der vorderen Hälfte einen stumpfen Winkel, das Tegmentum ist-rundlich, wenig breiter als lang,
vorn gerade; die Apophysen sind breit, gerade abgesehnitten, Hinterrand gerade.
Die Nadeln der Oberseite des Gürtels sind weiß und blaß olivengrün (also nicht rosenrot,
wie nach Rochebrune die Farbe des Gürtels sein soll), die größeren (Fig. 60) gerade oder wenig
gebogen, nach der Spitze hin ganz allmählich verjüngt, etwa 400 p lang und 40 p dick, die kleineren
(Fig. 49) etwa 150 p lang; die Pinsel sind deutlich grün, etwa 2 mm lang, die Nadeln kräftig.
Während als Heimat dieser Art Neu-Holland angegeben ist,1) soll Acanthochites heUignyi
Rochebrune, von dem mir 3 trockene Exemplare vorliegen, von Neu-Kaledonien herstammen, beide
sind von Belligny gesammelt. Da ich nun keinen Unterschied zwischen beiden finden kann, nehme
ich an, daß die eine dieser beiden Fundortsangaben irrig ist, Belligny is t sicher in Neu-Kaledonien
gewesen und die Angabe Neu-Holland ist so allgemein, daß mir die Annahme nahe zu liegen scheint,
letztere dürfte unrichtig sein. Die Beschreibung von Ac. jucundus is t die ältere, doch wird vermutlich
ihre Herkunft Neu-Kaledonien sein.
Der neuseeländische Acanthochites zelandicus (Quoy & Gaimard) s teh t der vorigen Art sehr
nahe, es wäre sogar nicht ausgeschlossen, daß beide zusammenfallen; sicher aber sind v. Wissels
Namen Ac. spiculosus var. astriger und Ac. bisulcatus falsch, die Exemplare gehören zu Ac. zelandicus.
Die Färbung der Schale schwankt meist zwischen dunkel- und hellbraun, das Mittelfeld -ist häufig
heller, zuweilen rosenrot und fast immer von hellen Bändern begrenzt, die häufig dunkel gegliedert
sind. Das Articulamentum is t in der Mitte rosenrot, am Rande heller oder bläulich weiß. Die
Mittelstücke haben ähnliche Form wie bei Ac. jucundus (Taf. VI, Fig. 51), das Tegmentum is t vorn
ziemlich gerade, hinten stumpfwinklig, mit breitem, längsgerieftem M ittelteil und ziemlich kleinen,
ru n dlichen, nur am Mittelteil etwas verlängerten Wärzchen; die Apophysen scheinen vom eine etwas
schmalere Bucht zu bilden als bei der ändern Art. Das Tegmentum des hintersten Stückes (Fig. 52)
ist fast kreisrund, vorn mehr oder weniger abgeflacht, mit zentralem Apex; Hinterrand des Articula-
mentums gerade.
Die größeren Nadeln auf der Oberseite des Gürtels sind etwa 0,5 mm lang und 40 p dick,
ganz allmählich distalwärts verjüngt (Fig. 53), die kleineren werden über 200 p lang und etwa 10 p
dick, sie sind scharf zugespitzt. Die Pinsel sind grün oder weiß, von kräftigen Nadeln gebildet. Die
Randnadeln sind etwa 0,7 mm lang, die der Unterseite sind 20—25 g breit und erreichen am Rande
eine Länge von etwa 350 g; alle haben scharfe Spitzen.
Es is t demnach kaum mehr als die wenig verschiedene Form der Apophysen und die etwas
mehr verlängerten Gürtelnadeln als Unterschied von Ac. jucundus anzuführen.
Unter den von Thilenius bei Tauranga gesammelten Chitonen, die v. Wissel in Händen
gehabt h a t, finde ich 2 Exemplare einer bisher unbekannten Acanthochites-Alt mit dem v. Wisselschen
Namen Chaetopleura hahni Rochebr. bezeichnet. Ich nenne die Art nach ihrem Sammler Ac. thüe-
niusi. Sie ist von Ac. zelandicus sehr verschieden und kommt, dem Ac. armatus am nächsten. Die
Tiere sind etwa 18 mm lang und 10,5 mm breit. Die Schale h a t eine weißliche Grundfarbe, jederseits
m it einem dunkel olivenfarbenen Längsstreifen am Rande der Mittelfelder und die Seitenfelder
sowie die Endstücke größtenteils schwärzlich olivengrün gefärbt, hier und da mit Flecken der Grundfarbe;
das Articulamentum ist weißlich; die Oberseite des Gürtels trä g t weiße und olivengriine Nadeln.
Die Schale ist gleichmäßig gewölbt. Die Mittelfelder sind sehr deutlich längsgerieft, die Körnchen
*) Oie von Filhol in der Cooks-Straße gesammelten Exemplare werden vermutlich zu Acanthochites zelandicus gehören.
der Seitenfelder rundlich, klein, dichtstehend. Das Tegmentum der Mittelstücke is t bedeutend
breiter als lang, im Verhältnis 7: 4, vorn fast gerade, hinten mit wenig vortretendem Apex, die
Apophysen sind ziemlich breit und bilden vom. eine tiefe, mäßig breite Bucht (Taf. 6, Fig. 55, 56).
