Ich finde hiernach keinen Unterschied gegenüber einigen Exemplaren des Berliner Museums,
die von Krone bei Auckland gesammelt sind; die Färbung der Schale und des Gürtels variiert zwar
etwas in der Intensitä t, is t aber bei jener mehr oder weniger grünlich braun, häufig in der Mitte
heller, bei diesem rotbraun. Die Borsten bilden zwischen den Schalen meist Gruppen von mehr
als zwei; die Schale ist ziemlich flach, etwa 120 °.
Suter k ennt die Plaxiphora superba nicht, ich zweifle n icht an ihrer Id e n titä t mit Plax. campbelli,
von der ich die Originale gesehen habe. Dieses ist der älteste Name für die Art, subatrata ist synonym.
Plaxiphora schauinslandi n. sp. (Taf. III, Fig. 41—43).
Unter dem Namen Chaetopleura hahni beschreibt v. Wissel (Pazifische Chitonen. Zool. Jahrb.
Syst., v. 20 p. 600) eine Form von den Chatham-Inseln, die ich zunächst für Plaxiphora caelata
(Reeve) gehalten habe, bis ein genauerer Vergleich besonders in der Form der mittleren Schalenstücke
doch so erhebliche Unterschiede ergab, daß ich für sie eine andere Art annehmen muß; da
P. obtecta Carpenter nach der Beschreibung auch verschieden sein dürfte, ist die A rt bisher noch
nicht benannt und daher habe ich ihr den angegebenen Namen nach dem verdienstvollen Sam ml er
beigelegt. Der Name von Wissels dürfte nur ein Synonym von der südamerikanischen Plaxiphora
setigera sein, während die Art vom French-Paß, die v. Wissel mit dem letztem Namen bezeichnet,
vermutlich P. campbelli ist.
Ich habe das 5. Schalenstück von Plaxiphora schauinslandi (Fig. 41) neben dem entsprechenden
von P. caelata (Fig. 44) gezeichnet; man sieht sogleich, daß bei jener der Apex viel stärker vorspringt
und auch der Vorderrand stärker gebogen ist, während die Apophysen größer und durch
eine tiefere Bucht von einander getrennt sind. Die Wölbung is t etwas stärker und die Tiere .sind
größer; die Skulptur is t ähnlich, vor der knotigen Radialrippe zahlreiche Längsfurchen, die bei
P . schauinslandi etwas feiner und dichter sind als die P. caelata, wo sie sich deutlicher gegen die
feinen Zickzacklinien des Mittelfeldes absetzt, hinter der Radialrippe sind die Zickzackfurchen bei
letzterer Art gröber. Am hintersten Stück überragt der Apex bei beiden Arten den Hinterrand,
der Vorderrand is t in der Mitte zwischen den Apophysen bei P . caelata gerade (Fig. 45 ), bei P . schauinslandi
konvex (Fig. 42, 43).
Die Schale von letzterer Art ist immer längsgestreift, bald aber überwiegt die dunkle, meist
schwarze oder schwarzbraune, seltener kastanienbraune Farbe, bald die helle weißliche, wodurch
ein ziemlich verschiedenes Aussehen der einzelnen Exemplare zustande kommt; die Innenseite
ist blau, gegen den Rand hin weißlich. Zwischen den Schalenstücken zieht sich meist ein Streifen,
der mit den Randspicula bekleidet ist, bis in die Nähe der Mitte hin, was ähnlich zu sein scheint wie
in d er Sektion Guüdingia, die für Plaxiphora obtecta aufgestellt worden ist, was aber wohl keine w esentliche
Bedeutung hat.
Plaxiphora Sp. (juv.?) (Taf. III, Fig. 46, 47).
