebrune zu Onithochiton s. s. zu stellen sein. Die Verwandtschaft dieser
Gruppe zu Tonicia is t eine so nahe, daß sie schwerlich mehr als subgenerischen Wert hat.
Als Endform dieser Reihe wird Schizochiton anzusehen sein mit großen Augen, die auf wenige
Radialreihen beschränkt sind (vgl. Plate in : Fauna Chilensis, v. 1 p. 215 ff.). Die Bekleidung des
Gürtels, die auch Plate beschrieben hat, ist dadurch merkwürdig, daß sie eine auffallende Ähnlichkeit
mit der der Gattung Cryptoplax zeigt, was aber natürlich nicht als Grund für eine Verwandtschaft
gedeutet werden darf. Die Kalkkörperchen der Oberseite (Tafel X Fig. 73) sind 45—50 p lang und
8—15 p dick, distal gerippt; am Rande und in kleinen Gruppen auf d er Oberseite stehen große, längs-
geriefte Nadeln, die etwa 600 p lang und 70 p dick werden: die Körperchen der Unterseite (Fig. 74)
sind nicht in Reihen geordnete P latten wie bei den übrigen Aeanthopleurinae, sondern einzeln schräg
stehende, am Ende zugespitzte, distal geriefte Spicula. etwa 60 p lang und 10 p dick. Die Radula
(Gebiß Schneck., v. 2 t. 30 f. 41) h a t an der Hakenplatte eine breite, vierzackige Schneide, welche aut
eine Verwandtschaft mit Lucilina hinweist, und vermutlich ist tatsächlich an diese der Anschluß
von Schizochiton anzunehmen.
| | Zum Vergleich mit dem p. 102 angegebenen System Pilsbrys stelle ich nun das System, das als
Ergebnis meiner Untersuchung anzusehen ist. zusammen. Die Ordnung der Piacophora teile ich