Sclerochiton curtisianus (Edg. Smith) (Tafel X Fig. 29—35).
Pilsbry h a t diese Art (Man. Conch., v. 14 p. 97) u n te r Ischnochiton beschrieben und dann
(p. 242) die V ermutung ausgesprochen, daß sie zu Liolophura gehöre; sie gehört indessen zu Sclerochiton.
Smith h a t nur das ganze Tier abgebildet, ich füge daher Zeichnungen der Schalenstücke (Fig. 29—33)
hinzu; ich habe ein Exemplar m it der Angabe Queensland und einige aus der Sammlung Godeffroy
ohne Bezeichnung der Herkunft gesehen. Die Schale h a t einen mehr oder weniger breiten schwarzen
Mittelstreifen, dem sich jederseits weiße Bänder anschließen, die Seiten sind braun. Die ganze Oberfläche
is t mit Wärzchen besetzt, auf den Endstücken und Seitenteilen ohne Ordnung, die Wärzchen
sind hier ziemlich klein und zwischen ihnen finden sich die fa st gleichgroßen Augen, auf den Mittelfeldern
sind die Wärzchen in Querreihen und nach den Seiten hin auch in Längsreihen geordnet. Am
Vorderrande finde ich 12 Einschnitte. Die Apophysen der Mittelstücke lassen zwischen sich eine
sehr breite Bucht und werden gegen das glattrandige Verbindungsstück durch Eindrücke begrenzt.
Der Apex des hintersten Stückes (Fig. 31—33) liegt h inter der M itte, er is t m ehr oder weniger erhoben,
so daß der hintere Abfall in der Höhe etwas veränderlich ist. Der Hinterrand des Articulamentum
is t etwas nach vorn gerichtet und sehr schmal, so daß die Einschnitte undeutlich sind.
Die Schuppen des Gürtels sind 0,3—0,4 mm breit, undeutlich gerippt, die kleinen Nadeln
zwischen ihnen sind etwa 90 |a lang und 14 |x dick (Fig. 34).
Die Mittelplatte der Badula (Fig. 35) is t schmal, vorn kaum verbreitert, mit wohl entwickelter
Schneide, h inten mit 2 divergierenden Spitzen, die Zwischenplatte ähnlich wie bei S . miles, nur schmaler
und gestreckter, der Flügel der Hakenplatte h a t am Ende eine etwas abgesetzte Verbreiterung.
Sclerochiton aruensis n. sp. (Tafel X Fig. 36—41).
H err Dr. Merton h a t bei den Aru-Inseln eine von den vorigen Arten deutlich verschiedene
A rt in mehreren Exemplaren erbeutet, ich gebe ihr daher den obigen N amen. Die meisten Exemplare
haben eine s tark erodierte Schale; die Zeichnungen sind nach einem nich t ganz erwachsenen Tier ge-
gemacht, dessen Schale am besten erhalten war. Die Größe erreicht etwa 35 mm a n Länge u nd 22 mm
an Breite; die Fa rbe is t bräunlich, in der Mitte mit einem häufig geteilten schwarzbraunen Streifen
und an den Seiten mit mehr oder weniger ausgedehnten schwarzbraunen Flecken, innen bläulich,
in der Mitte dunkelbraun. Die Oberfläche des vordersten Stückes zeigt zahlreiche kleine Wärzchen
von der Größe der zwischen ihnen zerstreuten Augen, ebensolche Wärzchen weisen die Seitenfelder
der Mittelstücke und die h intere H älfte des Endstückes auf. Die Mittelfelder (Fig. 36) lassen deutliche
Längsreihen etwas größerer W ärzchen erkennen, die nach den Seiten hin weniger dicht werden, zwischen
ihnen sind d ann kleinere vorhanden. Die Mitte is t stumpfkantig, die Seiten fa st gerade. Das h interste
Stück (Fig. 37—39) h a t einen mäßig erhobenen, ziemlich weit hinten gelegenen Apex, der hintere
Abfall is t schräg, geradlinig; der Hinterrand des Articulamentum h a t einige unregelmäßige E inschnitte.
Die Apophysen hängen durch eine schmale Brücke zusammen. Fig. 40 stellt eins der kleinen Spicula
dar, die zwischen den Schuppen des Gürtels eingestreut sind, sie sind etwa 60 |a lang und 10 dick,
distal abgerundet. Die Randspicula (Fig. 41) sind bedeutend größer, etwa 115 [a lang und 20 |a dick,
distal kurz zugespitzt.
Außer diesen 4 Arten dürften noch 2, die ich nicht untersuchen konnte, Ischnochiton arauca-
rianus Hedley von Neu-Kaledonien und Enoplochiton torri Bastow & Gatliff von Queensland, in die
Gattung Sclerochiton zu stellen sein; ob sie von Sclerochiton curtisianus verschieden sind, läß t sich
aus den Beschreibungen nicht mit Sicherheit entnehmen.
