Notoplax hilgendorfi n. sp. (Taf. V, Fig. 39—44).
Die Eadula dieser Art habe ich früher (Gebiss Schneck., v. 2 p. 393 Taf. 32, Fig. 12) unter
dem Namen Mecynoplax acutirostmta Ev. beschrieben; wenn auch die genannte Art von Celehes
dieser japanischen Form ziemlich ähnlich zu sein scheint, halte ich sie doch nach den Abbildungen
für verschieden. Der Name Mecynoplax kann als Synonym von Notoplax angesehen werden.
Das einzige Exemplar von Hakodate, wonach ich die neue Art beschreibe, ist 21 mm lang
und fast 8 mm breit, die Schale n ur 4 mm breit, weiß, die M ittelkante ist rechtwinklig. Am vordersten
Schalenstück (Fig. 39) h a t das Tegmentum am Vorderrande 5 deutliche Ecken und schwache Eadialrippen,
es is t mit länglichen Wärzchen besetzt; das Articulamentum bildet einen breiten Vorderrand
und is t schwach gestreift. Die Mittelstücke (Fig. 40) sind ein wenig länger als breit, ihr mittlerer
Teil ist bis auf die Anwachsstreifen glatt, ziemlich groß, die Seitenteile mit undeutlichen Eadialrippen
und mit länglichen Wärzchen besetzt; die Apophysen sind breit, rundlich, wegen der langgestreckten
Form seitwärts gerichtet. Das Tegmentum des hintersten Stückes (Fig. 41, 42) ist beträchtlich
länger als breit, der Apex liegt etwas hinter der Mitte, der hintere Abfall ist fast gerade; am Hinterrande
des Articulamentums sind 3 Einschnitte vorhanden.
Die Oberseite des Gürtels trä g t kleinere scharfspitzige Nadeln (Fig. 43), die etwa 125 9 lang
und 10 p dick sind, und größere gerade, längsgerippte (Fig. 44), die 350 9 lang und 25 9 dick sind;
auch die Unterseite ist mit ziemlich großen, undeutlich gerieften Nadeln bekleidet und die Nadeln
des Eandes und der Bündel überragen die übrigen.
Notoplax magellanica n. sp. (Taf. v, Fig. 45—50).
Das einzige Exemplar, das die „Gazelle“ in der Magellanstraße erbeutet hatte, war von
v. Martens als Chiton castaneus Couth. bezeichnet und dadurch is t es gekommen, daß ich die Eadula
unter dem ganzen falschen Namen Stereochiton castaneus Wood beschrieben habe. Den Chiton
castaneus (Couthouy in M. S.) Gould (nec Wood nec Quoy & Gaimard!), dem Eochebrune den veränderten
Namen Aca-nthochiton eouthouyi beigelegt hat, halte ich für Hemiarthrum setulosvsn, ebenso
Acamthochiton stygma Eochebrune (Mission Cap Horn, p. 134), demnach ist bisher noch keine Art
der AamOmchites-Gruppe aus der Magellanstraße bekannt, und auch sonst ist die hier vorliegende
A rt noch nicht beschrieben.
Das typische Exemplar der neuen Art ist etwa 12 mm lang und 5 mm breit, die Schale 3 mm
breit, weiß, in der Mitte rechtwinklig kantig. Das Tegmentum des vordersten Stückes (Fig. 45)
h a t am Bande 5 deutliche Ecken und schwache Eadialrippen, die Oberfläche trä g t längliche Wärzchen;
der überragende E a n d des Articulamentums ist breit, an den Einschnitten mit deutlichen Leisten.
Die Mittelstücke (Fig. 46) sind ziemlich lang, mit deutlich vortretendem Apex und breitem, glattem
Mittelteil, der vordere Teil des Seitenrandes ziemlich gerade, die Wärzchen länglich; Apophysen
breit, rundlich. Am hintersten Stuck (Fig. 47, 48) ist das Tegmentum gleich lang und breit, vorn
und hinten abgeflacht, mit hinter der Mitte gelegenem Apex und hinterem fast geradem Abfall;
der Hinterrand des Articulamentums überragt das Tegmentum und zeigt 3 Einschnitte.
Die Oberseite des Gürtels ist dicht mit weißen, 120—150 9 langen und nur 5 9 dicken Nadeln
(Fig. 49) besetzt, aus denen größere Nadeln (300—400 9 lang u nd 15—17 9 dick) hervorragen (Fig. 50);
die Nadeln der Pinsel sind groß, etwa 30 9 dick und 1,5 mm lang.
