Die Mittelplatte der Radlila (Fig. 56) ist ziemlich groß, hinten schwach rundlich verbreitert,
nach vorn stark verbreitert, mit wohlentwickelter Schneide; die Zwischenplatte ist außen ziemlich
gerade, mit flügelförmigem, s tark nach vorn gebogenem Anhang, ohne Schneide; die Hakenplatte
h a t an der Innenseite der spitzen Hauptzacke eine kleinere und an der Außenseite noch eine stumpfe
Zacke, der Flügel ist lang und schmal.
Callistochiton finschi n. sp. (Tafel V III Fig. 57—60).
Von der Ostküste Sumatras (Java-See) h a t Finsch 2 Exemplare mitgebracht, die zu keiner
bekannten Art gestellt werden können. Die Tiere sind nur 8,5 mm lang und 5,5 mm breit, von hellgrüner
Färbung mit einigen dunkleren Längsflammen, hauptsächlich auf den Mittelfeldern. Der
Rücken is t stumpfwinklig, die Seiten gerade (Fig. 57). Die Endstücke und die Seitenfelder sind
gekörnelt und mit dichtstehenden, seichten Radiärfurchen versehen; die Mittelfelder (Fig. 58) tragen
ziemlich zahlreiche, (etwa 16 jederseits) Längsfalten, die mehr oder weniger deutlich aus je einer
Reihe von Körnern bestehen. Die Apophysen der Mittelstücke sind sehr ausgedehnt und erreichen
meist nur in der Mitte den Vorderrand des Tegmentum. Der Vorderrand h a t 12—14 Einschnitte,
der hintere 13. Der Apex des hintersten Stückes (Fig. 59) liegt vor der Mitte, der hintere Abfall ist
schwach konkav; der Vorderrand des Articulamentum zwischen den Apophysen zeigt ein paar Einschnitte.
Die Gürtelschuppen sind 100—150 p breit, auf der distalen Hälfte gerippt (Fig. 60).
Callistochiton philippinarum n. sp. (Tafel IX Fig. 1—3).
Ein von C. Semper erbeutetes Exemplar, das je tz t dem Göttinger Museum gehört, stammt
vermutlich von den Philippinen; es läßt sich keiner bekannten Art einordnen. Es ist etwa 12 mm
lang und 6 mm breit, gelblich mit einigen schwarzbraunen Flecken, die Innenseite in der Mitte der
Schalenstücke rosenrot, am Rande weiß. Der Rücken is t ziemlich flach gewölbt, ohne Spur eines
Kiels, an den Seiten stärker abfallend. Das vorderste Stück (Fig. 1) h a t 11 etwas knotige Rippen,
die den Einschnitten und dem Hinterrande des Articulamentum entsprechen. Die Mitte der
Zwischenstücke (Fig. 2) ist gleichmäßig gekörnelt, an den Seiten mit unregelmäßigen, aus verschmolzenen
Körnchen bestehenden Längsrippchen besetzt; die Seitenfelder bestehen aus 2 etwas
knotigen Rippen, der Hinterrand zeigt eine Reihe kleiner Knoten; die Bucht zwischen den Apophysen
ist breit, glattrandig. Der Apex des hintersten Stückes (Fig. 3) liegt ein wenig vor der Mitte, der
hintere Abfall ist deutlich konvex, er trä g t etwas unregelmäßige Rippen, die in der Hauptsache den
10 Einschnitten des Articulamentum entsprechen.
Callistochiton diegoensis n. sp. (Tafel IX Fig. 4—10).
Pilsbry h a t (Man. Conch., v. 15 p. 87) zu C. decoratus eine Form von San Diego gezogen, die
beträchtliche Verschiedenheiten auf weist, diese scheinen mir derartig zu sein, daß kein Grund
ersichtlich ist, diese Form mit C. decoratus zu vereinigen. Pilsbry h a t zwar das ganze Tier abgebildet
(t. 16 f. 54), doch gehen die Unterschiede daraus nicht genügend hervor, daher habe ich die Schalenteile
abgebildet. Der Rücken ist stumpfgekielt, die Seiten fast gerade; die Farbe gelblich. Das
vorderste Stück (Fig. 4, 5) h a t (bei dem mir vorliegenden Exemplar) 12 Rippen, die etwas knotig
und durch niedrige Falten verbunden sind, so daß zwischen ihnen eine Reihe von Maschen sichtbar
is t; das Articulamentum h a t 9 Einschnitte. Die Mittelstücke (Kg. 6) sind auf einem schmalen Mittelstreifen
glatt, seitlich mit mehreren, durch quere Fäden verbundenen Längsrippchen besetzt; die
hintere der beiden Rippen auf den Seitenfeldern ist, ähnlich wie es auch auf dem vordersten Stück der
Fall ist, geteilt und am Hinterrande mit Körnchen besetzt. Die Apophysen sind durch eine «chm.l.
