Ischnochiton goreensis n. sp. (Tafel V III Fig. 10—15).
Zwei Exemplare von Goree, gesammelt von v. Maltzan, und eins von Westafrika (ohne nähere
Angabe) von der „Gazelle“ stelle ich zu einer bisher imbekannten Art u n te r dem angegebenen Namen.
Die Farbe ist weiß, mit ro t marmoriert und mit einzelnen dunkleren Flecken, der Rand ist ro t und
weiß gebändert, vorn und hinten schmal, an den Seiten breiter. Die Schale ist länglich eiförmig,
dünn, gleichmäßig und ziemlich flach gewölbt (Fig. 10), ohne Spur eines Kiels, glatt, ohne jede Skulptur,
die Seitqnfelder kaum abgesetzt. Der Apex des hintersten Stückes (Fig. 12, 13) liegt etwas hinter
der Mitte, nach hinten ist er wenig scharf abgesetzt. Am Vorderrande sind 10, am hintern 13 Einschnitte
vorhanden. Die Länge b e träg t etwa 11 mm, die Breite 4 mm. Die Schüppchen von der
Oberseite des Gürtels (Fig. 14) sind klein und zart, nur etwa 45 |x breit, mit einigen Rippchen, welche
das distale Ende frei lassen.
Die Mittelplatte der Radula (Fig. 15) ist schmal, in der Mitte etwas eingeschnürt, mit vorgebogener
Schneide, hinten gekielt, die Zwischenplatte h a t eine etwas vorgebogene Schneide und an
der Außenseite einen eiförmigen Anhang; die Schneide der Hakenplatte h a t 2 Zacken, deren äußere
etwas kleiner ist, der innere Flügel h a t vom einen kleinen Vorsprung; Sie Seitenplatte ist von
mäßiger Größe.
Ischnochiton pässleri n. sp. (Tafel V III Fig. 16—24).
Im Hamburger Museum befindet sich ein kleines (etwa 7,5 mm langes und 2,6 mm breites)
Tier, das von Päßler bei St. Vincent (Capverd: Inseln) in einer Tiefe von 7 Faden gefunden worden
ist. Es h a t äußerlich große Ähnlichkeit mit der vorigen Art und würde ohne mikroskopische Untersuchung
des Randes und der Radula von ihr schwer zu unterscheiden sein. Eine von demselben
Orte beschriebene Art, I . nebulosus Carpenter, h a t einen gekielten Rücken und auf den Seitenfeldern
einige Radialrippchen, so daß sie eher dem I . sererorum, ähnlich zu sein scheint. Die Färbung der
Oberseite ist weiß mit rotbraunen Flecken. Die Schale is t gleichmäßig gewölbt (Fig. 18), glatt, Seitenfelder
nicht abgesetzt, der Apex des hintersten Stückes (Fig. 19, 20) fa st zentral, der hintere Abfall
etwas konkav. Der vordere Rand h a t 10, der hintere 11 Einschnitte. Die Schüppchen des Gürtels
(Fig. 21) sind tro tz der geringeren Größe des Tieres breiter als bei I . goreensis, etwa 65 |x breit, und
stärker gerippt. In Fig. 22 habe ich die Körperchen des Seitenrandes dargestellt, die etwa 50 |x lang
und rinnenförmig ausgehöhlt sind; darüber finden sich größere, walzenförmige, über 100 ¡x lange
Kalkkörper, die von einem doppelten Conchinbecher getragen werden (Fig. 23), und kleinere, etwa
35 [x lange, distal zugespitzte Nädelchen, deren Conchinbecher auf beiden Seiten von einem Kalkschüppchen
umgeben ist (Fig. 24).
Während die Mittelplatte der Radula der von I. goreensis ähnlich ist, verhalten sich die
Zwischen- und Hakenplatten vielmehr wie bei I . cessaci, indem die erstere keinen seitlichen Anhang
aufweist und die letztere eine dreizackige Schneide besitzt.
Ischnochiton sansibarensis n. sp. (Tafel V III Fig. 25—28).
Auf dem Sansibar-Riff nahe der S tad t h a t Stuhlmann ein kleines Tier gefunden, das zu keiner
bekannten Art gestellt werden kann. Es ist nur wenig länger als 5 mm und 3 mm breit,.weißlich,
mit verwaschenen grünen Flecken, von denen ein pa ar jederseits den Hinterrand der Zwischenstücke
etwas gegliedert erscheinen läßt. Die Schale ist abgerundet stumpfkantig, die Seitenfelder sind
wenig erhoben (Fig. 26), der Apex des hintersten Stückes (Fig. 27) ist zentral, nach hinten durch
einen Eindruck abgesetzt. Die Oberfläche ist gleichmäßig gekörnelt, auf den Mittelfeldern sind die
Körnchen zum Teil miteinander verbunden, so daß die Schale hier punktiert erscheint. Der vordere
Rand h a t 11, der hintere 9 Einschnitte.