Eine nähere Bezeichnung des Fundortes ist nicht angegeben.
Notoplax exiltlia n. sp. (Taf. V, Fig. 5! ',.58;.
Aus der zoologischen Sammlung in Breslau erhielt ich ein konserviertes Tier, das bei Cap
Eivers durch Salmin gesammelt ist und das weder zu einer der beiden von dort bekannten Arten
N. formosa und N. acutirostmta, noch zu einer sonst beschriebenen Art gestellt werden kann, so daß
ich dafür eine neue schaffen muß. Diese übertrifft alle übrigen durch den ungemein langen und
schmalen Mittelteil der Schale.
Das Tier is t 45 mm lang und halb so breit, der Gürtel sehr breit, rotbraun und weiß marmoriert,
m it' wohlentwickelten braunen. Stachelbündeln, die mittleren Schalenteile, die einander
nur mit dem äußersten Vorderende berühren, so daß die herzförmigen Stücke ziemlich weit getrennt
erscheinen, sind wenig über 5 mm breit, rosenrot mit weißlichen Stellen, besonders die Mittelstreifen
weißlich mit roten S eitenrändern; Innenseite in der M itte rot, daneben hellgrünlich, weiterhin weißlich.
Schale ziemlich flach, in der Mitte stumpfkantig, mit schwach gebogenen Seitenteilen. Das vorderste
Stück (Fig. 51) h a t ein 4 mm breites und 2,5 mm langes Tegmentum mit etwas unregelmäßig
gebogenem, aber nicht gezacktem Vorderrande ohne Eadialrippen, mit dichtstehenden, kleinen, rundlichen,
etwas konkaven Wärzchen besetzt; der breite Ean d des Articulamentums is t wenig herabgebogen,
von den Einschnitten an gefurcht und im übrigen etwas gestreift. Die Mittelstücke haben
ein herzförmiges Tegmentum (Fig. 52, 53), dessen hintere Ecken den Apex überragen und das
deutlich länger als breit ist mit gebogenen, im vordem Teil etwas konkaven Seitenrändern, Mittelteil
sehr lang und schmal, mit deutlichen Anwachsstreifen, Seitenteile dicht mit rundlichen, konkaven
Wärzchen besetzt; Apophysen sehr breit, vorn rundlich, von den Einschnitten ausgehende Furchen
erreichen nicht das Tegmentum. Das Tegmentum des hintersten Stückes (Fig. - 54, 55) h a t auch
einen schmalen, weit über die Mitte hinausreichenden Mittelteil und fast geraden hintern Abfall;
der Hinterrand ist rundlich, er wird vom Articulamentum beträchtlich überragt und dieses weist
außer den 2 seitlichen Einschnitten ein paar etwas unregelmäßige und gezackte Buchten auf.
Die Färbung der Oberseite des Gürtels wird durch dichtstehende, braune und weiße Kalk-
nädelohen hervorgerufen, die nur 60—70 9 lang und 5 9 dick sind (Fig. 56). Die Pinsel werden
von sehr kräftigen Nadeln gebildet, deren Länge ich nicht feststellen kann, weil sie abgebrochen
sind, doch müssen sie länger als 1 mm gewesen sein bei einer Dicke von 70 9, daneben finden sieb
kleinere, die etwa 1/ s mm lang und 1 2 9 dick sind. Auch die Eandstacheln (Fig. 57) sind ziemlich
groß, etwa 800 9 lang und 50 9 dick, während die Unterseite von 100—200 9 langen Nüdelchen
bekleidet wird (Fig. 58).
Ü b e r A c a n t h o c h i t e s - A r t e n .
Da ich in der Lage bin, die meisten Arten der Gattung Acanthochites selbst untersucht zu
haben, so kann ich den z. T. noch ziemlich ungenügenden Kenntnissen von ihnen einiges hinzufügen,
was fernerhin ihre Erkennung erleichtern wird. Die Schalenteile loszulösen und die Verhältnisse
des Gürtels mikroskopisch zu untersuchen, ließ sich dabei nicht umgehen. Leider sind einige Arten
ursprünglich so mangelhaft beschrieben, daß ihre Wiedererkennung kaum möglich ist, grade unsre
europäischen Arten sind in dieser Beziehung durchaus unsicher und es wird vielleicht nie festzu-
stellen sein, ob Linné mit seinem Chiton fascicularis von Algier und Brown mit seinem Gh. discrepans
wirklich die von den folgenden Autoren gemeinten Arien h a t beschreiben wollen. Nur die amerikanischen
Arten habe ich hier nicht bearbeitet. .
Zoologien. Hoft 66. g