von Einschnitten begrenzte Brücke verbunden, die auch sonst kleine Einschnitte aufweist. Das
hinterste Stück (Fig. 7—9) h a t hinter dem zentralen Apex einen schwachen Eindruck und fällt erst
in der Nähe des Randes ziemlich steil ab; es sind 10 Rippen und 13 Einschnitte vorhanden (abnorm?),
so daß sie sich nur teilweise entsprechen. Die Randschuppen sind etwa 180 ¡i breit, meist mit
6 flachen Rippen besetzt.
Die Mittelplatte der Radula (Fig. 10) ist ziemlich schmal, hinten ganz schwach, nach vorn
mehr verbreitert, mit breiter Schneide; die Zwischenplatte läßt eine kleine Schneide erkennen, neben
der ein nach vom gekrümmter rundlicher Anhang sichtbar ist, die Außenseite ist schwach eingebuchtet;
die Hakenplatte h a t an der Außenseite der spitzen Hauptzacke eine kleinere Zacke;
Seitenplatte breit.
Callistochiton scrobiculatus (Middendorff) (Tafel IX Fig. l l , 12).
Unter dem Namen Chiton (Stenosemusj scrobiculalus h a t Middendorff eine kalifornische Art
beschrieben, welche Dunker (Ind. Moll. Mar. Japon., p. 157) als Leptochiton bezeichnet hat, während
Pilsbry sie (Man. Conch., v. 14 p. 76) zu Trachydermon stellte. Ich habe von dem typischen
Exemplar aus Petersburg die 7 hinteren Schalenstücke erhalten (das vorderste fehlt) und eins der
mittleren und das hinterste in Fig. 11, 12 dargestellt. Die Farbe ist braun. Die Mittelfelder zeigen
Längsreihen von Grübchen, die Seitenfelder 2 flache Radialrippen, die außen durch kurze Furchen
geteilt sind, der Hinterrand ist gezähnelt. Die Apophysen verschmälern sich ».llmähKr.h nach der
Mitte hin, so daß sie eine sehr flache Bucht bilden. Der h intere Teil des Endstückes h a t auch schwache
Radialfurchen und am Rande 11 Einschnitte.
Der von Pilsbry (Man. Conch., v. 15, p. 78 t. 16 f. 42—46) beschriebene IsöhnOckiton serrcUus
scheint der genannten Art sehr ähnlich zu sein; auch I . retiporoms h a t Ähnlichkeit und gehört zu
derselben Gruppe. Ich finde die Schüppchen bei einem Exemplar der letzteren Art von Vaneouver
100—120 |i breit, mit etwa 8 ziemlich flachen Rippen.
Die Mittelplatte der Radula (Fig. 13) ist hinten ganz schwach, nach vorn stärker verbreitert,
die Zwischenplatte h a t kaum eine Andeutung von einer Schneide, daneben einen rundlichen Anhang
und einen fast geraden Seitenrand; die Hakenplatte h a t einen schmalen Flügel und an der Schneide
eine größere innere und eine kleinere äußere Zacke.
Callistochiton flavidus n. sp. (Tafel IX Fig. 14—17).
Zusammen mit Ischnochiton guatemalensis h a t Pässler einen kleinen Callistochiton bei Champe-
rico gefunden, der in die Gruppe des scabricostatus Carpenter gehört, doch mit keiner bekannten
Art zusammenfällt. Die Farbe is t gelblich, die Rippchen etwas dunkler, der Gürtel hell mit etwas
dunkleren Bändern; das Articulamentum durchscheinend weiß. Länge 6 mm, Breite 3,5 mm. Der
Rücken ist kantig, die Seiten schwach konvex. Das vorderste Schalenstück (Fig. 14) ist fein gekörnelt
und mit mehreren, sehr flachen Rippen versehen, der Rand h a t 9 Einschnitte. Die Mittelfelder
(Fig. 15) haben etwa 14 Längsrippchen jederseits; die Seitenfelder sind schwach erhoben und durch