1.) S e p t e n.
T.) G i 11 e r w e r k d e s
2. u. 3. D a c h s k e l e t t e s , aus axialen u n d sagittalen
Elementen bestehend.
3. z. T.) B a s a 1 s k e 1 e 11.
Die bisher übliche Zusammenfassung der unter 3. angeführten heterogenen Elemente ist um
so irreführender, als es völlig u n s ta tth a ft ist, die basalen Tonnenreifen als „Basalansätze“ von sagittalen
Dachreifen aufzufassen. Einmal nämlich tre te n basale Reifen bei Formen
auf, die auch nicht die mindeste Tendenz zur Büdung von Dachreifen zeigen
(Fus. seccdisl), ferner besteht anatomisch ein sehr bedeutsamer Gegensatz
zwischen den massiven, wabenlosen Basalreifen und den lediglich aus verlängerten
Waben bestehenden Dachreifen, un d schließlich ist auch die E n tstehungsweise
beider bei der Anlage der Kammern eine wesentlich verschiedene,
sogar zeitlich getrennte (vgl. Seite 58). Während nämlich das Basalskelett
als erstes Strukturelement v o r der Konstruktion des Dachblattes sich bildet,
wird das Wabenwerk und mit ihm die Dachreifen erst ganz zuletzt und n a c h dem
Dachblatte abgeschieden. Auch die Funktion beider Gebilde is t n icht die gleiche,
indem die Basalreifen vornehmlich der ausfließenden Sarkode H a lt und H a ftpunkte
darbieten, die D achreifen dagegen die Wandung nachträglich versteifen.
Abgesehen von allen diesen Punkten is t gegen die früheren Bezeichnungen
Fig. 18.
Alveolina cf. ovulam
(nach C. Schwager) zeigt
vorzüglich die Ähnlichk
e it m it Doliolina lepida
(Textfigur 1 9 ,1 c un d 2),
von d e r sie äußerlich fast
n u r die du rch geringere
Septenzahl bedingte grössere
Kammerlänge unter*
scheidet. (Palaeontogr.
XXX, Taf. X XIV 13 b)
Eocän, libysche Wüste.
Vergr. ca. 1 :1 0 .
noch einzuwenden, daß die Ausdrücke: Q u e r - und L ä n g s - in einem den physiologischen
Verhältnissen diametral entgegengesetzten Sinne gebraucht sind (vgl. meine Bemerkungen
SCHW. Seite 463> Anm. 2 und in dieser Arbeit Seite 7).
Doliolina lepida Schwag. (Nach Frechs Lethaea, Carbon, Seite 289.) „1 a—c. Typische Form in n a t. Gr. und in */i. 1 D. Stark
vergrößert<r Axialschnitt (m. Basalskelett). 2. v a r. eliipsoidalis Schwag. in n a t. Gr. u n d in * /i. Sämtlich au s dem obersten Carbon *)
d e r Provinzen Kiang-su und H u p ii (rechtes Ufer des Yang-tse-Kiang). N. SCHWAGER.“ Der Axialschliff 1 D z eig t deutlich die
ungofältelten Septen m it den zahlreichen zwischen den Basalreifen gelegenen Austrittetellen der Sarkode. Die Außenansichten 1 c un d 2
______ :________ stellen einen sehr bemerkenswerten Fa ll von Konvergenz zu Alveolina d a r. Vergl. Textfigur 18.
*) Wahrscheinlich is t Doliolina lepida leitend für permische Horizonte.
