
Die hier angeführten Tatsachen sind im wesentlichen alles, was uns die makroskopische Außenansicht
selbst bei dem denkbar besten Erhaltungszustände von der Konstruktion der Fusulinen-
schale erkennen läßt. F ü r alle weiteren Einzelheiten sind wir auf d a s m i k r o s k o p i s c h e
B i l d angewiesen.
Z u r A u s s e n a n s i c h t v o n F u s u l i n i d e n .
A. Sch wag. fusulinoides Schell w., z eig t den dickspindeligen H ab itu s gewisser Fusulinen (Fus. secalis), von denen sie n u r in
Einzelheiten des In n en h au es unterschieden ist. B. un d C. Schwag. princeps Ehrenbg.
Die Vergrösserung der a u s den Harnischen Alpen stammenden Exemplare b e trä g t 1 :6 , die kleinen Bilder zeigen die natürliche
Grösse (A X X I, 1, 5, 6).
Zur H erstellung der Dünnschliffe.
Fü r die weitaus größte Mehrzahl der Fusulinen ist nach dem Gesagten die Anfertigung von
Dünnschliffen unerläßlich. Da aber die Lage des Schnittes von sehr bedeutendem Einfluß auf das
Schliffbild ist, so daß z. B. Schiefschliffe gleicher Orientierung bei verschiedenen Spezies sich untereinander
mehr zu gleichen pflegen, als verschieden orientierte Schliffe bei gleicher Spezies, so ist es
für die Aufstellung von Speziesdiagnosen unbedingt erforderlich, stets nur Schliffe gleicher Orientierung
unter sich zu vergleichen, um so die Besonderheiten der Schlifflage möglichst zu eliminieren.
N u r z w e i S c h l i f f l a g e n aber gestatten durch ihre Eigenart, die Orientierung des Schnittes
e i n w a n d f r e i festzustellen. Die an
den Enden etwas zugespitzte Walzenoder
Spindelform schreibt diese Möglichkeiten
vor: Einmal ist es die Ebene, die
senkrecht zur Längs- oder Aufrollungsaxe
des Tieres s teht und die Zentralkammer
halbiert. Zweitens ist es das Ebenenbüschel,
das auf der eben genannten Ebene
senkrecht steh t und somit unter sich die
Axe gemeinsam ha t. Jede dieser Ebenen
halbiert gleichfalls die Zentralkammer
(Textfig. 3). Bisher finden sich inde rFusu-
linenliteratur für diese beiden Schnittarten die Namen Quer- und Längs-Schnitt. Da aber physiologisch
b etrachtet der sogenannte Querschliff als Längsschliff sich darstellt (ein Vergleich mit der Nautilusschale
r Vergleichung axialer und medialer Schnitte bei Fusulina. Die melonen-
1 Pol zu Pol laufenden Streifen d e r Aussenseite entsprechen den Abbiegungen
der Septen. Vergr. etwa 1:10
ist für diese Frage von Wichtigkeit!), so ist diese Bezeichnungsweise recht mißverständlich.
Bei denjenigen Fusuliniden, deren Aufrollungsaxe nicht der längste, sondern der kürzeste Durchmesser
ist (FustdineUa, Verbeekina etc.), wäre die herkömmliche Bezeichnung „Längsschnitt“ sogar
auch rein morphologisch sinnwidrig und falsch. Fü r Alveolina h a t G. C h e c c h i a - R i s p o l i
(1905, 1. c. Seite 155, Anm. 2) die Namen Meridianschnitt und Äquatorialschnitt vorgeschlagen.
Jedoch einmal sind diese beiden Bezeichnungen ebenfalls rein morphologisch, ohne jede Rücksicht
auf die Physiologie gewählt, zweitens enthalten sie ein etwas weit hergeholtes Gleichnis, drittens
erlauben sie keine entsprechende Benennung der weiteren möglichen Schlifflagen.
Um eine einheitliche Namengebung durchzuführen, werde ich im folgenden als Schlifflage-
Bezeichnungen anwenden:
a) z e n t r a l für alle die Zentralkammer halbierenden,
b) s a g i t t a l für alle auf der Aufrollungsaxe senkrecht stehenden,
c) t a n g e n t i a l für alle der Aufrollungsaxe parallelen,
d) d i a g o n a l für alle die Aufrollungsaxe schiefwinklig treffenden Schnitte.