Die Gürtelschuppen sind 60—70 |x bre it und meistens mit 12 Rippchen besetzt.
Die Mittelplatte der Radula (Fig. 28) ist schmal, nach vorn allmählich verbreitert, mit vorgebogener
Schneide, hinten rundlich verbreitert; die Zwischenplatte h a t eine etwas vorgebogene
Schneide und einen ziemlich großen, flügelförmigen Anhang, die hintere Verbreiterung ist schwach;
die Hakenplatte h a t eine zweizackige Schneide.
Ischnochiton caliginosus (Reeve).
Wie ich schon p. 6 erwähnt habe, ist diese Art, von der ich mehrere Exemplare von Batjan
und Larentuka vor mir habe, äußerlich dem I . tessellatus (Q. & G.) von Neu-Mecklenburg sehr ähnlich,
beide haben auf weißlichem Grunde eine schwärzliche Netz- und Fleckenzeichnung und die Hinterränder
dunkel gegliedert, die Mitte der Innenseite is t rosenrot gefärbt, auch die Skulptur ist dieselbe,
auf den Mittelfeldern dichtstehende längliche Körnchen und auf den Seitenfeldern 4 oder 5 Radialfurchen;
die Rippchen auf den Seitehfeldern und den E ndstücken sind meist etwas körnig. Immerhin
kann man kleine Unterschiede wahrnehmen, die Färbung scheint bei tessellatus nicht so einförmig
zu sein, die Schale ist merklich höher, die Zahl der Einschnitte b eträgt am V orderrande 12, am h intern
11, bei caliginosus vorn 15, hinten 13 oder 14. Die Randschuppen scheinen bei jener Art etwas größer
zu sein, etwa 450 |x breit gegen 350 ¡x bei caliginosus. Am auffälligsten sind indessen die Unterschiede
des Gebisses u nd sie scheinen m ir zu beweisen, daß beide doch n icht als eine und dieselbe A rt angesehen
werden dürfen. Obwohl ich die Gebisse schon früher abgebildet habe, stelle ich hier in Fig. 29 und 30
nochmals die Mittel- u nd Zwischenplatte beider nebeneinander dar, man sieht sogleich die Unterschiede,
die rie h t in verschiedener Stellung der P la tten ihren Grund haben können. Während die Mittelplatte
bei 1. caliginosus in der Hauptsache von der Basis bis vorn gleichbreit ist, ist sie bei I . tessellatus
bedeutend schmaler als die Basis und h a t eine schwach verbreiterte Schneide; die Zwischenplatte
von I . caliginosus h a t vorn eine mit einer scharfen Ecke abgesetzte Verbreiterung, dahinter eine flache
Bucht und eine wiederum eckig endende Lamelle, deren H interende vom H interende der ganzen P la tte
mindestens so weit entfernt ist wie vom Vorderende, dagegen ist bei I. tessellatus die vordere Verbreiterung
rundlich und die Lamelle, die in der Mitte etwas eingebuchtet ist, reicht viel weiter nach
dem Hinterende der Platte, das bei weitem nicht so lang ausgezogen ist, wie bei der ändern Art.
Wenn daher beide als verschiedene Arten anzusehen sind, muß die von Neu-Irland, weil der Name
Chiton tessellatus schon 1815 von Wood vergeben war, einen neuen erhalten, somit nenne ich sie
Ischnochiton gunvanus. Da der Vorderrand der Mittelstücke zwischen den Apophysen gla tt ist, haben
diese Arten keine Beziehung zur Section Lepidozona, wohin Pilsbry den I . tessellatus gestellt hat.
Ischnochiton granulifer n. sp. (Tafel V III Fig. 31—36).
Suter h a t unlängst (P. malac. Soc. London, v. 7 p. 293) von den Bounty-Inseln einen kleinen
Ischnochiton als luteoroseus beschrieben, von dem ich im Zweifel war, ob er mit 2 Exemplaren, welche
von Thilenius bei Neu-Seeland gefunden worden sind, Zusammenfalle, doch gibt Suter an, daß die
Schuppen g la tt sind und auch die F ärbung ist etwas verschieden, so daß ich es vorziehe, für die mir