coronatus, der im Atlantischen Ozean westlich vom Sudan in 640—698 m Tiefe gefunden worden ist
und dessen Originale mir vorliegen, mit Placophoropsis atlantica zusammenfallen dürfte (Exemplare
aus dem nordwestlichen Teile des Atlantischen Ozeans habe ich bisher nicht vergleichen können),
sei hier nur erwähnt, daß auf der Oberseite ähnliche borstenartige Anhänge mit Kalknadeln (Taf. IV,
Fig. 14) stehen, wie bei einigen Mopalia-Alten und besonders bei Placiphorella, von der die Art h au p tsächlich
durch das Fehlen der Einschnitte am hintersten Schalenstücken unterschieden ist. Ob das
hinreicht, sie generisch abzutrennen und an Plaxiphora zu schließen, scheint mir sehr zweifelhaft,
ich würde sie eher als Untergattung von Placiphorella bezeichnen. Auf das Verhalten des hintersten
Schalenteiles kann ich nicht solchen Wert legen wie es Pilsbry getan hat.
Craspedochiton tetricus (Carpenter) (Taf IV, Fig. 15—28 und Textfig. B).
Als Angasia tétrica ist eine Art von Ceylon durch Carpenter benannt und nach seinem Manuskript
in Pilsbrys Bearbeitung (Man. Conch., v. 14 p. 287 t. 61 f. 27—32) beschrieben worden.
Pilsbry sagt davon: „ I have seen no specimen of this form, which I believe is related to Craspedochiton“
; trotzdem h a t er für sie später, als sich herausstellte, daß der Name Angasia schon einer
Crustaceen-Gattung beigelegt war, den neuen Namen Phacdlozona geschaffen (Nautilus, v. 7 p. 139).
Ich habe 2 Exemplare einer Art von Pambam durch Thurston erhalten — vor mir, die
nach der Herkunft und der.Beschreibung mit ziemlicher Sicherheit mit der genannten Art Carpenters
zusammenfällt, andererseits läß t sie so große Ähnlichkeit mit Craspedochiton laqueatus (Sowerby)
erkennen,1) daß ich an der Zugehörigkeit zu derselben Gattung nicht zweifeln kann, demnach ist
Angasia Carpenter — PhaceUozona Pilsbry synonym mit Craspedochiton Shuttleworth. Nierstrasz
h a t diese Frage auch e rörtert (Die Chitonen der Siboga-Expedition, p. 45), aber unentschieden
gelassen; er beschreibt eine ähnliche Art Craspedochiton tessdatus. Vielleicht gehört hierher auch
Acanthochites (Loboplax) involutus (Man. Conch., v. 15 p. 35 t. 1 f. 27—35) von Sansibar; ob die
Art mit Craspedochiton tetricus zusammenfällt, is t aus den Abbildungen nicht klär.
Wie bei zahlreichen Chitoniden is t die Farbe der Schale verschieden, das eine Exemplar ist
im ganzen rosenrot, das andere grünlich gefärbt, der Gürtel dunkler ro t oder braun mit helleren
und dunklen Flecken, die Innenseite der Schale is t bald rosenrot, bald weiß.'
Die Schale is t im ganzen ziemlich flach, besonders aber die beiden Endstücke, und mit ziemlich
starken Körnchen besetzt, die in der Mitte länglich und zuweilen mit einander verschmolzen sind.
Das vorderste. Stück (Fig. 15) ist bre it und groß, am Rande — von unregelmäßigen Zacken abgesehen
— mit 5 Einschnitten versehen, deren Ränder deutlich aufgebogen sind, doch zeigt das
Tegmentum nur ganz flache Rippen. Die folgenden Stücke (Fig. 16, 17) sind nicht viel breiter als
das vorderste, vor den Seitenfeldem etwas eingedrückt, mit rundlichen, mäßig breiten Apophysen
und jederseits einem Einschnitt. Das hinterste Stück (Fig. 18, 19) ist ziemlich schmal und im hintern
Teil völlig flach, der wenig vortretende Apex liegt vor der Mitte, jederseits von ihm ist der vordere
Teil ziemlich s tark eingedrückt; der Hinterrand ist ziemlich unregelmäßig gekerbt, es scheinen
6 oder 7 eigentliche Einschnitte vorhanden zu sein. Das größere Exemplar ist 20 mm lang und
12 mm breit.
l ) Sykes hat kürzlich (Rep. Pearl Oyster Fish. Manaar, v. 1 p. 179 1 .1 f. 7) beide Arten für identisch erklärt; ich kenne
die von den Philippinen nicht und kann daher kein Urteil darüber abgeben. — Nach Abschluß meines Manuskriptes erschien eine
kleine Arbeit von Sykes in Journ. Linn. Soc., v. 31, worin er Craspedochiton laqueatus (Sow.) auch von Ost-Afrika (Zanzibar-Canal,
Wasin) aufführt.
