vorliegenden Exemplare eine neue Art aufzustellen. Diese ist zwar makroskopisch wenig auffallend,
indessen sind sowohl die Gürtelschuppen als auch die E adula so eigenartig, daß man mit Benutzung
des Mikroskopes die Art leicht erkennen kann. Die Tiere sind etwa 6 mm lang und 3,5 mm breit,
das eine ist einfarbig gelblich, das andere weißlich m it undeutlicher M armorierung und einigen ziemlich
großen, symmetrischen rotbraunen Flecken in der Nähe des Seitenrandes. Die Schale ist ziemlich
stark konvex, in der Mitte kantig, die Seiten etwas gewölbt (Fig. 31). Die ganze Oberfläche ist dicht
mit rundlichen Körnchen besetzt, die Seitenfelder sind kaum abgesetzt, das hinterste Stück (Fig. 32)
ist hinter dem zentralen Apex deutlich konkav. Am vordem Bande finde ich 13, am hintern
8 Einschnitte.
Die Schüppchen auf der Oberseite des Gürtels sind mit zahlreichen kugelrunden Körnchen
besetzt, die mit ziemlich dünnem Stiel befestigt sind und sich daher leicht ablösen, die Schuppe ist
etwa 80 p breit, die Körnchen haben einen Durchmesser von 2—5 p, die größeren stehen dem freien
Bande näher (Fig. 33). Die Eandkörperchen (Fig. 34) sind symmetrisch gerieft, über ihnen stehen
dünnere, walzenförmige, am Ende geriefte Nadeln; die K örperchen der Unterseite sind distal zugespitzt.
Die Mittelplatte der Badula (Fig. 35) ist ziemlich schmal, hinten verbreitert, davor eingeschnürt,
der vordere Teil ist wieder breiter, etwas vorgebogen mit einer kaum übergebogenen und
daher undeutlichen Schneide; die Zwischenplatte h a t keine deutliche Schneide und keinen seitlichen
Anhang, sie is t vorn ziemlich schmal und schräg seitwärts gerichtet, hinten m it einer ziemlich breiten
Lamelle. Die Hakenplatte h a t eine ziemlich schmale, einfach zugespitzte Schneide und an der Innenseite
einen mäßig großen, distal nach hinten gebogenen Flügel. Die Seitenplatte h a t eine ziemlich
breite und dünne Schneide; die äußerste Bandplatte ist etwas breiter als lang.
Ischnochiton (Stenochiton) nympha (Bochebrune) (Tafel V III Fig. 36—39).
Bochebrunes Schkochiton nympha (Bull. Soc. philom. Paris, ser. 7 v. 8 p. 36) ist, wie ich aus
dem Original-Exemplar ersehe, eine dem Stenochiton juloides Ad. & Ang. nahestehende A rt von der
King-Insel. Bochebrune gibt an, daß die Länge 32 mm, die Breite 11 mm betrage; letzteres is t aber
unrichtig, die größte Breite b eträgt n ur etwa 7 mm. Die Schalen sind in d er M itte weißlich, im übrigen
hombraun mit kleinen weißen Flecken. Die 2 vordersten Schalenstücke (Fig. 36) sind hoch gewölbt
und ziemlich deutlich gekielt, während die folgenden (Fig. 37) beträchtlich flacher und etwas breiter
werden und keine Spur eines Kieles aufweisen. Die Oberfläche ist glatt, die Seitenfelder s tark abgesetzt
und erhoben. Der Apex des hintersten Stückes (Fig. 38, 39) hegt hinter der Mitte, er ist nur
wenig erhoben, der h intere Abfall ist schwach konkav. Am vorderen Bande zeigt das Articulamentum
18 Einschnitte, an den Seiten der Zwischenstücke 3 oder 4, am hinteren Bande 14 solche. Besonders
die dorsale Abflachung der hinteren Schalenstücke und deren größere Breite unterscheiden diese Art
von S. juloides, während S. pallens Ashby vom am breitesten sein soll.
Callistochiton adenensis (Edg. Smith) (Tafel V III Fig. 49—61).
