Die andere neuseeländische Art, Loboplax rubiginosa (Hutton), is t kürzlich, nachdem sie
lange verkannt war, von Suter (Journ. Malacology, v. 12 p. 68 tab. 9 fig.12-^17) beschrieben
worden und auch v. Wissel h a t unter dem falschen Namen Plaxiphora ierminalis einige Angaben
über sie gemacht (Zool. Jahrb. Syst., v. 20 p. 609). Ich bilde zum Vergleich ein Mittelstück und
das hinterste Stück von einem Exemplar von Tauranga ab (Eig. 16, 17)) ; Man erkennt den bedeutenden
Unterschied gegenüber den ändern Arten, das Mittelstück is t fa st dreimal breiter als lang, vorn
flach gerundet, mit ziemlich schmalen Apophysen, die Seitenteile mit glatten gewölbten Wärzchen
besetzt. Auch das hinterste Stück is t d eutlich b reiter als lang, das Tegmentum vorn u nd h inten ziemlich
gleichmäßig gerundet, der A pex liegt wenig vor der M itte, der h intere Abfall ist gerade; die Apophysen
sind gerade abgeschnitten, der Hinterrand beider Schichten reicht gleich weit, der der inneren
h a t 6 etwas undeutliche Einschnitte. Die zierliche Färbung h a t v. Wissel in seiner Fig. 22 dargesteilt.
Derselbe h a t auch die Eandkörper und die Eadula beschrieben; jene gehören — von den Bündeln
abgesehen - : zu 2 Formen, die kleineren Nadeln (Fig. 18) sind etwa 100 9 lang, die größeren sind
kräftige, gekrümmte Körper, deren konvexe Seite längsgerieft ist (Fig. 19); sie sind etwa 200 9 lang
und 25 30 9 dick, also nur etwa halb so lang wie bei L. stewartiana. Zwischen den Schalenstücken
finde ich etwa 200 9 lange und 12 9 dicke glatte Nadeln (Fig. 20). Die Kalkkörper der Unterseite
sind ähnlich wie bei L. violácea. Die Mittelplatte der Eadula (Fig. 21) h a t einen geraden Vorderrand,
sie is t ziemlich groß, länger als breit, nach hinten etwas verschmälert, die Zwischenpiatten haben
keine Schneide; die Schneide der Hakenplatte (a) h a t einen großen Mittelzahn mit 2 kleineren Zacken,
die der Seitenplatte (b) ist rundlich, glattrandig.
Loboplax tridacna (Rochebrune) (Taf. V, Fig. 22—31).
Acanthocliiles tridacna, beschrieben in Bull. Soc. philom. Paris 1880—81, liegt mir in dem
typischen Exemplar des Pariser Museums vor. Hiernach, kann ich feststellen, daß diese Art von Neu-
Kaledonien zwar recht eigenartig ist, aber sich doch der Gattung Loboplax einfiigen läßt. Sie ^ t
hauptsächlich durch die ungemein stark hervortretenden Eadialrippen charakterisiert.
Die Schale ist sehr flach, weiß. Das vorderste Stück (Fig. 22) h a t 5 sehr s tark erhobene, etwas
runzlige Eippen, deren Zwischenräume undeutlich gekömelt sind; der Vorderrand des Articula-
mentums ist etwas herabgebogen, die Eände r der 5 Einschnitte bedeutend aufgebogen. An den
folgenden Stücken (Fig. 23, 24) ist der M ittelteil deutlich erhoben und längsgefurcht, die Seitenfelder
deutlich gekömelt, die Eadialrippen ähnlich wie beim vordersten Stück vom und hinten stark
abgesetzt, etwas runzlig; der Hinterrand ist ziemlich gerade, der Vorderrand stumpfwinklig, das
Stück im ganzen deutlich breiter als lang, die Apophysen sind ziemlich breit und rundlich. Das
hinterste Stück (Fig. 25—27) h a t einen fast endständigen Apex, auch hier sind der Mittelteil und die
Eadialrippen deutlich erhoben; im Profil ist der vordere Teil etwas konkav, der hintere ziemlich
steil abfallend. Das Articulamentum wird hinten vom Tegmentum überragt, da es nach vorn abfällt,
es zeigt hier 4 deutliche Binnen und weiter seitlich jederseits einen Einschnitt, die vordem Apophysen
sind abgestutzt.
