
hervorragen. Plate h a t die Gattung zu den Callistoplacinen gestellt, ich möchte sie den Trachy-
dermoninae anschließen.
Die Schalenskulptur mit den Längsreihen von Körnchen auf den Mittelfeldern und den zerstreuten
Körnchen auf den Seitenfeldern und Endstücken haben eine auffallende Ähnlichkeit zu den
Chaetopleuren, und es ist mir kaum zweifelhaft, daß sich darin wirkliche Verwandtschaft ausdrückt
(Edg. Smith h a t den Notochiton mirandus als Chaetopleura angesehen); die Randbekleidung von
Dinoplax ist nicht wesentlich von der dieser G ruppe verschieden, w ährend bei den echten Chaetopleuren
die langgestielten Ringschaftstacheln auftreten und im Gebiß der innere Flügel der Hakenplatte
sich entwickelt.
Eine ähnliche Beziehung zeigt Nuttalochiton zu Craspedochiton, einer Gattung mit gekörnelter
und ähnlich geformter Schale, deren Randkörperchen zuweilen ganz auffallend mit denen von Nuttalo-
chiton übereinstimmen, indem eine dickere basale Hälfte sich von der dünneren distalen absetzt; auch
die größeren Spicula sind ganz ähnlich und die Seitenplatte der Radula kann eine gezähnelte
Schneide haben. Als Unterschiede sind die 5 Einschnitte des Vorderrandes und die schuppenförmigen
Körperchen an der U nterseite des Gürtels von Craspedochiton hervorzuheben, die indessen bei Spongio-
chiton wiederum mehr nadelförmig sind.
Das vorderste Schalenstück von Nuttalochiton h a t 8 oder 9 Einschnitte am Rande, denen
Radialrippen des Tegmentum entsprechen. Hierin zeigt sich eine auffallende Beziehung zu den
Mopaliidae, bei denen 8 Einschnitte und Rippen kon stan t geworden sind; die Randkörperchen von
Mopalia middendorffii sind denen von Nuttalochiton auch ganz ähnlich (Taf. I I I Fig. 56—58), und es
ist mir höchst wahrscheinlich, daß auch hier eine verwandtschaftliche Beziehung anzunehmen ist.
Pilsbry h a t als Mopalia heathii eine kalifornische Art beschrieben, die im Verhalten des hintersten
Schalenstückes sich ähnlich zu Mopalia verhält, wie Spongiochiton zu Acanthochites, indem der Rand
7 oder 8 Einschnitte h a t; vielleicht stellt die A rt, die ich leider n icht untersuchen k ann, einen Übergang
von Nuttalochiton zu Mopalia dar.
Endlich kann man in den zusammenhängenden Apophysen einen Hinweis auf Callochiton
erblicken. Diese Gattung h a t einige auffallende Eigentümlichkeiten, durch die sie sich, von anderen
unterscheidet, so die kleinen und sehr zahlreichen Schalenaugen, die ziemlich großen und anliegenden
Körper auf der Oberseite des Gürtels und kleine Gruppen von Ringschaftstacheln über dem Seitenrande,
die soeben erwähnten zusammenhängenden Apophysen und die ungewöhnlich große Zahl
von Einschnitten der Insertionsränder. Von den wenigen echten Callochiton-Alten, die sich an
C. laevis anschließen, und die vereinzelt von Europa bis Neu-Seeland Vorkommen, unterscheiden
sich einige Arten der Antarktis, die von der Magellanstraße bis Neu-Seeland verbreitet sind, durch
breitere Randschuppen und die Gegenwart einer Seitenplatte, die bei jenen rückgebildet ist, meist
auch durch das V orhandensein von L ängsfalten auf den M ittelfeldern d er Schale; ich habe diese G ruppe
Icoplax genannt.
Pilsbry h a t zuerst mit Carpenter Stereochiton als Untergattung von CaMochiton und Trachy-
radsia als Section von Trachydermon bezeichnet, später sich aber von deren Id e n titä t überzeugt und
Trachyradsia als Untergattung von Callochiton bezeichnet. Bei einer hierher gehörenden Art, wahrscheinlich
inornatus Tenison Woods = lobatus Pilsbry, finde ich auf d er Oberseite wenig dichtstehende,
ziemlich dünne Nadeln, ähnlich wie bei C. laevis, und einzelne längere Ringschaftstacheln, bei C. (T.)
castaneus (Wood) sind nach Nierstrasz die Nadeln wesentlich anders geformt (Zool. Jahrb. Syst.,
v. 23 p. 497). Die Zerteilung der Insertionsränder ist hier so weit vorgeschritten, wie nur möglich,
die Einschnitte sind ungemein zahlreich und die Zähne mehr oder weniger stark gefurcht. Hier
schließt sich nun Eudoxochiton mit seinen gleichfalls s tark eingeschnittenen Insertionsrändern und den
zusammenhängenden Apophysen an. Plate h a t (Fauna Chilensis, v. 2 p. 286) einige Angaben über die
Art gemacht, h a t aber übersehen, daß sie dieselben kleinen und sehr zahlreichen Augen besitzt wie
Callochiton', da ich nur trockenes Material in ‘Händen habe, kann ich deren Bau nicht untersuchen.