Aus Paris erhielt ich typische Exemplare von Lepidopleurus rochebruni Jousseaume aus dem
Golf von Aden (Bull. Soc. philom. Paris, ser. 8 v. 6, p. 102, 1894), von denen ich bei näherem Vergleich
mit Chiton (Callistochiton) adenensis (P. zool. Soc. London 1891 p. 421 t. 33 f. 7) nicht zweifle, daß
sie hiermit zusammenfallen. Zur Ergänzung der Beschreibung und der nicht sehr gelungenen Abbildung
des Tieres habe ich die Schalenteile gezeichnet. Das vorderste (Fig. 49) h a t 22—25 knotige
Badialrippen und 9 Einschnitte am Bande, es is t in Seitenansicht etwas gewölbt. Die Zwischenstücke
(Fig. 50) sind nicht viel breiter, aber ziemlich lang, in der Mitte gerundet; sie haben jederseits
etwa 15 Längsrippen, von denen die mittleren hinten etwas wurzelartig zerteilt sind, die Seitenfelder
haben je 2 starke, etwas unregelmäßig knotige Eippen, deren vorderer der Einschnitt im Articulamentum
entspricht; der Vorderrand ist deutlich konvex, die Apophysen vorn abgestutzt. Der Apex
des hintersten Stückes (Fig. 51) is t zentral, nach hinten durch einen.Eindruck abgesetzt; die vordere
Hälfte h a t solche Längsrippen wie die Zwischenstücke, während die hintere durch z ahW ie y radiale
und konzentrische Furchen durchzogen ist, der Hinterrand h a t 9 Einschnitte. Die Bandschüppchen
sind etwa 0,3 mm breit, kräftig, mit zahlreichen schmalen Bippchen besetzt.
Callistochiton madagassicus n. sp. (Tafel V III Fig. 52—54).
Ein von M. Geay bei Madagascar gesammeltes, dem Pariser Museum gehörendes Tier h a t auf
den ersten Blick in Färbung und Skulptur Ähnlichkeit mit der vorigen Art, doch ergibt der nähere
Vergleich beträchtliche Unterschiede. Das Tier ist etwa 21 mm lang und 14 mm breit, hellbräunlich.
Das vorderste Stück der Schale (Fig. 52) h a t 11 starke Eippen, deren jede 4 Knoten aufweist; ihnen
entsprechen die 9 Einschnitte und der Hinterrand des Articulamentum.
Die Zwischenstücke (Fig. 63) sind ziemlich flach gewölbt, das Mittelfeld trä g t im ganzen
15 Eippen, von denen einige h inten zerteilt sind wie bei der vorigen Art; die beiden Eippen der Seitenfelder
sind hoch erhoben, jede mit etwa 7 Knoten besetzt. Der Vorderrand verläuft in flachem
Bogen zu der vorderen Bippe, während bei C. adenensis der Seitenrand sich vor dieser noch nach
vorn fortsetzt und d ann m it dem V orderrande einen stumpfen W inkel bildet; das Stück ist auch kürzer
als bei C. adenensis. Auch das hinterste Stück (Fig. 54) h a t eine verschiedene Form, die Eippen der
vorderen Hälfte sind ähnlich wie auf den Zwischenstücken, die hintere Hälfte ist kurz, ihre Eippen
entsprechen den 9 Einschnitten im Articulamentum.
Die B andschuppen sind etwa 0,4 mm breit, mit ziemlich schwachen, schmalen B ippchen geziert.
Callistochiton concharum (Eochebrune) (Tafel V III Fig. 55, 56).
Das typische Exemplar der Pariser Sammlung von Lepidopleurus concharum stammt aus dem
Boten Meer. Es is t 9,5 mm lang und 6 mm breit. Die Schale (Fig. 55) ist weißlich m it einigen helleren
und dunkleren, kleinen, meist symmetrischen Flecken von olivengrüner Farbe, auch der weiße Gürtel
is t grün gebändert. Die Schalenmitte ist stumpfkantig, die Seiten gerade. Das vorderste Schalenstück
ist beträchtlich breiter als das hinterste, bis zum 4. Stück nimmt die Breite ein wenig zu, von
da bis hinten wieder ab. Das Vorderstück h a t zahlreiche Badiärfurchen und die Eippen sind etwas
schuppig gekörnelt. Die Mittelfelder der folgenden Stücke haben jederseits etwa 14 flache, in der
Mitte schmale, dann breitere Bippchen, die undeutlich und fein gekörnelt sind; die deutlich erhobenen
Seitenfelder haben 4 Badiärfurchen, die Eippen sind wie beim vordersten Stück, ebenso is t der hintere
Teil des hintersten Stückes gekörnelt, der hintere Abfall etwas ausgehöhlt. Die Apophysen der
mittleren Stücke bilden eine schmale Bucht, die nur in der Mitte den Vorderrand des Tegmentum
b erührt; die Zahl der Einschnitte an den Endrändern habe ich nicht sicher festgestellt, es scheinen
vorn 11, hinten 10 zu sein.
Die Schüppchen des Gürtels sind etwa 150 p breit, hauptsächlich in der distalen Hälfte mit
meistens 12 flachen Bippen ausgestattet.