l i e h e n K a l k a n s a t z verursacht glaubte (vgl. A. Seite 240), legte offenbar zu wenig Wert
auf den starken Einfluß, den die Schliff dicke auf das Schnittbild ausübt.
An anderer Stelle (SCHW. Seite 473—474) habe ich diesen P u n k t näher besprochen, so daß
ich mich hier nur auf eine schematische Figur (Textfigur 16) beziehen will, die alles Erforderliche
Fig. 15. e
Schematische Zeichnungen *) Schellwiens (A. Seite 240) zur Erläuterung der verschiedenen Formen d e r Septen in sagittalen Schliffen
Die^schwarzen Stellen der Figuren c—e sind n i c h t a ls nachträgliche „Ve rs tärkung d e r einmal gebildeten Sep ten " indem sich au f
............................................ 1 deuten, sondern analog zu Textfigur 17 a oder beiden Seiten der Septallamelle Kalksubstanz ab setz t“ ls Folge d e r Septenfältelung
und der Schliffdicke aufzufassen.
*) G. Dyhrenfurth w irft (Palaeontogr. LVI, Seite 155 Anm.) Schellwien vor, e r habe „irrtümlicherweise" die s te ts dunkel
erscheinenden Septen weiß gelassen. Da Schellwien natü rlich schwarz un d weiß sehr wohl unterscheiden konnte, dü rfte die gerügte
Darstellungsart lediglich au s zeichnerischen Gründen gewählt se in , die au ch mich bei SCHW. 7 un d 8 bestimmten
(Vergl. h ier Textfigur 17, 27, 28.)
kurz und klar zeigt. Zum Verständnis derselben sei noch bemerkt, daß der U n t e r s a u m der
Septen (Textfigur 16 A , dicke Linie) s t a r k , der O b e r s a u m (Textfigur 16 A , punktierte
m n Linie) s c h w a c h gefältelt oder gewellt ist, und daß jeder
Vorbiegung des einen eine Rückbiegung des nächsten Septums
(und so fort) entspricht.
Ein Vergleich der Textfigur 16 B (vgl. auch SCHW. 7
und 8) mit S c h e l l w i e n s Abbildung (A. 4—6, L X X I I 1)
dürfte wohl jeden Zweifel/ob nicht
etwa doch eine nachträglicheKalk-
abscheidung, die übrigens physiologisch
gänzlich dem Schalenbau
der Fusulinen widerspräche, vorliegt,
beheben. (Vergl. übrigens
auch die mikrophotographische
Wiedergabe in Tafel I 4 dieser
Arbeit.) F ü r die Entscheidung
dieser Frage möchte ich noch ein
Schema zur Erk läru n g des paarweisen Zusammenneigens der
Septen in Sagittalschliffen, die n ic h t in e iner fältelungsfreien
Mundspaltenregion liegen, (A m un d n.)
Schema zu r Erklärung der Verdickung
d es Septums in axialen Schliffen, die in
einer gefältelten Kegion liegen. Vergl.
SCHW. 7, 8.
sehr schwerwiegendes Argument zu Gunsten meiner Anschauung anführen: An keinem einzigen
A x i a l s c h l i f f is t bisher von irgend einem Beobachter eine Spur eines nachträglichen KalkTT"
absatzes, die sich irgendwie in Verbindung mit dem in Rede stehenden Phänomen der Medialschnitte
bringen ließe, gefunden worden. Im Gegenteil kann ich (auf Grund des reichen mir vorliegenden
Materiales) mit voller Sicherheit aussprechen, daß nicht die geringste Möglichkeit vorliegt, die
besprochene Erscheinung anders zu d eu te n , wie als Folge der Septenfältelung im Verein mit der
Schliffdicke.
IV. Das Basalskelett.
Mit der Bildungsweise der Septen in ursächlichem Zusammenhänge, aber morphologisch
völlig getrennt, s teht ein weiteres Strukturelement der Fusuliniden, das bei Fusidina s. str. zwar
meist nur wenig oder wohl auch gar nicht ausgebildet zu sein pflegt, aber doch seiner Bedeutung im
Bauplane anderer Genera (z. B. Doliolina) wegen hier eingehender besprochen werden muß. Um
so notwendiger ist es, auf diese Eigentümlichkeit des Schalenbaues einzugehen, als sie bisher mannigfachen
Mißdeutungen ausgesetzt war. Bei F u s u l i n a s. str. ist sie z u v o r n o c h n i e m a l s
g e s e h e n , bei V e r b e e l z i n a dagegen b i s h e r s t e t s f ä l s c h l i c h a n g e n o m m e n
worden, und bei Schwagerina s. str. ist ihr Vorhandensein zwar behauptet worden, aber die immer
dafür gehaltenen Merkmale sind richtiger anders zu deuten, während die tatsächlich zuweilen vorhandenen
Spuren noch nicht ganz klar als solche erkannt wurden. Nur bei Doliolina lepida
und den Neoschwagerinen lagen die Verhältnisse so deutlich, daß ein Mißverstehen ausgeschlossen
war.
Zunächst möchte ich bezüglich der Nomenklatur einen lebhaften Wunsch aussprechen: Ich
würde gern den N a m e n S e p t e n l e d i g l i c h f ü r d i e v o n P o l z u P o l l a u f e n d e n
A b b i e g u n g e n d e r K a m m e r w a n d r e s e r v i e r t sehen. Die in die Literatur durch
H. Y a b e und R. J . S c h u b e r t eingeführten Bezeichnungen: Primär-, Sekundär-, Auxiliär-,
Pseudo-, Transversal-Septen, zu denen noch C. S c h w a g e r s Nebensepten kommen, lassen diesen
Wunsch im Interesse einer klaren Übersichtlichkeit wohl als gerechtfertigt erscheinen. Folgende
Tabelle möge die Sprachverwirrung zeigen:
S c h w a g e r Y a b e 1904 Y a b e 1906 R. J . S c h u b e r t
1. Septen primary septa Längssepten
2. secondary septa auxiliary septa Pseudosepten
3. Nebensepten transverse septa Quersepten, deren
Basalansätze die
Fassreifen der
Doliolinen bilden.
In dieser Tabelle bedeutet 1. die w i r k 1 i c h e n S e p t e n, 2. die a x i a l gerichteten, durch
Verlängerung des Wabenwerkes entstandenen Gebilde, 3. sowohl die dichten, w a b e n l o s e n
Kalkreifen des Basalskelettes, als auch die als Verlängerung des Wabenwerkes der Wand sich d a rstellenden
s a g i t t a l e n Dachreifen. Entsprechend der von mir (Seite 20) vorgeschlagenen Bezeichnungsweise
wäre folgendes Schema an die Stelle zu setzen: