die Schale entfällt. Diese is t weißlich mit bräunlichen Linien, die meist n ach vorn offene spitzwinklige
Figuren bilden, und einigen schwärzlichen Flecken, hauptsächlich in einiger Entfernung von der
Mittellinie, und auf einigen Stücken daneben einige hellblaue Punkte; das Innere ist weiß. Der
Rücken ist ziemlich hoch gewölbt (Fig. 59), in der M itte schwach kantig. Die Seitenteile der Zwischenstücke
zeigen sowohl auf den Mittelfeldern, wie auf den deutlich erhobenen Seitenfeldern eine JLängs-
runzelung, die etwas unregelmäßig zickzackförmig ist und auf der Mitte verschwindet (Fig. 60). Auf
den Endstücken (Fig. 58, 61) verlaufen feine konzentrische Furchen. Der A pex des h intersten Stückes
ist zentral, wenig erhoben, der hintere Abfall schwach konkav. Der Vorderrand h a t 7, der hintere
8 Einschnitte. Das Tegmentum der hinteren Stücke ist zwischen den Apophysen flach ausgebuchtet.
Die Schüppchen von der Oberseite des Gürtels sind 150—175 [x breit, mit zahlreichen (etwa 25)
schmalen Rippchen besetzt. Diè Radula ist ähnlich wie bei den vorigen Arten.
Ischnochiton interstinctus (Gould).
Von 2 Exemplaren ist das eine einfarbig braun, das andere rotbraun und weiß gefärbt; die
Radialrippen der Endstücke und der Seitenfelder sind deutlich. Die Schüppchen des Gürtels sollen
„delicately s tria ted“ sein, ich finde aber n ur undeutliche Andeutungen von Rippen; sie sind 150—180 fx
breit. Die Mittelplatte der Radula (Tafel V II Fig. 63) is t mäßig breit, vorn und hinten verbreitert,
mit wohlentwickelter Schneide, die Zwischenplatte h a t auch eine ziemlich große Schneide und an
der Außenseite einen schräg nach vorn gewendeten, zugespitzten Flügel, dahinter is t sie schwach
gebuchtet, hinten nur wenig verbreitert. Die Hakenplatte h a t eine rundliche Schneide, die nur
a n d e r I n n e n s e i t e eine kleine Seitenzacke erkennen läßt, der innere Flügel ist mäßig breit,
am Ende abgerundet. Die Seitenplatte ist groß.
Ischnochiton radians Carpenter.
Pilsbry h a t die Schale gut beschrieben (Man. Conch., v. 14 p. 121; v. 15 p. 75 t. 16 f. 48, 49).
Da ich von Prof. Harold He ath ein Exemplar erhalten habe, will ich hinzufügen, daß die Radula
mit der der vorigen Art ähnlich ist, die Mittelplatte (Fig. 62) ist hinten mehr verbreitert als vorn,
die Schneide der Zwischenplatte ist etwas kleiner, die der Hakenplatte h a t eine mäßig breite, abgerundete
Schneide mit einem ä u ß e r e n Seitenzahn.
Ischnochiton limaciformis (Brod. & Sow.) und productus (R v.).
Über den schon früher (p. 7) erwähnten Unterschied der peruanischen und westindischen
Art sei bemerkt, daß ich bei der ersteren stets mehr oder weniger s tark ausgeprägt auf den Endstücken
und den Seitenfeldem eine Körnelung finde, indem die konzentrischen Runzeln, wie sie die letztere
Art kennzeichnen, durch radiäre Furchen zerteilt sind, auch scheint die Schale noch etwas gestreckter
zu sein, was die hintersten Stücke (Fig. 64, 65) schon erkennen lassen. Auch finde ich bei je einem
untersuchten Exemplar die Schüppchen von der Oberseite des Gürtels bei 1. limaciformis mit stärkeren
Rippen besetzt als bei I. 'productus. Demnach wird man berechtigt sein, diese beiden Arten, die
natürlich nahe verwandt sind, auseinanderzuhalten.
Ischnochiton boogii Haddon (Tafel VII Fig. 66—68).
