dichtstellenden Schuppen ausgestatteten Ischnochitoninen und Chitoninen. Sobald aber der Zusammenschluß
der Schuppen weniger dicht wird, dringen die Nüdelchen wiederum zwischen sie ein
(Sderochiton) und verteilen sich über die ganze Oberseite, wie es bei Acanthoplema u n d Tonicia nebst
Verwandten der Fall ist.
Die Schüppchen der Unterseite sind zunächst gleichartig und bleiben es in der Hauptsache in
der Entwicklungsreihe zu Gryptoplax hin, in der n u r Crcispedochiton mit der eigentümlichen Differenzierung
seiner Schüppchen sich auszeichnet, dagegen tre te n sie bei Ischnochitoniden und Chitoniden
zu radiären Reihen zusammen, die sich häufig mehr oder weniger weit überdecken; Schizochiton bildet
eine Ausnahme.
Die Gattung Lepidopleurus halte ich jedenfalls für die primitivste von allen (vgl. Zeitschr. wiss.
Zooh, v. 72 p. 297), keine andre h a t eine so universelle Verbreitung über alle Meere, vom äußersten
Norden bis zur Antarktis, und in verschiedenen Tiefen.
Die Arten sind meistens farblos und ohne stärkere Skulptur,''daher is t ihre Unterscheidung
häufig schwierig; eine genaue mikroskopische Untersuchung der Gürtelschuppen und der Radula
erleichtert zuweilen die Feststellung einer Art ungemein, zumal da die letztere hier eine Variabilität
zeigt, wie in keiner ändern Gattung. Ich habe eine beträchtliche Anzahl von Arten auf ih r Gebiß
untersucht und an verschiedenen Stellen beschrieben. Wegen dieser V eränderlichkeit k ann man wenig
gemeinsame Merkmale angeben, die Mittelplatte is t m eistens von mittlerer Größe, länger als b reit, mit
wohlentwickelter Schneide, die Zwischenplatte h a t bei mehreren Arten an der Außenseite eine flügelartige
V erbreiterung (nicht zu verwechseln m it dem Anhang einiger Ischnochitoninen u nd Chitoniden),
die sich über das Hinterende der vorhergehenden Hakenplatte legt, doch zuweilen ist diese nicht oder
n u r schwach entwickelt, die Schneide is t zuweilen rückgebildet, in der Regel aber vorhanden; die
Schneide der Hakenplatte zeigt alle Übergänge von der breiten dreizackigen zur schmalen einspitzigen
Form, die der Seitenplatte is t ganzrandig.
Von den Sectionen der G attung konnte ich nur die hier unter dem Namen Parachiton beschriebene
untersuchen, die sich hauptsächlich durch die eigentümhche Form des hintersten Schalenstückes
auszeichnet; außerdem sind Deshayesidla Carpenter und Pilsbryella Nierstrasz unterschieden worden.
Dalls U ntergattung Oldroydia habe ich dagegen als eigene Gattung aufgefaßt. Leider is t von der au stra lischen
Choriplax grayi (Adams & Angas) noch kein zweites Exemplar, das man einer eingehenden
Untersuchung unterziehen könnte, gefunden worden. Hanleya kommt im arktischen Meer vor und
v erbreitet sich südlich bis Florida. Sie dürfte als eine ziemlich unbedeutende Abweichung vom
Lepidopleurus-Typus anzusehen sein, die nicht in einer Beziehung zu höheren Formen steht.
Die einzige Gattung und Art, von der man eine solche Beziehung annehmen kann, ist Hemiar-
thrum setulosum, die sich schon durch die ausgesprochene Färbung ihrer Schale von den übrigen
Lepidopleuriden unterscheidet. Da sie vorn und hinten deutliche Insertionsränder besitzt, u n te rscheidet
sie sich von den höheren Formen nur durch das Fehlen der Einschnitte. Die Radula ist
der von Tonicdla ungemein ähnlich, die Zwischenplatte h a t wie bei dieser keine Schneide und auch
sonst ähnliche Form, die Schneide der Hakenplatte ist dreizackig, die der Seitenplatte kammartig
gezähnelt. Der Rand ist mit kurzen, distal zugespitzten Nadeln bekleidet, zwischen denen etwas
dünnere m it Ringschaft z erstreut sind, und jederseits finden sich 11 Gruppen beträchtlich größere
Nadeln. Die A rt is t in der Antarktis verbreitet.