Im Hamburger Museum befindet sich eine kleine (7—8 mm lange und 4,5 mm breite) Plaxiphora
von Lyttelton, die ich nicht zu einer der bekannten Arten stellen kann, doch is t das Tier
wohl noch jung und ich will dafür keine neue Art aufstellen, da mehr Material doch vielleicht ergeben
würde, daß das Tier zu einer schon beschriebenen gehört. Da die Schale deutliche Skulptur aufweist,
würden PI. campbelli und suteri nicht in Frage kommen, PI. biramosa h a t ganz andere Apophysen
und so würden nur die beiden zuletzt genannten Arten PL caelata und schauinslandi zu vergleichen
sein. Die Schale ist schwarz mit verschiedenen weißlichen Längsbändern, das innere olivengrün;
die älteren Teile sind ziemlich s tark zerfressen. Die Tegmenta der Mittelstücke (Fig. 46) sind vorn in
der Mitte gerade, daneben deutlich eingebuchtet, die Apophysen breit, rundlich, durch eine ziemlich
weite Bucht getrennt. Am hintersten Stück (Fig. 47) fallt das in der Mitte ziemlich stark rundlich
vortretende Tegmentum auf. Die Mittelstücke sind im mittleren Teil fein gekörnelt, seitlich mit
feinen Längsfalten versehen.
Das olivengrüne Articulamentum und die breite Bucht zwischen den Apophysen sind jedenfalls
eigenartig. Die Oberseite des Gürtels ist von braunen Kalkkörperchen bekleidet, zwischen
denen suturale Gruppen von je 3 kräftigen Borsten mit kleinen Enddörnchen auffallen. Das Exemplar
ist, wie es scheint, von Suter übersehen, es h a t zwischen Balaniden gesteckt, die von ihm
gekauft worden sind.
Plaxiphora suteri Pilsbry (Taf. III, Fig. 48, 49).
Die Art ist von Pilsbry beschrieben in: Nautilus, v. 8 p. 8 und Suter h a t sie erwähnt in: Proc.
malac. Soc. London, v. 2 p. 190. Da v. Wissel unter dem Namen Plaxiphora glauca Quoy & Gaimard
ein von Schauinsland im French-Paß erbeutetes Exemplar beschreibt, so muß ich demgegenüber
feststellen, daß dieses wohl sicher eine ziemlich kleine P . suteri ist, die allerdings der P . glauca ziemlich
ähnlich zu sein scheint, wie auch Suter angibt. Die Art ist ziemlich flach, in der Mitte stumpfkantig,
glatt, ohne Radialrippen, dunkelbraun, mit 2 gelbgrünen Längsstreifen und kleinen grünen Flecken
auf den Seitenfeldern und dem vordersten Schalenstück, innen in der Mitte blaßblau, sonst weiß.
Die Mittelstücke sind vorn und hinten konvex, die Apophysen ziemlich breit, durch eine ziemlich
flache Bucht getrennt (Fig. 48). Der Apex des hintersten Stückes ist terminal, der Vorderrand in
der Mitte konvex (Fig. 49).
Fremblya ovata Hutton (Taf. III, Fig. 50—52).
Die Gattung Frembleya H. Adams, die nach Frembly richtiger Fremblya zu schreiben ist, h a t
Pilsbry als Sektion zu Plaxiphora gestellt. Ich konnte F. ovata untersuchen. Die Form und Skulptur
der Schale ist von Pilsbry g u t dargestellt (Man. Conch., v. 14 t. 54 f. 34—40). Zur Ergänzung sei
bemerkt, daß die Oberseite des Gürtels mit länglichen, beiderseits abgerundeten, zylindrischen
Kalkstäbchen (Fig. 51) dicht besetzt ist, die etwa 120 ja lang und 25 |* dick sind. In den suturalen
Pinseln finden sich 12—20 große, distal allmählich zugespitzte Kalknadeln von 800 p Länge und
100 |.i Dicke, mit basalen Conchinbechern (Fig. 50); ähnlich sind die Randnadeln. Die Radula h a t
eine Mittelplatte mit s tark übergebogener Schneide, die Basis ist länger als breit, in der Mitte etwas
eingeschnürt, hinten flach konvex; die Zwischenplatte h a t eine verhältnismäßig große, seitlich weit
überstehende Schneide (Fig. 52). Die Schneide der Hakenplatte h a t 3 spitze Zacken, deren mittelste
am größten ist, die Schneide der Seitenplatte is t schmal, am Ende etwas zugespitzt (Fig. 52 a).
Daß diese Form der Gattung Plaxiphora am nächsten steht, wird durch die eigentümliche
Schneide der Zwischenplatte bestätigt, indessen ist die Bekleidung des Gürtels mit den großen Kalknadeln
an Stelle der Borstengruppen doch so verschieden, daß man Fremblya besser als eigene
Gattung ansehen sollte.