Als besonders charakteristisch für die Gattung erscheint mir das Verhalten des Gürtels, der
von oben gesehen vorn und seitlich mäßig breit, hinten sogar ziemlich schmal, dagegen unten sehr
breit und in der Mitte besonders vor dem Kopfe s tark aufgewulstet ist. An der Oberseite ist er mit
ungemein dichtstehenden und kleinen Kalkkörperchen (Fig. 20) besetzt, die etwa 40 ß lang und im
Querschnitt eiförmig, zuweilen ziemlich stark zusammengedrückt sind; zwischen den Schalenstücken
werden sie etwas länger, etwa 55 |x (Fig. 21). Auf der Oberseite zerstreut finden sich ziemlich lange,
regelmäßig gekrümmte Kalkstacheln teils einzeln, teils in kleinen Gruppen, die größten in den Ecken
zwischen den Schalenstücken, sie erreichen etwa eine Länge von 750 ¡i. bei einer Dicke von 30—35 |x
(Fig. 23). Wenn'sie ausgefallen sind, was ziemlich leicht geschieht, dann stellen ihre basalen Conchin-
becher ihre Reste dar. Die Randstacheln (Fig. 2 2 ) sind etwa 200 |x lang und 25—30 |x dick, keulenförmig,
fein gestreift.
Die Unterseite wird von gestreiften Schuppen bekleidet, die an verschiedenen Stellen recht
verschiedene Form haben. Zunächst der Kiemenhöhle sind sie etwa 140 |x lang und nur wenig über
20 |x bre it (Fig. 24), distal zugespitzt; weiterhin werden sie kürzer und breiter (Fig. 25) und
nehmen d ann Eiform a n (etwa 50 {x lang und 35 [x breit, doch variiert die Größe bis ungefähr zu 60:45 |x),
die größten stehen auf dem Wulst in einiger Entfernung vom Innenrande,
am Außenrande werden sie wieder etwas gestreckter.
Zwischen ihnen sind eingestreut bedeutend größere Schuppen
(Fig. 26), die etwa 240 jx lang und 95 |x bre it werden,, basal
ziemlich lang ausgezogen.
Eine sehr ähnliche Form liegt mir in einem Exemplar des
Berliner Museums vor, das aus dem Roten Meer stammt. Die
Schale is t weißlich mit undeutlichen Flecken, innen ziemlich
dunkel rosenrot, ihre Form und Skulptur ist nicht wesentlich a
von Craspedochiton tetricus unterschieden, doch finde ich die
Schüppchen ein wenig verschieden, die der Oberseite haben häufig
eine deutlich abgesetzte Spitze (Fig. 27) und die der Unterseite Fjo. B
sind im ganzen breiter als bei der Form von Indien, besonders
die am Innenrande und die g an z großen, die 145 fx b reit sind bei gleicher Größe der untersuchten
Tiere (Fig. 28).
Da mir zu wenig Material vorliegt, um die Variabilität dieser Gebilde feststeflen zu können,
will ich die Form aus dem Roten Meer noch zu Craspedochiton tetricus rechnen.
DieRadula h a t ziemlich breite Mittelplatten (Fig. B), die vorn wenig gebogen, seitlich schwach
eingebuchtet sind, mit wenig vorstehender Schneide; die Zwischenplatte h a t eine kaum vorstehende
Schneide an der vorderen Außenecke. Die Hakenplatte ist mit 3 ziemlich gleichgroßen Zacken an der
Schneide versehen, während die Seitenplatte (a) einen etwas eingeschnittenen Schneiderand zeigt.
Craspedochiton liberiensis n. sp. (Taf. IV, Fig. 29—35).
Im Hamburger Museum fand ich einen kleinen Craspedochiton, der von Kupfer bei Garraway
in Liberia gefunden wurde und der hauptsächlich durch diese Herkunft von Interesse ist, da die
Gattung sonst nicht aus dem Atlantischen Ozean bekannt ist. Die Färbung der Schale is t im ganzen
rosa, zum Teil weißlich. Wie bei ändern Arten ist die Schale ziemlich flach und mit deutlichen Körnern
besetzt. Das vorderste Stück (Fig. 29) ist groß, an den 5 Einschnitten kaum gerippt, die Mittel-
Zoologica. Heft 56. 5