Die Oberseite des Gürtels wird von 40—50 9 langen, etwas schuppenförmigen Kalkkörperchen
bedeckt (Fig. 28), sie sind in der distalen Hälfte ein wenig verbreitert, mit einigen Längsrippen besetzt
und am Ende zugespitzt. Dazwischen finden sich gebogene Nadeln (Fig. 29), die etwa 7 9 dick und
200 9 lang sind, und einzelne größere, die etwa 12 9 dick und 400 9 lang sind. Am Eande findet
sich eine dichte Franse von langen und nur etwa 7 9 dicken Nadeln und aus ähnlichen dünnen und
zahlreichen Nadeln sind die Pinsel der Oberseite zusammengesetzt. Die Kalkkörper der Unterseite
(Fig. 30) sind auch etwas zusammengedrückt, ziemlich groß, distal scharf zugespitzt, etwa
100—150 9 lang Und 12 10 9 breit.
Die Mittelplatte der Eadula (Fig. 31) ist groß, abgerundet rechteckig, mit wohl entwickelter
Schneide, Zwischenplatte ohne solche; Hakenplathe mit 3 Zacken, deren-mittelste die größte ist;
an der Schneide der Seitenplatte sehe ich einige. Einschnitte.
Notoplax döderleini n..sp. (Taf. V. 38).
Diese japanische Art steh t offenbar dem Chiton formoms Eccve von Celebes nahe, den Pilsbry
zu Notoplax H. Adams gestellt ha t, die Art soll auch mit dem MaccmArNlifi, piumetts Carpenter
identisch sein. Die Einschnitte an dem hintersten Sohäienstiick sind ganz ähnlich wie bei Loboplax,
und der einzige Unterschied Würde das Fe ilen von Eadialrippen siün, indessen können diese zuweilen
so unbedeutend sein, daß man kaum sagen kann, ob solche wirklich vorhanden sind. Loboplax
molmsea h a t allerdings manche Eigentümlichkeiten, und L. tridacna mit den mächtig entwickelten
Eippen sieht auch recht eigenartig aus, aber L. stewartiana näh ert sich schon sehr au Notoplax,
andrerseits haben zwei der folgenden Arten deutliche BippenffbHisßen sich aber doch so eng an
Notoplax-Arten, daß es schwer ist, eine Grenze zu ziehen, während doch auch von Loboplax zu
Craspedochiton Übergänge existieren; auch Leptoplax is t von Notoplax wenig verschieden. Vielleicht
empfiehlt es sich, Loboplax ( = Spongiochiton) und Leptoplax als Untergattungen der Gattung
Notoplax zu bezeichnen, die man von Acanthochites bestimmt abgrenzen kann, wenngleich die Unterschiede
unbedeutend sind; falls man Cryptooonchus auch dazu ziehen will, müßte die Gattung diesen
Namen erhalten.
Das einzige Exemplar der Art, das ich kenne, ist von Döderlein bei Kajiyama gefunden worden.
Es is t ziemlich schmal (6 mm) und s tark gewölbt, der Ean d is t von oben gesehen wenig ausgedehnt,
weil er s tark abfällt, er is t rötlich grau, mit kleinen Nädelcheni|i®*tsft und mit wenig in die Augen
fallenden Nadelbündeln. Die Schale is t weißlich, mit rosenroten Stellen, auch innen teils rosa teils
weiß. Das vorderste Stück h a t ein ziemlich kleines glattrandiges Tegmentum mit länglichen flachen
Wärzchen, während das Articulamentum ziemlich weit übersteht und eingedrückte. Furchen zeigt.
Die Mittelstücke (Fig. 32) sind bedeutend breiter als lang, mit etwas vortretendem Apex und
ziemlich gleichmäßig gebogenem Vorderrande; ihr Mittelteil ist ziemlich breit, deutlich längsgestreift,
die Seitenteile kaum gebogen, mit länglichen, flachen Wärzchen besetzt, Apophysen breit, rundlich,
am Vorderrand is t auch die Innenseite gefurcht. Das hinterste Stück (Fig. 33, 34) ist bedeutend
erhoben, breiter als lang, der Apex liegt hinter der Mitte, der hintere Abfall ist konkav; am Hinterrand
überragt das Articulamentum die Außenschicht und zeigt 9 Einschnitte und davon ausgehende
Furchen.
Der Gürtel ist auf der Oberseite mit kleinen (etwa 50 j-i langen) spitzen Kalkkörperchen
(Fig. 35) und größeren, etwa 100 9 langen und 14 9 dicken, gebogenen Nadeln (Fig. 36) ziemlich
dicht bekleidet; außerdem finde ich einzelne große, gekrümmte Nadeln (Fig. 37|2setwa 300 9 lang
und 17 9 dick. Die Unterseite ist mit ziemlich großen, zugespitzten Kalkkörpern (etwa 90 9 lang
und 14 (x breit) bekleidet (Fig. 38).