Die Oberseite des Gürtels is t von ziemlich kräftigen, etwa 150 n langen und 50 |x dicken Kalkspicula
bekleidet (Tafel X Fig. 72), die Plate irrig als „Chitinstacheln“ bezeichnet hat, dazwischen stehen
einzelne große Borsten (von Plate abgebildet) mit Endstachel und am Rande lange, dünne Borsten
mit R ingschaft und Endstachel. Diese großen Borsten sind der H auptunterschied gegen Trachyradsia,
die dünneren sind nur die verlängerten Becher der Ringschaftstacheln. Die Radula (Gebiß Schneck.,
v. 2 p. 394 t. 32 f. 14) läßt sich sehr wohl mit der von Callochiton vergleichen, während sie von derjenigen
der Gattung Chiton v ö l l i g verschieden ist, die flügellose Hakenplatte h a t eine dreizähnige
Schneide, die Seitenplatte ist klein, aber nicht rudimentär. Es ist merkwürt % daß weder Pilsbry
noch Plate die richtige Stellung der Gattung Eudoxochiton erkannt haben.
Als Hauptmerkmal der Mopaliidae kann man die 8 Einschnitte des vordersten Schalenstückes
mit den entsprechenden Rippen des Tegmentum bezeichnen in Verbindung mit dem Verhalten des
Gürtels und der Radula. Schon daraus, daß Pilsbry eine Art mit 7 oder 8 Einschnitten des H in te rrandes
zu Mopalia gestellt hat, kann man entnehmen, daß er selbst dem Verhalten des hintersten
Schalenstückes keine entscheidende Bedeutung beigelegt ha t, und dann ist nicht einzusehen, warum
die Gattung Ceratozona davon getrennt werden sollte, die sonst sich aufs innigste an diese Familie
anschließt (vielleicht ist Mopalia heathii eine Ceratozona). Da ich von dieser Gattung kein konserviertes
Material habe, konnte ich das Verhalten ihres Gürtels nicht näher untersuchen. Plate h a t
(Fauna Chilensis, v. 2 p. 524) darauf hingewiesen, daß Nuttalochiton am Hinterrande der letzten
Schale eine m ehr oder weniger deutliche Bucht aufweist, wie sie für die Gattungen Frembleya, Mopalia
und Placiphorella charakteristisch ist. Frembleya h a t suturale Pinsel größerer Nadeln, ähnlich wie
Nuttalochiton, sie steh t dieser vielleicht am nächsten. Die Gattung Mopalia zeigt in ihren großen
Borsten mit seitlichen Nadeln oder kleineren Borsten (vgl. p. 30, 31) ein eigentümliches Verhalten
und noch merkwürdiger sind die mehr oder weniger langen, mit Nädelchen besetzten Fortsätze von
Placiphorella (vgl. Plate, Fauna Chilensis, v. 2 p. 301 f. 321—324); einfacher sind die Borsten mit
Endnadel bei Plaxiphora. Ich habe schon (p. 57) darauf hingewiesen, daß sowohl Katharina als auch
Amicula zu den Mopaliidae gestellt werden müssen. Die Radula dieser Familie ist wenig veränderlich,
die Mittelplattje pflegt groß zu sein, die Zwischenplatte h a t eine kleine, zuweilen ganz rückgebildete
Schneide, die flügellose Hakenplatte eine kräftige, dreizackige Schneide.
Gegenüber den 8 Schalenschlitzen am Vorderrande der Mopaliidae und den überwiegenden
Borsten ihres Gürtels haben die Acanthochitidae 5 Schalenschlitze und ausschließlich Kalknadeln.
Unter den hierher gehörenden Gattungen dürfte Craspedochiton am ursprünglichsten sein und sich
wie erwähnt an Nuttalochiton anschließen. Die Schalenoberfläche ist dicht und ziemlich gleichmäßig
mit Wärzchen besetzt, die Einschnitte am Hinterrande sind noch erkennbar; die Kalkkörperchen
auf der Oberseite des Gürtels sind in Form und Anordnung sehr ähnlich wie bei Nuttalochiton und
einigen anderen Gattungen, während andrerseits die Schüppchen der Unterseite eigentümlich v erändersind.
Wenig weiter entwickelt ist Spongiochiton (== Loboplax), indessen sind die Arten recht verschieden
ausgebildet, es mag Sp. variabilis unter den mir bekannten am primitivsten sein, indem die
Oberfläche der Schale ziemlich gleichmäßig gekörnelt und die Gürtelnadeln wenig auffallend gebildet