Hiervon sind durch die Gegenwart eines flügelartigen Anhanges an der Zwischenplatte verschieden/.
interstinctus und radians, I. hakodadensis Pilsbry (Taf. V III Fig. 44) u n d /, nigrovirens (Blain-
ville). Bei dieser Art, über die ich noch weiterhin einige Bemerkungen machen will, löst sich dieser
Anhang leicht ab, und das legt die Annahme nahe, daß . er bei manchen Arten vielleicht angedeutet,
aber noch nicht fest mit der P la tte verbunden und daher bei der Präparation verloren gegangen ist.
Einzelne abweichende Radulaformen finden wir bei I . albus, dessen Radula dadurch merkwürdig
ist, daß sie wie auch die Schale eine auffallende Ähnlichkeit m it einigen Lepidopleurus-
Arten zeigt (vgl. Gebiß Schneck., v. 2 t. 31 f. 10 mit Taf. I Fig. 37 dieser Abhandlung), besonders
der seitliche Fortsatz der Mittelplatte ist merkwürdig, er entspricht nicht dem Anhang der soeben
genannten Ischnochiton-Arten, die Hakenplatte h a t einen schwachen und leicht abbrechenden Flügel,
während ihre Schneide mit der kleinen Außenzacke ähnlich ist wie bei der zuletzt behandelten Gruppe.
Es is t indessen zu betonen, daß die Ähnlichkeit nicht auf eine Verwandtschaft mit Lepidopleurus
hinweist, sondern nur als Analogie gedeutet werden kann.
Eine gleichfalls vereinzelte Radulaform h a t I. granulifer, die Mittel- und Zwischenplatte sind
ähnlich mit denen von I. boogii, während die Schneide der Hakenplatte ganz anders geformt ist.
Wie bei dieser Art ist die Hakenplatte durch eine schmale Schneide m it einer Spitze ausgezeichnet
bei der Gruppe Chondropleura, die ich für I . exaratus, affinis j ind simylicissimus aufgestellt habe
(Wissensch. Ergebn. D. Tiefsee-Exp., v. 9 p. 334); vermutlich gehört dazu a u c h /, dorsuosus (Haddon), ,
vielleicht auch I. constanti (Velain).
Endlich is t hier zu erwähnen Tonicina zschaui, deren Mittel- und Zwischenplatte denen der
typischen Ischnochiton-Arten ähnlich sind, während die Hakenplatte eine einfache breite Schneide
besitzt und die Gürtelschuppen s tark rückgebildet sind, so daß die Oberseite des Gürtels g la tt ist.
Sämtliche g enannten A rten haben nicht mehr als 2 deutliche Zacken an der Hakenplatte und
eine Schneide an der Zwischenplatte. I. cessaci (Rochebrune) schließt sich ihnen in der Form der
Zwischenplatte an, h a t aber eine dreizackige Hakenplatte. Diese ist bei der Mehrzahl der amerikanischen
Arten ähnlich, doch h a t die Zwischenplatte bei ihnen keine deutliche Schneide, dagegen stets
einen äußeren Anhang. Zu dieser Gruppe gehören Pilsbrys Stenoplax, Stenoradsia, Ischnoplax und
einige Arten, die er zu Ischnochiton s. s. gestellt ha t, die in meiner Sektion Rhodoplax (Sp. ty p .:
I . striolatus) vereinigt werden können. Es sind hier zwar noch einige Abänderungen des Gebisses
wahrzunehmen, man wird aber Stenoplax als Untergattung auffassen können. Zu dieser gehören
von nicht amerikanischen Arten die japanische Stenoradsia lindholmi (Schrenck) und Stenoplax alatus
(Sowerby) von den Philippinen. Das Gebiß der letzteren h a t P late (Fauna Chilensis, v. 2 p. 283 f. 313)
beschrieben und etwas schematisch abgebildet, er h a t aber den äußeren Flügel der Zwischenplatte
ebenso übersehen wie den großen innern Flügel der Hakenplatte.
Hiernach zeigen die Gebisse der Ischnochitoninae soviel Übergänge, daß es schwer ist, danach
eine Einteilung vorzuschlagen. Als Untergattungen wird man Stenoplax und Chondropleura anerkennen
können; Tonicina h a t vielleicht den Wert einer eigenen Gattung. Stenoradsia, Ischnoplax
und Rhodoplax mögen als Sectionen von Stenoplax bezeichnet werden.
Ähnlich können durch die Mehrzahl der seitlichen Einschnitte von Ischnochiton unterschieden
werden die Sectionen Stenochiton und Ischnoradsia, dagegen ist Radsiella in dem von Pilsbry angegebenen
Umfang kaüm anzuerkennen. Leider kenne ich die typische Art nicht, doch ist das Gebiß
von / . regularis dem von I. tigrinus wenig ähnlich, dagegen dem von Lepidozona so ähnlich, daß die
Art wohl sicher in die Nähe der letzteren zu stellen ist, während die andre Art bei Ischnoradsia u n te rgebracht
werden kann; über die 3 übrigen Arten kann ich nicht entscheiden. Geringen Wert h a t
Heterozona, die höchstens als Section anzuerkennen ist.