Nicht n ur die Radula von Hemiarthrum, sondern auch die Merkmale von Tonicelia und Trachy-
dermon weisen darauf hin, daß diese Gruppe u n te r den mit Einschnitten der Insertionsränder versehenen
Placophoren die primitivste ist. Pilsbry ist über diese Gruppe noch sehr im unklaren gewesen,
er h a t Tonicella und Schizoplax als Gattungen der Ischnochitoninae bezeichnet, Trachydermon
dagegen zunächst als Untergattung zu Ischnochiton gestellt und erst nachträglich als besondere
Gattung aufgefaßt, Nuttallina mit der Untergattung Middendorffia ganz abgetrennt und zu den
Callistoplacinae gerechnet. In Trachydermon h a t er 3 Sectionen unterschieden (Man. Conch., v. 15 p. 63):
Trachydermon s. s. (sp. ty p .: flectens Carp.), Boreochiton mit T. ruber, T. punicea und steinenii und
Gyanoplax (Sp. ty p .: hartwegii Carp.). Ich habe (p. 17) darauf hingewiesen, daß Cyanoplax mit Trachydermon
s. s.- zusammenfällt, dagegen kann man die altweltlichen Arten in einer Section Craspedochilus
zusammenfassen. Von den Arten, die P ilsbry zu Trachydermon gestellt ha t, sind die meisten an anderen
Orten unterzubringen; soweit ich sie untersucht habe, gehört Ch, albus und exaratus, vermutlich
auch stramineus zu Ischnochiton (von virgatus h a t es Pilsbry [Man. Conch., v. 15 p. 82]) schon selbst
angegeben, retiporosus und scrobiculatus zu Gallistochiton, lividus zu Ghaetopleura, ebenso asperior
nach Pilsbry (v. 15 p. 74), ruber zu Tonicdla, endlich puniceus und steinenii zu Gallochiton. Die
sicheren Arten der Gattung kommen an der Westküste Nordamerikas und im östlichen Teil des nördlichen
atlantischen Ozeans, südlich bis zu den Canarischen Inseln vor. Auch Tonicdla ist auf die
nördliche Halbkugel beschränkt, Schizoplax auf den nördlichen Teil des Pazifischen Ozeans.
Die Gruppe Middendorffia s teht Trachydermon so nahe, daß es mir nicht verständlich ist, warum
Pilsbry sie soweit davon getrennt h a t; die Randbekleidung und die Radula beider sind sehr
ähnlich, der Schneiderand der Seitenplatte is t zackig. Pilsbry h a t Middendorffia, die im
Atlantischen Ozean und Mittelmeer vorkommt, zu der nordpazifischen Nuttallina als Untergattung
gestellt, jedenfalls gehört auch diese zu der Trachydermon-Giuippe. Schließlich möchte ich
dieser Mopaliella anreihen.
Die Schale dieser Gruppe is t meistens ziemlich grob und gleichmäßig gekörnelt, zuweilen
zeigt sie schwache Radialrippen, die Ränder des Articulamentum (eaves Pilsbry) sind wabig (spongy).
Die Oberseite des Gürtels is t mehr oder weniger dicht mit kleinen Kalkkörpern bekleidet, deren Form
bald mehr schuppenartig, bald mehr nadelartig is t; dazwischen stehn einzeln oder in kleinen Gruppen
verschieden große Spicula, meist mit einem mehr oder weniger verlängerten basalen Conchinbecher,
zuweilen mit Ringschaft; bei Nuttallina mögen diesen die größeren Körperchen entsprechen, die
aus den kleineren hervorragen, ähnlich bei Mopaliella, wo sie in kleinen, regelmäßig angeordneten
Gruppen stehen.
Die Mittelplatte der Radula ist meist ziemlich groß, länger als breit, mit wohlentwickelter
Schneide, die Zwischenplatte von mäßiger Größe, bald mit, bald ohne Schneide, die Hakenplatte
ohne inneren Flügel, stets mit dreizackiger Schneide, die Schneide der Seitenplatte in der Regel mit
kammartigen Einschnitten, nur bei Craspedochilus und Schizoplax ganzrandig.
Dieses Merkmal der kammartig eingeschnittenen Seitenplatte weist auch Plates Gattung
Nuttalochiton auf (Fauna Chilensis, v. 2 p. 140 und Thiele* Die antarktischen und subantarktischen
Chitonen, p. 12, 13), von der wir je tz t 2 Arten des magellanischen Gebietes kennen, und der nahe
verwandte Notochiton mirandus der Antarktis. Diese Gruppe ist von g rößter Bedeutung für die Phylo-
genie der Chitonen, da sie, wie mir scheint, zu verschiedenen höheren Gruppen Beziehungen zeigt.
Die Radula h a t nicht allein durch das Verhalten der Seitenplatte große Ähnlichkeit zu den Trachy-
dermoninae, der Rand is t mit nadelartigen Gebilden bekleidet, aus denen Gruppen größerer Spicula