
 
        
         
		Mopalia  middendorffii  (Schrenk)  und  verwandte  Arten  (Taf.  III,  Fig.  53—64,  Taf.  IV,  F ig .^ p lp ), 
 Von  St.  Petersburg  habe  ich  das  Original-Exemplar  der  Schrenk’schen  Art  erhalten,  es  ist  
 in der Bai von Castries  (Sibir.  Küste gegenüber  Sachalin)  erbeutet worden.  In  Fig.  53  habe  ich  ein  
 Mittelstück  dargestellt;  Mitte,  Radialrippe  und  Hinterrand  sind  glatt,  die  übrige  Oberfläche  zeigt  
 kleine  Grübchen  in  ziemlich  gleichmäßiger  Verteilung;  die  Mitte  ist  stumpf kantig,  die  Seitenteile  
 fast gerade (Fig. 55).  Die Mitte des Tegmentums springt vorn und hinten wenig vor. Das hinterste Stück  
 (Fig. 54)  is t in  der Mitte gerade, der Apex  liegt wenig  vor dem  schwach ausgebuchteten Hinterrande. 
 Die  Oberseite  des  Randes  ist mit  kleinen  (etwa  70  p  langen)  Spicula  bedeckt,  die mehr  oder  
 weniger deutlich eine kleine, gegen den übrigen .Teil abgesetzte Spitze zeigen (Fig. 56,  57); dazwischen  
 finden sich kleine Gruppen einfacher Nadeln  (Fig.  58),  die  15.0—200  |x  lang sind.  Die großen Borsten  
 (Fig.  59)  enthalten  eine  ziemlich  geringe  Zahl  von  etwa  700  |x  langen Kalknadeln  (Fig.  60)  in  einer  
 Reihe,  zur  kleinern  Hälfte  von  der  Conchinsubstanz  eingehüllt  und mit  den  distalen  Spitzen  wenig  
 abstehend. 
 Eine  ähnliche,  aber  deutlich  verschiedene  A rt  findet  sich  in  ziemlich  weiter  Verbreitung,  
 besonders  an  der  japanischen  Küste,  ich  habe mehrere,  meist  unausgewachsene  Exemplare  gesehen  
 von Kagoshima  (ges.  von Döderlein),  Hojo,  Provinz  Awa  (aus  dem Heidelberger Museum),  einzelne  
 Schalenstücke  von  Enoshima  (Hilgendorf),  ein  Exemplar  von  Tsingtau  (Troschel)  und  auch  eins  
 aus  dem  „Golf  von  Amur,  gegenüber  der  Ostseite  der  Halbinsel  von  Jankowsky“  (Petersburger  
 Museum).  Die  Art,  welche  ich  Mopalia  retifera  nenne,  h a t  eine  weißliche  Grundfärbung  mit  mehr  
 oder weniger  ausgedehnten schwarzgrünen oder schwarzbraunen Flecken.  Die mittlere Schalenkante  
 variiert  etwas  bezüglich  der  Größe  des Winkels  und  der  Abrundung.  Die  Skulptur  der  Oberfläche  
 ist  eine  auffallend  netzartige,  in  der  Mitte  enger,  an  den  Seiten  weiter,  und  die  Radialrippen  und  
 Hinterränder  der  Schalenstücke  sind  knotig  (Fig.  61).  Das  hinterste  Stück  (Fig.  62—64)  ist  breit  
 und kurz,  der Apex  liegt  dicht vor  der  ziemlich  tiefen Bucht  des  Hinterrandes;  die Apophysen  sind  
 vorn  etwas  ausgebuchtet  und  reichen  ziemlich  dicht  an  die Mitte  heran.  Seitlich  findet  sich  jeder-  
 seits am Hinterrande ein Einschnitt, doch fand ich bei einem jungen Exemplar auf einer Seite deren 2,  
 auf  der  ändern  3.  Die  Innenseite  is t  grünlichweiß. 
 Die  Fortsätze  des  Randes,  die  teils  größer,  teils  kleiner  sind,  finde  ich  bedeutend  stärker  als  
 bei  Mopalia  middendorffii  und  die  in  einer  Reihe  liegenden  Nadeln  viel  dicker  und  ziemlich  stark  
 abstehend  (Taf. 4  Fig.  1),  daher  fallen  sie viel mehr  auf und  lassen  sich  schon mit  der  Lupe  leicht  
 wahrnehmen.  Jede  Nadel  h a t  einen  ziemlich  langen  basalen  Conchinbecher  (Fig.  2).  Die  Oberseite  
 des R andes  wird  von  kleinen,  meist  braunen  Spicula  bekleidet,  die  eine  kurze,  geriefte  Spitze  
 auf weisen  (Fig.  3). 
 Aus der  Petersburger  Sammlung  erhielt ich  ein Exemplar  aus  dem  „Golf Geduld  (Terpjenije),  
 Südostküste  von  Sachalin,  4—5 Meilen westlich  von  der  Bucht  Schamow,  in  15—20  Faden  Tiefe“ ,  
 das  zunächst  der  Mopalia  retifera  ähnlich  erschien,  bei  genauerem  Zusehen  aber  durch  deutliche  
 Längsfalten  zwischen  den Löcherreihen  unterschieden  war,  auch  durch  andere  Form  des  hintersten  
 Stückes,  flachere Schale und vor allem durch das Verhalten der Randborsten,  so daß ich nicht zweifle,  
 daß  das  Tier  zu  einer  verschiedenen  und  offenbar  noch  nicht  beschriebenen  Art  gehört,  welche  ich  
 Mopalia  schrencki  nenne. 