Die Section Ischnochiton s. s. h a t Pilsbry in mehrere (8) Gruppen geteilt, die in ihrem ganzen
Umfange nicht aufrecht erhalten werden können. Ich kann nicht alle Arten nachprüfen und will
nur einige Einzelheiten hervorheben. I . textilis ist nicht von der 1. Gruppe zu trennen, ebenso I. imi-
tator, I. rissoi aus der 3. Gruppe ist neben I . oniscus, yerburyi, sowie goreensis, sansibarensis und
fraternus zu stellen. Zu der 6. Gruppe des / . comptus gehören 'sicherlich I . caliginosus und quoyanus,
interstinctus und radians (Gruppe 7), jedenfalls aber auch die australischen A rten der G ruppe Haploplax
und der afrikanische / . nigrovirens.
Die 8. Gruppe des I . scabricostatus rechne ich zu Callistochiton und auch Lepidozona trenne ich
von Ischnochiton ab. Pilsbry h a t als Merkmal von Callistochiton angegeben, daß die Rippen des
Tegmentum den Einschnitten des Articulamentum entsprechen, doch findet er in C. shuttleworthianus
„one of the links between Callistochiton and Ischnochiton, agreeing in the te e th with the la tte r genus“ .
Auch sonst findet man Fälle, welche durchaus nicht zu dem angegebenen Merkmal passen, wie
C. adenensis, der — obwohl gewiß ein echter Callistochiton — keine Beziehung zwischen Rippen und
Einschnitten erkennen läßt, und so findet man weiter einerseits eine weitgehende Übereinstimmung
des Gebisses von Callistochiton mit den beiden genannten Gruppen, andrerseits nicht die geringste
Verwandtschaft zu Callistoplax oder einer der übrigen Gattungen der Callistoplacinae. Dabei ist
noch daran zu erinnern, daß auch bei Mopaliiden und einigen Acanthochitiden äußere Rippen den
Einschnitten des Randes entsprechen, auch h a t Pilsbry wegen eines solchen Verhaltens Chiton
heterodon fälschlich zu Callistochiton gestellt, so daß dieses Merkmal jedenfalls n icht für eine Zusammenfassung
größerer Gruppen verwertet werden darf.
Wenn auch mehrere Arten nicht eine so starke Skulptur auf weisen, wie einige der von Pilsbry
beschriebenen Callistochiton-Arten, so besitzen sie doch fast alle die Längsrippen der Mittelfelder
und meistens eine Radialskulptur der Seitenfelder und Endstücke, zuweilen einen B esatz mit Wärzchen.
Die Gürtelschuppen sind in der Regel gerippt, seltener glatt, häufig eigentümlich schräg gestellt.
Lepidozona ist nach Pilsbry (Man. Conch., v. 15 p. 82) außer der Skulptur des Tegmentum meist durch
den gezähnten Vorderrand des Articulamentum zwischen den Apophysen ausgezeichnet, indessen
finde ich auch bei einigen echten Callistochiton-Äxten einen solchen gezähnelten Rand und damit
wird es höchst zweifelhaft, ob sich überhaupt eine Grenze zwischen beiden ziehen läßt. Ich habe
schon erwähnt, daß Chiton regularis Carpenter, der von Pilsbry zu Sektion Radsiella gerechnet wurde,
nach dem Gebiß in die Nähe von Callistochiton zu bringen ist. '
Sicherlich schließen sich hier auch an die Gattungen Lorica und Loricella, die Pilsbry wegen
der Form des hintersten Schalenstückes zu den Liolophurinae gestellt h a t; von der ersteren behauptet
er, daß sie am V orderrande der Seitenfelder eine Reihe von Augen besitze, die bei der letzteren fehlen,
„b u t th e genus has doubtless descended from a form having eyes“ (Proc. Ac. Philad. 1894 p. 87),
das eine is t indessen so falsch wie das andere, Lorica h a t an der bezeichneten Stelle kleine Löcher
in der Schale, aber ebenso wenig Augen wie Loricella. Da einige Lepidozona-Äxten ziemlich stark
eingeschnittene Insertionsränder haben, bietet die Schale keinen Grund dar, Lorica und LoriceUa
nicht hierher zu stellen. Das Verhalten des hintersten Schalenteiles ist ja der Hauptgrund gewesen
für die Aufstellung der Liolophurinae, aber schon Pilsbry selbst h a t zugegeben, daß die Gattungen
dieser Gruppe auffällige Ähnlichkeit mit solchen der Toniciinae besitzen, und Plate h a t dasselbe
betont, ohne indessen die Gruppe aufzulösen. Die übrigen gehören wenigstens alle zu den Acantho-
Zoologica Heft 66. | | |