Zunächst sei das Phänomen des Basalskeletts in seiner vollen Entwicklung bei dem Genus
Doliolina kurz geschüdert: In geringen Abständen voneinander ziehen sich, lebhaft än Alveolinen
erinnernd, denen die Doliolinen auch in der Form oft so auffallend gleichen, zahlreiche spirale
Sagittalleisten, tonnenreifenartig die Umgänge gürtend, um die Schale, jeweils von außen dem Dachb
la tt der nächstinneren Windung aufgelegt. Die Zahl dieser Tonnenreifen, die, weil sie stets die
Basis des Umganges bilden, auch B a s a l r e i f e n , bezw. B a s a l s k e l e t t genannt worden
sind, nimmt mit dem Alter des Tieres erheblich zu und b eträgt in den ersten sehr kleinen Windungen
. bei mikrosphärischen Formen nur er. 4—8. (Vgl. die Abbildungen von C. S c h w a g e r in R i c h t h
o f e n s China Taf. XVI, X V III, sowie in F r e c h s Lethaea palaeozoika
Bd. II , Seite 289.) Vergl. Textfigur 19, 20 und 21.
Als eine selbstverständliche Folge dieses bei den wohlerhaltenen
Exemplaren des Berliner geologischen Institutes (Collectio Richthofen) schon
makroskopisch deutlich erkennbaren Befundes zeigen sich in axialen Schliffen
s t e t s und a n a l l e n S t e l l e n aller Umgänge auf dem Dachblatte jeder
Windung die dem folgenden Umgange zugeordneten Basalreifen quer geschnitten
als halbkreisförmige, gleichmäßig dunkle, also auf eine kompakte
Fig. 20.
Typisches Bild der
schiefen Lage der An-
fangswindungen von D d .
lepida (Verschmelzung
mehrerer Anfangskam-
mera ?). Zu beachten ist
die noch rech t geringe
Zahl der Basalreifen.
S truktur deutende Flecken. Die Regelmäßigkeit ih re r, von gleichmäßigen
schmalen Intervallen unterbrochenen Anordnung gewährt einen höcht ausffallenden Anblick, der
dieses Genus sofort von dem in mancher Beziehung verwandten Genus Verbeekina abzutrennen erlaubt.
Im Sagittalschliff ist es zwar denkbar, daß ein Schnitt zufällig so gut wie völlig außerhalb des Bereichs
der basalen Reifen in einem Intervall verlaufen k önnte , doch dürfte dieser Fall ebenso
Fig. 21.
Doliolina lepida Schwag. Ausschnitt a u s einem nahezu axialen
Schliff von H. Yabe (1. c. Taf. I I 3). Bemerkenswert sind die
ste ts, gleich hohen und in allen Umgängen sich findenden
Durchschnitte der Basalreifen (a), sowie die Septen, die submediau
a ls Schatten, pölwärts' als dunkle Linien (b) erscheinen. Die
Wandung is t überaus dünn. Vergr. ca. 1 :1 5 .
Fig. 22. ^
Doliolina lepida Schwag. Ausschnitt au s einem sagittalen Schliff
von H. Yabe (1. c. Taf. I I 2). Die Basalreifen erscheinen ste ts
gleich hoch u n d — je nach der Lage z u r Schnittebene — bald
schwarz, bald a ls Schatten, b a ld g a r nicht. Die Kammern sind
niedrig u nd, obwohl d e r Schliff n ich t z en tral liegt, doch bereits
ziemlich lang. Vergr. ca. l : 15.
wenig praktisch Vorkommen wie der umgekehrte, daß der Schnitt fast gänzlich einem Reifen folgt.
Da nämlich die Reifen schon der im Alter zunehmenden Zahl wegen nicht mathematisch genau sagittal
verlaufen, und andererseits auch ein Schliff fa st stets eine, wenn auch ganz geringe Abweichung von
der idealen Senkrechtstellung zur Axe aufweisen d ü rfte , zeigen uns die medialen Schnitte so gut
wie immer größere Strecken der Umgänge mit Reifen neben reifenfreien Abschnitten, zwischen denen
Übergangszonen liegen, in denen der Reifen schattenhaft sich ausdünnt und verblaßt. Die wichtige
H ö h e ' d e r R e i f e n kann somit sowohl an axialen wie medialen Schliffen exakt gemessen
werden (Textfigur 21, 22).