 Das einzige Exemplar is t 20 mm lang  und  13 mm breit, wovon  auf  die Schale 7,5 mm kommt,  
 der Rand  ziemlich breit,  die  Farbe  der  Schale  ist  grünlich mit braunen  Flecken,  während  der Rand 
 braun  ist.  Das  vorderste  Stück  ist  ähnlich wie bei  der  vorigen Art,  die  Rippen  knotig,  dazwischen  
 is t  die  Oberfläche  netzartig  skulptiert.  Die  folgenden  Stücke  (Fig.  4,  5)  sind  in  der  Mitte  fein  
 längsgestreift,  während  der  größte  Teil  der Mittelfelder  mit  Grübchenreihen  versehen  ist,  die  durch  
 deutliche  Längsfalten  von  einander  getrennt  werden;  die  Radialrippen  und  Hinterränder  sind  
 knotig,  dazwischen  ist  die Oberfläche netzartig.  Die Apophysen sind  ziemlich breit,  rundlich.  Das  
 hinterste  Stück  (Fig.  6)  ist  beträchtlich weniger  verbreitert  als  bei M.  retifera,  hinten nur  schwach  
 gebuchtet,  der  Apex  etwas  vor  dem  Hinterrande;  der  vordere  Teil  ist  ähnlich  gefaltet  wie  bei  den  
 Mittelstücken,  die  Rippen,  die  den  hintern  Teil  abgrenzen,  sind  deutlich  knotig.  Die  Innenseite  
 ist  weiß. 
 Die  Borsten  stehen  am  dichtesten  am  äußeren  Rande,  die  zwischen  den  Schalenstücken  
 sind größer  als  die benachbarten.  Unter  dem Mikroskop  erkennt man,  daß  von  ihren basalen  Teilen  
 eine Reihe  von  Seitenborsten  abgeht  (Fig.  7)  und  ebensolche  Börstchen  entspringen  auch  aus  dem  
 Grunde  der  Vertiefung,  in  der  die  große  Borste  wurzelt.  Am  Ende  tragen  die  Börstchen,  die  etwa  
 750  ¡x  lang  sind,  einen  kleinen  Kalkstachel  (Fig.  8 ,  9),  der  nur  etwa  25  |x  lang  ist.  Die  Spicula,  
 welche die Oberseite bekleiden (Fig.  10), sind ca. 65 n  lang, distal zugespitzt, mit proximalem Conchinbecher. 
   Zwischen  ihnen  sind  einzeln  oder  in  kleinen  Gruppen  Börstchen  mit  kleinen  Endstacheln  
 eingestreut. 
 Als  ich  bei  Mopalia  retifera  die  Borsten  mit  den  Seitenstacheln  gesehen  hatte,  glaubte  ich,  
 daß  diese  Gruppe  —  etwa  unter  dem  Namen  Osteochiton  Dali —  von  den  echten  Mopalia-Arten  
 getrennt werden könnte,  u n te r denen M.  hindsii als  typische Art anzusehen ist.  Diese Art  zeigt nun  
 freilich  ein  ziemlich  abweichendes  Verhalten,  indem  bei  ihr  Bündel  von  Borsten  auf  der  Oberseite  
 stehen,  die  jedes  aus  einer  großem,  etwas  zusammengedrückten  und  mehreren  kleinern  Borsten  
 besteht;  die letzteren tragen am Ende noch häufig einen kleinen Kalkstachel.  Uber dem Rande finde  
 ich ähnliche Börstchen mit kleinen Endstacheln und stärkere mit etwa 250  |x  langen Spicula ohne Anordnung  
 in  Gruppen  (Fig.  11),  wahrscheinlich  wachsen  aber  die  letzteren  zu  den  großen  Borsten  
 aus,  indem  das  Endspiculum  sich  abstößt,  und  mehrere,  der  ändern  Börstchen  fügen  sich  zu  einer  
 Gruppe hinan, ohne aber auf die große Borste hinaufzurücken.  Daran schließt sich Mopalia schrencki,  
 bei  der  einige  der Börstchen  zu Seitenborsten der großen werden und vermittelt somit zu den Arten,  
 bei denen die Mehrzahl der Kalknadeln von  der  großen Borste  ausgeht.  Bei  einer Mop.  acuta Carp.  
 finde  ich  gleichfalls  große  Borsten  mit  einer  Reihe  kleinerer  Nebenborsten,  die  keulenförmige,  gebogene  
 Kalknadeln  tragen  (Fig.  12);  über  dem  Rande  stehen  größere  längsgeriefte  und  kleinere  
 keulenförmige Kalkkörper  (Fig.  13)  auf langen Conchinbechern.  Zu diesen Arten gehört  ferner nicht  
 n ur  Mopalia  ciliata  (Sowerby),  bei  der  starke  Kalknadeln  in  mehreren  Reihen  von  den  Borsten  
 entspringen,  sondern auch M. muscosa (Göuld),  bei der die Nadeln, besonders an den großem Borsten  
 mehr  zurücktreten. 
 Infolge  des  ganz  verschiedenen  Verhaltens  dieser  Gebilde  bei  Mopalia  muscosa,  acuta  und  
 hindsii  kann  ich  mich  nicht  der  Ansicht  Pilsbrys  anschließen,  daß  diese  Formen  Varietäten  einer  
 A rt darstellen  sollen,  allerdings  wird  andrerseits  eine Verteilung  in besondern Untergattungen kaum  
 angängig  sein,  zumal,  wie  erwähnt,  Mopalia  schrencki  zwischen  den  Extremen  vermittelt. 
 Placophoropsis  atlantica  (Verrill). 
 Im  Anschluß  an  die  vorher  gemachte  Angabe,  daß  der  von  Locard  (Expeditions  scient.  du  
 Travailleur  e t  du  Talisman.  Mollusques  testaces,  v.  2  p.  100  t.  4  f.  23—26)  beschriebene  Chiton