und Systematik der asiatischen Fusuliniden, h a tte jedoch seine allgemeineren Ergebnisse noch einer
späteren Veröffentlichung Vorbehalten. H. D o u v i l l e gibt in einigen wenigen Sätzen durch den
Hinweis auf die Gleichartigkeit der S tru k tu r von Fusuliniden und zahlreichen jüngeren imperforaten
Foraminiferen einen sehr bedeutsamen Ausblick für die Systematik dieser Formen, ohne aber die
Anatomie und Physiologie irgendwie näher zu berücksichtigen. Einige Einzelheiten (z. B. angebliches
Fehlen des Dimorphismus!) sind infolge seines unzureichenden Materials nicht zutreffend. Der
größte Fusulinenforscher, Prof. E. S c h e l l w i e n , wurde mitten aus den Vorbereitungen einer
großangelegten Monographie abgerufen. Seine früheren Schriften enthalten nur wenig allgemeine
Gesichtspunkte. Seine hinterlassenen Notizen gaben für die besonderen Zwecke meiner Arbeit keinerlei
Anhaltspunkte. Trotzdem ließ sich zuweilen erkennen, daß manches Problem ihn bereits beschäftigte,
wenn auch keine geschriebene Bemerkung es verriet. So is t für mich z. B. die Tatsache, daß er das
Negativ zur Textfigur 9 herstellen ließ, ein Beweis, daß er das Wesen der Septenporen vor seinem
Tode noch klar erkannt h a t und seine früher veröffentlichten Ansichten in dieser Frage sicherlich
selbst in seiner Monographie abgeändert haben würde. In diesem Sinne möchte ich auch alle diejenigen
P unkte aufgefaßt wissen, in denen ich mich gegen S c h e l l w i e n s frühere Anschauungen
wende. Ich selbst fasse meine Arbeit nur als eine Fortführung des Werkes von E. S c h e l l w i e n
auf, die b e i v o l l e r i n n e r e r S e l b s t ä n d i g k e i t doch in einem höheren Sinne bestenfalls
nur etwa das geben kann, was S c h e l l w i e n wohl selbst ohne seinen so frühen Tod als Ergebnis
seiner langjährigen Studien niedergeschrieben haben würde. —
Um in die vorliegende Arbeit nicht zu viel störende Literaturhinweise aufnehmen zu müssen,
verweise ich auf das am Schlüsse beigefügte Verzeichnis der im Texte erwähnten (und mit Autornamen,
eventl. mit Jahreszahl zitierten) Schriften. Meine eigenen früheren Veröffentlichungen
über Foraminiferen sind im Text in folgender Weise abgekürzt angeführt:
DIM. „Über Schalenverschmelzungen und Dimorphismus bei Fusulinen.“ Sitzungsber.
Ges. Naturf. Freunde, Berlin 1908.
SCHW. „Beiträge zur Kenntnis der Fusuliniden.“ Neues Jahrbuch f. Min. etc. Beilage-
Bd. XXVII, 1909.
R. „Die Fusulinen des russisch-arktischen Meeresgebietes“ , von E. S c h e l l w i e n , nach
dem Tode des Verfassers herausgegeben und fortgesetzt von Hans v. S t a f f. Palaeonto-
graphica LV. 1908.
E. „Zur Entwicklung der Fusulinen.“ Centralbl. f. Min. etc. 1908.
In gleicher Art is t auch S c h e l l w i e n s frühere Veröffentlichung:
„Über die Foraminiferen des karnischen Fusulinenkalkes“ (Paläontogr. XLIV. 1897)
als: A. zitiert.
Eine vollständige Verbreitungskarte sowie einige Bemerkungen zur Systematik werden zweckmäßig
erst gegeben w'erden können, wenn die oben erwähnte Monographie (namentlich die asiatischen
Fusuliniden, deren Bearbeitung Herr G. D y h r e n f u r t h übernommen hat) abgeschlossen sein
wird. Vorläufig sei auf E. K o k e n s Verbreitungskarte (1. c. Taf. XIX) und meine Beiträge zur
Systematik der Fusuliniden in SCHW. Seite 476—505 verwiesen.
Vielleicht dürfte ein Wort der Rechtfertigung, daß eine Arbeit über palaeozoische Lebewesen
in einer zoologischen Zeitschrift erscheint, am Platze sein. Einmal ist in den wesentlichen Zügen
der Organisation der Foraminiferen seit der Steinkohlenzeit keinerlei Veränderung eingetreten.
Andererseits ist der Versteinerungsprozeß vielfach der mikroskopischen Detailuntersuchung von
erheblichem Vorteil, indem die H erstellung von Dünnschliffen an rezentem M aterial fast stets mißlingt.
So ergibt sich als Folge, daß manche zoologisch wichtige Probleme der Foraminiferenschale sich an
fossilen Organismen etwas leichter lösen lassen. Die Übertragung der an den Fusulinen gewonnenen
allgemeineren Gesichtspunkte auf lebende Foraminiferen habe ich in der vorliegenden Arbeit
absichtlich unterlassen, da sich die entsprechenden Analogien für jeden Kenner dieser Formen von
selbst ergeben dürften.
Schließlich ist es mir eine angenehme Pflicht, der Gesellschaft naturforschender Freunde
zu Berlin für die Genehmigung, die in ihren Sitzungsberichten (DIM) veröffentlichten Klischees
hier nochmals abzudrucken, meinen aufrichtigen Dank zu sagen. Dieser Erlaubnis, sowie dem
liebenswürdigen Entgegenkommen des Verlages der vorliegenden Zeitschrift verdankt meine Arbeit
ihren Bildschmuck.