Die Schale zeigt in der vorderen Hälfte braune Farbe mit einigen grünen Flecken, an den
Seiten ist sie in verschiedener Ausdehnung weiß, auf den 3 hinteren Stücken überwiegt die weiße F ä rbung,
nur einige braune Flecke und Linien in der Mitte bilden eine Zeichnung. Das Articulamentum
ist weiß, nur am Muskelansatz grün, in der Mitte schimmert das braune Tegmentum durch. Der
Gürtel ist weiß mit braunen Bändern neben den Schalenstücken. Die Länge b eträgt etwa 8 mm bei
einer Breite von 5,5 mm. Die Skulptur besteht in einer Körnelung, während in den vom Apex zu
den Einschnitten verlaufenden Linien der Mittelstücke deutliche Falten parallel zu den Seitenrändern
sichtbar sind. Die A pophysen sind ziemlich dünn, rundlich, durch eine weite Bucht g etrennt (Fig. 15);
der Apex springt etwas stumpfwinklig vor. Das hinterste Stück (Fig. 16) ist b re it u nd kurz, mit wenig
erhobenem Apex etwas vor dem Hinterrande, die Apophysen sind etwas ausgebuchtet.
Die Oberseite des Gürtels wird von lang eiförmigen, teils braunen teils weißen Kalkkörperchen
bekleidet, die 50—60 p lang und 20 p dick sind (Fig. 17); dazwischen stehen zerstreute ziemlich lange
und dünne Borsten, deren jüngere am Ende etwa 130 p lange und 20 p dicke, stumpfe Kalknadeln
tragen (Fig. 18). Die Randnadeln sind 200—250 p lang und 50 p dick, deutlich längsgefurcht
(Fig. 19), distal zugespitzt.
Piaxiphora costata (Blainville) (Taf. III, Fig. 20, 21).
Aus dem Pariser Museum erhielt ich die auf Pappe aufgeklebten Schalen zweier Exemplare,
von denen das eine, das wegen der Herkunft als typisch anzusehen ist, von König Georgs-Hafen,
das andere wahrscheinlich fälschlich von Neu-Seeland herstammen soll. Sie dürften zu einer Art gehören,
und zwar zu der später (1840) von Sowerby Piaxiphora petliolata genannten; da Blainvilles
Namen 1825 veröffentlicht sind, ist also PI. costata älter.
Die Schale der Art is t schwärzlich mit grünen Flecken auf den Seitenteilen und meistens auf
den Mittelstücken mit 2 hellen Bändern, die nach hinten convergieren. Sie ist ziemlich stark gewölbt,
und zwar mehr in der Mitte, die zuweilen eine deutliche Kante bildet, als seitlich. Der Vorderrand
der Mittelstücke ist in der Mitte schwach konvex, daneben undeutlich ausgebuchtet, dann stumpfwinklig,
die Mitte des Hinterrandes springt deutlich stumpfwinklig vor (Fig. 20). Die Apophysen
sind mäßig breit, mehr nach der Seite gewendet und den Seitenrand des Tegmentums beträchtlich
überragend, durch eine ziemlich breite Bucht getrennt. Am hintersten Stück ist das Articulamentum
etwa doppelt so breit wie lang, vorn ziemlich grade, der Apex mehr oder weniger über den Hinterrand
erhoben, die Apophysen ziemlich weit seitlich vortretend (Fig. 21).
Die M ittelfelder h aben jederseits eine R adialrippe, über die m ehr oder weniger längs verlaufende
Zickzackfurchen sichtbar sind. Die Innenseite ist deutlich grünblau.
Das typische Exemplar von König Georgshafen stimmt hiermit überein; es ist nicht ganz
ausgewachsen und etwas ausgebleicht, doch zweifle ich nicht an der Id e n titä t mit der genannten
Art von Sowerby.
Piaxiphora albida (Blainville) (Taf. III, Fig. 22, 23). .
Auf Pappe geklebt sind 7 Schalenstücke einer Piaxiphora-Art aus dem Pariser Museum, die
als „C. albidus Bl. Type“ bezeichnet is t und von der King-Insel (südlich von Australien) herstammt.
Leider is t die Oberfläche bis auf ziemlich geringe Reste erodirt. Die Farbe ist in der Mitte braungrau
und auf den Seiten mit größeren blaßgrünen Flecken geziert, das Innere grün, an den Apophysen
heller. Der Rücken ist flach gewölbt, die Seiten stärker gebogen. Der Vorderrand ist ziemlich gerade,
an den Seiten schräg, die Apophysen nicht sehr breit, rundlich, durch eine breite, flache Bucht
getrennt (Fig. 2 2 ). Eine deutliche Radialrippe is t nicht vorhanden, nur eine stumpfe Kante, und vor
dieser sind an einer Stelle einige schräge Zickzacklinien eingedrückt. Das hinterste Schalenstück
(Fig. 23) h a t vorn abgeschnittene, ziemlich seitwärts gerichtete Apophysen, zwischen ihnen eine ziemlich
breite Bucht, das Tegmentum ist vorn schwach konvex, ohne mittleren Vorsprung, etwa halb
so lang wie breit, hinten mehr konvex als bei der vorigen Art.