Der Vorderrand vom Articulamentum des vordersten Stückes ist stark hesibgebogen (Fig. 54). Das
Tegmentum des hintersten S tückesast viel breiter als lang (12: 7), mit etwas h inter der Mitte gelegenem
Apex, im Seitenansicht stumpfwinklig (Fig. 57, 58); das Articulamentum ist s tark herabgebogen
mit wenig ausgebuchtetem Hinterrande.
Der ziemlich breite und steil abfallende Gürtel trä g t auf der Oberseite kurze, dicke
Kalkkörper mit etwas abgesetzter Spitze (Fig. 59), etwa 200 9 lang und 40 p dick und kleinere
(Fig. 60), die etwa 100 p lang und 15 p dick sind. Die Nadeln der Pinsel sind gleichfalls kurz und
dick, etwa 0,5 mm: 50 p. Die Randnadeln sind 450 p lang und 45 p breit, dieiaußersten Nadeln
derrÜnterseite erreichen etwa eine Länge von 300 p, während die vom Rande entfernteren etwa 90 p
lang, 20—30 p bre it und ziemlich kurz zugespitzt sind.
Acanthochites armatus Pease habe ich in 2 Exemplaren vor mir, die von Sehauinsland bei
Pearl Harbour, Oahu gesammelt worden sind; diese Art ist von Oahu beschrieben und ich habe
nach Peases Angaben keinen Grund, zu zweifeln, daß die Exemplare zu ihr gehörem Meine Abbildungen
lassen erkennen, daß die Form der Schalenteile zwar einige Ähnlichkeit mit der vorigen
Art h a t, indessen doch d eutlich zu unterscheiden ist. Die Färbung der Schale is t weißlich oder gelblich
m it mehr oder weniger großen grünen oder, schwärzlichen Stellen auf den Seitenfeldem und Längsstreifen
auf den Mittelfeldern. Das Tegmentum der M ittelstücke (Taf. VI, Fig, 61) ist vom ziemlich
gerade, hinten stumpfwinklig, das Verhältnis der Breite zur Länge beträgt 7: 4; die Form ist, wie
ein Vergleich der Abbildungen zeigt, deutlich von der vorigen Art verschieden, die Apophysen divergieren
vorn stärker, so daß die Bucht zwischen ihnen flacher ist. Die Mittelfelder sind s tark gerieft,
die Seitenfelder mit länglichen Körnchen besetzt. Auch das hinterste Schalenstück (Fig. 62, 63).
ist" leicht zu unterscheiden, der Vorderrand vom Tegmentum ist gerader, die breiteste Stelle liegt
weiter vom, der Apex ist median. Die Spicula der Oberseite des Gürtels sind denen der vorigen
Art ähnlich, die größeren (Fig. 64) 150—200 p lang und 40—50 p dick, distal zugespitzt, die kleineren
(Fig. 65) 70—80 p lang und 20—25 p dick.
die Verwandtschaft der beiden letztgenannten Arten gehört Acanthochites viridis Pease
von Kauai (Sandwich-Ins.), wovon das Berliner Museum ein Exemplar besitzt; die Schalenfärbung
ist schwärzlich mit 2 oder 3 mittleren weißen Längsstreifen auf den Mittelstücken und kleinen
grünen Flecken auf den Seitenfeldem und auf dem vordersten S tück; das A rticulamentum ist bläulich.
Dieses ist am vordersten Stück (Fig. 66) ziemlich breit, schräg abwärts gerichtet. Die Tegmenta
der Mittelstücke (Taf. VI, Fig. 67) sind vom und hinten flach gerundet, das V erhältnis der Breite
zur Länge is t etwa 3 : 2 ; Apophysen ziemlich b reit, vom eine ziemlich b jp te und tiefe Bucht bildend;
das Mittelfeld ist längsgerieft, die Körnchen auf den Seitenfeldem sind klein, rundlich, dicht gedrängt.
Das Tegmentum des hintersten Stückes (Fig. 68, 69) is t-s ta rk konvex mit medianem Apex, es h a t
vorn einen deutlichen Vorsprang zwischen den Apophysen, daher ist der Vorderrand stumpfwinklig,
der Hinterrand rundlich; die Apophysen sind gerade abgeschnitten, der Hinterrand abwärts gerichtet.
Die Spicula von der Oberseite des Gürtels sind durch L ängsfurchen ausgezeichnet; die größeren
sind grün mit etwas abgesetzter ungefärbter Spitze (Fig. 70), etwa 400 p lang u nd 50 p dick, während
die kleineren etwa 175 p lang und 20 p dick sind (Fig. 71). Die Nadeln der Pinsel sind grün, über
1,5 mm lang, am Grunde 70 p dick, distalwärts ganz allmählich scharf zugespitzt.