Lucilina amanda n. sp. (Tafel X Fig. 42—50).
An der Westküste Jap an s bei Tago, in einer Tiefe von 75 m, h a t Döderlein ein Tier erbeutet,
das zu einer bisher unbekannten Art der Gattung Lucilina gehört, die sonst bei J ap a n nicht vertreten
ist. Das Exemplar ist etwa 18 mm lang und 10 mm breit, die Schale 6 mm breit, hoch, in der Mitte
fast rechtwinklig, abgerundet, an den Seiten schwach gewölbt (Fig. 44). Ihre Farbe is t rosenrot mit
weißen Dreieckflecken, der Gürtel ähnlich gebändert. Das vorderste Schalenstück (Fig. 42) h a t eine
sohuppig-körnige Skulptur, am Vorderrande 9 Einschnitte. Die Mittelfelder (Fig. 43) weisen vor den
Seitenfeldern Längsfurchen auf, deren innerste kurz sind u nd ein ziemlich großes dreieckiges Mittelfeld
freilassen, nur die äußersten erreichen den Vorderrand des Tegmentum; die Apophysen sind rundlich,
der Rand des .Articulamentum zwischen ihnen fein gezähnelt. Die Seitenfelder haben vorn eine
deutliche schuppig-körnige R ippe, auch der H interrand ist d eutlich körnig, der Zwischenraum weniger
deutlich skulptiert. Das hinterste Stück (Fig. 45—47) h a t einen hinter der Mitte gelegenen Apex,
hinter dem es steil abfällt; dieser h intere Teil ist undeutlich skulptiert. Der R and des Articulamentum
h a t 10 Einschnitte.
Die Oberseite des Gürtels is t wenig dicht mit kleinen, am Ende zugespitzten, in der distalen
Hälfte mit einigen Rippen ausgestatten Kalkkörperchen (Fig. 48), die etwa 30 ft lang und 12 |a breit
sind, bekleidet; zwischen ihnen sind walzenförmige, an den Enden abgerundete, von einfachen Con-
chinbechern getragene Spicula (Fig. 49), die etwa 50 |x lang und 5 |x dick sind, zerstreut. . Die Unterseite
trä g t 20 |x breite, etwas gerippte Schüppchen, die am Rande sind länger und g la tt; die Randnadeln
sind 70 |a lang und 15 |x dick.
Die Mittelplatte der Radula (Fig. 50) ist klein,, ziemlich schmal, vorn und hinten verbreitert,
m it deutlicher Schneide, die Zwischenplatte bedeutend größer, ohne Schneide, die Außenseite vorn
gebuchtet, hinten eine breite eckige Lamelle bildend; die Hakenplatte h a t eine breite vierzähnige
Schneide.
Lucilina perligera n. sp. (Tafel X Fig. 51, 52).
Unter einigen Chitonen aus dem Roten Meer, dabei auch Lucilina suezensis, finde ich ein Tier,
das in Farbe und Größe dieser Art ähnlich, aber von einer wesentlich verschiedenen Skulptur ist,
so daß es nicht wahrscheinlich ist, daß es nur eine Abänderung derselben darstellt. Es ist 14 mm
lang und 8 mm breit, die Schale 6 mm breit, diese ist ziemlich lang und schmal, in der Mitte abgerundet,
die Seiten fa st gerade. Die Färbung ist weißlich mit bräunlichen Flecken hauptsächlich im mittleren
Teil, der Gürtel mit denselben Farben marmoriert. Die ganze Oberfläche ist mit starken Warzen
besetzt, wodurch die Hinterränder gezähnelt sind; auf den Mittelfeldern stehn die Warzen in etwas
gebogenen Längsreihen, die bis zur Mitte reichen, doch sind hier die Wärzchen zu Längsfältchen
verschmolzen (Fig. 51). Die Apophysen sind breit, rundlich, der Rand zwischen ihnen gezähnelt.
Der Apex des hintersten Stückes (Fig. 52) liegt etwas hinter der Mitte, der hintere Abfall ist schräg,
gewölbt. Der Vorderrand h a t 8, der Hinterrand 11 Einschnitte.
Lucilina suezensis h a t dagegen auf den Seitenteilen der Mittelfelder Furchen, die ein großes
Dreieck in der Mitte frei lassen, die Endstücke und die Seitenfelder sind schuppig gekörnelt.
Lucilina lamellosa (Quoy & Gaimard).
Nach einem als Type bezeichneten Exemplar des Pariser Museums ist die von Pilsbry kopierte
Abbildung (v. 14 t. 40 f. 8—11) nicht gut. Die Schale is t mäßig hoch, in der M itte abgerundet, die Seiten
Zoologien. Heft 56. 13