
 
        
         
		Krümmung zusammen,  die  an den Polen keinen besonderen axialen Höhenstau der Sarkode verlangt.  
 Doch können hier  diese Beziehungen nur  angedeutet werden. 
 Ein weiteres Kriterium zur Beurteilung des Flüssigkeitsgrades wäre wohl auch in der Tatsache  
 zu finden,  daß  eine größere Starrheit der  Sarkode  eine mechanisch weniger feste  Schalenkonstruktion  
 kompensieren  könnte.  Auch  hier  will  ich  mich  mit  dem  Hinweis  begnügen,  daß  die  Möglichkeit 
 Schwag. fusiformis Krotow. Zeichnung au f Mikrophotographie.  
 Vergrößerung  i : 20.  Diese  in teressante  Übergangsforra  zeigt  
 neben  fusulinenhafter  Streckung  d e r  Fo rm  (Axenlänge  zur  
 Sagittalhöhe  ca.  1 ,5 5 :1 )  u n d  Zentralkammergröße  sehr  hohe  
 Umgänge  m it  dünnen Wandungen.  Die Septenzahlen:  8,  13,  
 14,  16  (23)  sind  gering.  SCHW.  16. 
 immerhin  denkbar  wäre,  daß  z.  B.  Schwagerina  princeps  ihre  so  hohen  dünnwandigen  Umgänge  
 einer schwerflüssigeren und damit  stützfähigeren Sarkode verdankte.  Wir hä tten  bei ihr dann in den  
 anfänglich gestreckteren niederen Windungen  eine  in der  Jugend größere Flüssigkeit der Sarkode  anzunehmen. 
   Es würde dieses  Problem  bei  jedem Versuche  einer Systematik  der Fusulinen  näher  zu  
 behandeln  sein  (vgl.  Textfigur  45,  46). 
 Fig.  46. 
 Schwag. princeps Ehrenbg.  z eig t  in  der  
 Höhe  der dünnwandigen Umgänge, der  
 medialen  Länge  d e r —  weil  wenig  gef 
 ä lte lt  —  d ü n n   erscheinenden  Septen,  
 der  winzigen  Zentralkammer  durchaus  
 d en   Schwagerinentypus.  (Axenlänge  
 zu r  Sagittalhöhe  ca.  1 ,2 :1 .)   Vergrößerung  
 1 :2 0 .  SCHW.  1. 
 VI.  Das  Wabenwerk  (und  die  Dachreifen). 
 Bei der F rage n ach der Art der  A b s c h e i d u n g   d e r   S c h a l e   selbst mit den Elementen:  
 Dachblatt,  Wabenwerk  etc.  is t  das  Problem  in  mancher  Hinsicht  so  ähnlich  dem  bei  Orbitolites x),  
 dessen Schalenbau  R h u m b l e r   (vgl.  u.  a.  1.  c.  Seite 244 ff.)  eingehend geschildert ha t,  daß  ich  im  
 allgemeinen  auf  diese  Schrift  verweisen  möchte  und  nur  einige  speziell  für  Fusvlina  in  Betracht  
 kommende  Punkte  näher  besprechen  will: 
 *)  Auch mit  einer ganzen Reihe  von  anderen  großen  kalkschaligen  Foraminiferen, wie  Nummulites,  Orbitolina,  Loftusia,  
 Alveolina, Dictyoconus  etc.  bestehen wichtige,  ebenfalls durch  die Einwirkung der gleichen  Kräfte auf ähnliches Material bedingte  
 Analogien.  Vor  allem  finden  natürlich  auf  die  Genera:  Schwagerina,  Verbeekina,  Doliolina,  Neoschwagerina  und  Sumatrina>  
 Endothyra,  Fusulinella  und  wohl  auch  Alveolina  sowie  Biloculina  die  hier  niedergelegten  Gesichtspunkte  mehr  oder  weniger  
 unmittelbare  Anwendung. 