Diese Art, der Chiton roseus Sowerby 1832 non Blainville 1825, den die Challenger-Expedition
bei Fernando Noronha gefunden ha t, während die Angaben über ihr Vorkommen an der südamerikanischen
Westküste zweifelhaft sind, ist durch die starken konzentrischen Furchen, die sich über die
ganzen Schalenteile hinziehen, ausgezeichnet (Fig. 66, 67). Die Mittelplatte der Radula ist schmal,
mit einer etwas breiteren, nicht übergebogenen, am Ende etwas ausgebuchteten Schneide (Fig. 68),
die Zwischenplatte h a t keine Schneide, an der Außenseite des Vorderendes findet sich ein länglicheiförmiger
Anhang, die hintere Lamelle is t eckig, bis hinten ausgedehnt; die Schneide der Hakenp
la tte ist dreizähnig.
Ischnochiton cessaci (Rochebrune) (Tafel V III Fig. 1—7).
Von dieser westafrikanischen Art habe ich aus Paris die Originale und ein paar Exemplare,
die Dohrn bei den Capverden gesammelt hat, untersucht. Rochebrunes Beschreibung (N. Arch.
Mus. Paris, s er.'2 s. 4 p. 241 t. 17 f. 11) ist ziemlich gut und läßt besonders die variable Färbung
erkennen, die meistens aus weißlichen und braunen oder schwärzlichen Teilen besteht, von denen bald
die hellen, bald die dunkeln überwiegen. Die Form der Schale ist lang und ziemlich schmal, hoch gewölbt,
in der Mitte gekielt (Fig. 2). Der Apex des hintersten Stückes (Fig. 4) ist zentral, nach hinten
durch einen starken Eindruck abgesetzt. Die Oberfläche is t dicht gekörnelt, auf den seitlichen Teilen
der Mittelfelder verbinden sich die Körnchen zu deutlichen Längsreihen, die sich meistens in einem
nach der Mitte hohlen Bogen auf den vorderen Teil der Seitenfelder fortsetzen, während sie auf dem
hinteren Teil derselben dazu senkrechte Bogenreihen bilden (Fig. 5). Am Vorderrande finde ich 9
oder 10, am hintern 9 Einschnitte.
Die Schüppchen von der Oberseite des Gürtels (Fig. 6) sind klein, kaum 100 |x breit, mit etwa
12 Rippchen, die häufig distal miteinander verschmelzen. Die Radula (Fig. 7) h a t eine schmale,
vorn und hinten verbreiterte Mittelplatte mit dünner Schneide, die Zwischenplatte h a t eine deutliche,
wenn auch nicht sehr breite Schneide, während ihr ein flügelförmiger A nhang fehlt, an der Außenseite
ist sie gebuchtet, dahinter mit einer rundlichen Lamelle; die Hakenplatte ist kräftig, mit einer dreizähnigen
Schneide und einem am Ende verbreiterten inneren Flügel; die Seitenplatte h a t eine rundliche
Schneide von mäßiger Größe.
Ischnochiton sererorum (Rochebrune) (Tafel V III Fig. 8, 9).
Zwei Pariser Originale des Lepidopleurus sererorum von Rufisque (Senegal) sind schlecht
erhalten, die Schale ist nur teilweise vorhanden und größtenteils zerbrochen. Ihre Farbe ist weißlich,
mit wenigen kleinen braunen Flecken, das Articulamentum grünlich. Die Oberfläche is t gleichmäßig
gekörnelt, in der Mitte quincuncial, seitlich in Längsreihen, die Seitenfelder und das Hinterstück
schwach radiär gerippt (Fig. 8). Die Schale ist gekielt, ziemlich lang und schmal, das größere Tier
h a t eine Länge von 13 mm und eine Breite von 6 mm, der Gürtel schmal. Am Hinterrande sind
12 Einschnitte vorhanden, die Zwischenstücke haben jederseits einen. Die Gürtelschuppen sind
nicht erhalten. Die Mittelplatte der Radula (Fig. 9) ist ziemlich schmal, vorn etwas verbreitert,
mit wenig übergebogener Schneide, hinten stärker verbreitert, rundlich; die Zwischenplatte h a t eine
wenig vorgebogene Schneide, ein Flügel an der Außenseite fehlt, der Seitenrand ist flach ausgebuchtet;
die Hakenplatte h a t eine zweizackige Schneide, der äußere Zahn is t wenig kleiner als der innere,
ihr innerer Flügel ist von mäßiger Größe, vorn stumpfwinklig, am Ende gerade.
Zoologica. Heft 56. 11