Im B erliner Museum befindet sich ein trockenes Exemplar, das von Vandiemensland herstammt,
in der Färbung der Piaxiphora albida ziemlich ähnlich ist und auf den Seitenteilen wenig auffallende
konzentrische, zuweilen etwas wellige Furchen zeigt; die Innenseite ist grün. Die Mittelstücke haben
auch ähnliche Form (Fig. 24), doch sind die Apophysen merklich größer, nur das hinterste Stück ist
durch einen d eutlichen vorderen Vorsprung des Tegmentums und bedeutendere Länge n icht unwesentlich
verschieden. Da die Fundorte b enachbart sind, möchte ich die Frage offen lassen, ob beide Exemplare
zu derselben Art gestellt werden dürfen; das müßte an einer größeren Anzahl von Exemplaren
untersucht werden, ob die Unterschiede über die Grenzen einer Art hinausgehen oder n ic h tig /
Ein Original der Piaxiphora glauca (Quoy & Gaimard) von Tasmanien konnte ich nicht untersuchen,
nach den Abbildungen wäre es nicht unmöglich, daß dieses letzterwähnte Exemplar zu der
genannten Art gehört, obgleich die Färbung etwas verschieden ist, wenigstens spricht außer der
Herkunft die Form des hintersten Schalenstückes dafür. Wenn diese Art von Tasmanien nicht mit
Plax. albida zusammenfällt, was nach der Form des hintersten Schalenstückes anzunehmen ist, müßte
sie einen neuen Namen erhalten, weil Chiton gláucus Gray älter ist als Ch. glaucus Quoy & Gaimard,
sie könnte dann Piaxiphora tasmanica heißen.1)
Ähnlich wie die beiden Arten, aber doch wieder verschieden finde ich eine von Mr. Bednall
unter dem Namen Plax. glauca erhaltene südaustralische Form, von der ich das 5. und 8. Schalenstück
abbilde. Das größte Exemplar is t etwa 50 mm lang und 26 mm breit. Die Schale ist flach
gewölbt (Fig. 27), schwarzbraun mit verschieden großen gelbgrünen Flecken, innen blau. Die Radialrippen
sind flach, eine weitere makroskopische Skulptur außer den Anwachsstreifen fehlt. Die Teg-
menta der Mittelstücke sind vorn mit einer deutlichen Bucht versehen, hinten stumpfwinklig, die
Apophysen groß, rundlich, durch eine tiefe schmale Einbuchtung getrennt (Fig. 28). Das hinterste
Stück (Fig. 29, 30) ist beträchtlich breiter als bei der tasmanischen Form, das Tegmentum vorn mit
einem flachen Vorsprung versehen, die Apophysen sind breit, vorn gerade, in der Mitte etwas eingebuchtet.
Die Oberseite des Gürtels wird von kleinen, braunen, etwa 125 i-t langen, distal zugespitzten
Spicula bekleidet, zwischen denen zahlreiche, einzelne bis 1,25 mm lange keulenfomige Borsten mit
distalen weißen spindelförmigen Kalknadeln stehen, die letzteren sind 250—300 n lang (Fig. 31).
Mir scheint diese Form von der tasmanischen abgetrennt werden zu müssen und daher möchte
ich sie als Piaxiphora bednalli unterscheiden.
Hier sei auch eines Exemplars Erwähnung getan, das ohne jede Angabe in der Sammlung
liegt; es ist groß, etwa 8:3,5 cm, die Schale ziemlich s tark und gleichmäßig gewölbt, von schwärzi)
Bei Piaxiphora paeteliana ist zwar erwähnt, daß sie in der Pätelschen Sammlung als Chiton tasmanicus Crptr. benannt
ist und dieser Name ist im Pätelschen Katalog als Nomen nudum veröffentlicht, aber nicht zu Piaxiphora, sondern zu Chiton
s. s. gestellt; da sonst dieser Name nicht in der Literatur existieren dürfte, die Art auch wahrscheinlich nicht von Tasmanien
herstammt, so scheint mir nichts dagegen zu sprechen, daß die oben beschriebene Form den angegebenen Namen erhält.
Zoologica. Holt 56.