 R h u m b l e r s   Satz,  „ d a ß   d i e   K a m m e r n   i n   e i n e m   Z u s t a n d e   u n d   e i n e r   
 F o r m   e r s t a r r e n ,   d i e   a u f   d e m   M i t t e l w e g   z w i s c h e n   d e r   d u r c h   d e n   
 S t a u d r u c k   p l a s t i s c h '   g e d r ü c k t e n   u n d   d u r c h   d i e   S p a n n u n g   d e r   O b e r f 
 l ä c h e   n a c h t r ä g l i c h   w i e d e r   v e r k l e i n e r t e n   O b e r f l ä c h e n f o r m   l i e g t “,  
 würde  natürlich  für  Fusvlina  ebenso  bindend  sein müssen wie  für  Orbitolites.  Die  Differenz  dieser  
 beiden  Oberflächen  bei  Fusulinen  genau  nachzuweisen  ist  nicht  wohl  möglich.  Immerhin  weist  
 jedoch die Erwägung, daß  zuerst sich das Dachblatt und das mit ihm eine E inheit bildende,  fast stets  
 nur  aus  einem Äquivalent des  Dachblattes  bestehende  Septum  abscheiden muß,  und  später  erst  die  
 Waben  der Wand  sich  ansetzen  können,  auf  die  Frage  hin,  welche  Ursache  wohl  die  Sarkode  von  
 ihrem  A n f a n g s v o l u m e n   '$==  s p ä t e r e r   K a m m e r h o h l r a u m   +   V o l u m e n   
 d e s   W a b e n w e r k s   zu  reduzieren vermag  auf den relativ viel geringeren In h a lt des definitiven  
 Kammerhohlraumes.  Um  hier  nicht  zu  sehr  den  Boden  des  der  Beobachtung  direkt  Zugänglichen  
 zu  verlassen,  möchte  ich  nur  kurz  auf  einen  Einfluß  der  Oberflächenspannung  hinweisen,  den  
 R h u m b l e r   nicht  erwähnte,  weil  er bei Orbitolites nicht  so  stark  in  die  Erscheinung  tr i t t  wie bei  
 Fusvlina.  In   dem Augenblick,  in  dem Da chblatt und  Septum  sich  soeben  zu verfestigen beginnen,  
 ist  eine  Art  von  Gleichgewichtszustand  geschaffen.  Die  Öffnungen  am  Untersaum  des  Septums,  
 die  für  die  Zellorgane  freibleiben  müssen,  erlauben  demnach  zunächst  kein  Ausfließen  des  Inhalts  
 der  soeben  gebildeten  Kammer.  E rst  das  Anwachsen  der  Sarkode  überwindet  die  die  Öffnungen  
 anfänglich  nahezu  verschließende  Oberflächenspannung.  Das  Gesetz  der kommunizierenden  Gefäße  
 kann nunmehr  einen gewissen Ausgleich  zwischen dem Niveau der  soeben gebildeten und der neu  zu  
 bildenden  Kammer  (der  allerdings  bald  durch  die  einen  Rückstau  veranlassende  weitere  Größenzunahme  
 der Sarkode  zu Gunsten der neuen Kammer wieder  zum Teil aufgehoben wird)  veranlassen.  
 Es wäre  demnach nicht ganz unmöglich,  daß  der letzte Ausbau des Wabenwerks  einer Kammer  erst  
 etwa  gleichzeitig  mit  der  ersten  Anlage  des  Dachblattes  der  jeweilig  folgenden  geschah  (vgl.  Seite  
 115/16).M 
 it  der  Frage  der  Entstehung  des  Wabenwerks  hängt  aufs  engste  zusammen  diejenige  der  
 Bildung  der  als  Dachreifen  bezeichneten  axialen  und  sagittalen  Verlängerungsstreifen  der  Waben,  
 die sich mehr oder weniger ausgeprägt bei Doliolina und Neoschwagerina finden,  aber auch den  echten  
 Fusulinen  nicht  völlig  fremd  sind,  wie  Fus.  tenuissima  zeigt.  Leider  muß  ich  darauf  verzichten,  
 näher  auf  die  genannte  karnische  Fusvlina  einzugehen,  da  die  Erscheinung  bei  ihr  zu  wenig  ausgeprägt  
 ist,  als  daß  ich  sie  aus  dem mir bisher vorliegenden Material  allein hinreichend untersuchen  
 konnte.  Indem ich an dieser Stelle nur auf die Tatsache der Existenz axialer Dachreifen bei Fusvlina  
 s.  str.  hinweise,  hoffe ich in. meiner demnächst beendeten Revision der karnischen Fusuliniden diesen  
 P u n k t  näher  berücksichtigen  zu  können. 
 Bei  Doliolina  und  Neoschwagerina  liegen  die  Tatsachen  etwa  folgendermaßen:  Die  Fältelung  
 der  Septen  ist  eine  minimale  und  genügt  angesichts  der  sehr  niedrigen  Sarkodeaustritte  (bezw.  der  
 Basalreifen) nicht, um. eine korrespondierende Fältelung des nächstgebildeten Septums hervorzurufen.1)  
 Bei dem Stauungsnachlaß, der in den etwas älteren K ammern allmählich e in tritt und zu dem gänzlichen  
 Fehlen  der  Sarkode  in  den  inneren  Umgängen  überleitet,  werden  naturgemäß  zunächst  diejenigen  
 Teile  des  Kammerraumes,  welche  gleichsam  im  to ten  Winkel  der  Basalreifen  liegen und  infolge  der 
 l)  Zumal  bei  diesen  Formen  die  Kammerlänge  sehr  erheblich  ist.  Ähnlich  liegen  die  Verhältnisse  bei  Alveolina,  bei  
 der  der  „Zentriwinkel“  (vgl.  Seite  53)  ca.  50—60°  in  den  mittleren  Umgängen  gegen  10—25°  bei  Fusulina  beträgt — Vgl.  
 auch  Seite  129,  Anm.  1. 
 Zoologica.  H e f t  58.