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Cytiiieen und Aristolocliicn nahe an, und auch die Reihe, welche mit
den PfeiTergcwitchsen beginnt, steht ihr im Ursprünge überaus nahe.
Lieber die einzehien Familien ist zu bemerken, dass die Pistiaceen mit
ungegliedertem Thallus den Wasserl'arn nicht allzufern stehen möchten.
Durch die Galtung Ambi'osinia gehen sie ungezwungen in die Aroideen
(d)er. So allmalig auch in letzterer Familie ein Aufsteigen von
den Callaceen zu den Orontiaceen wahrzunehmen ist, so weichen docli
einige der letzlern Abtheilung so bedeutend von jenen ab, dass man
geneigt sein kann, sie für einen Uebergang zu den Palmenartigen zu
halten. Was die Taccaceen belriliL, so standen sie bei J u s s i e u der
Insei'tion wegen unter den Narzissen, Bar t l ing und B i s c h o f f setzen
sie unter die Dikotylen neben die Arislolocliien, meiner Meinung nach
kann man sie von den Dioscoreen gar nicht trennen, und sie stehen
nach ihrem ganzen Charakter zwischen diesen und den wahren Aroideen.
Die Dioscoreen werden durch die kleine Gruppe der Tameen
allmäüg in die Smilacinen übergelulu't. Diesen schliessen sich die
Asparageen ziemlich ungezwungen an, obwohl man hier bereits einige
Afiiniiät mit den Liliengewächsen bemerkt. Was die Asphodeleen betrifft,
so liabe ich auf sie in der allgemeinen Beschreibung gar keine
Rücksicht genommen, da sie sich ohne Zweifel hier nur durch Stufenverwandtscliaft
annähern, eigentlich aber zu der Reihe der Lilien
gehören.
D i e Reihe d e r Wa s s e r I i 1 i e n ist charakterisirt durch einen
monokotylischen, zuweilen (Podostemeae) dikotylischen Embryo, der
mit dem Samen gleichlaufend, von keinem Eiweiss begleitet ist. —
Eichen befinden sich in jedem Fache meist 1 — 2, mitunter viele, die
an der inneren Wand hängend oder aulsteigend befestigt sind. Fruchtblätter
sind 1, 2, 3, 6 oder viele vorhanden, welche gewöhnlich nur
wenig miteinander verschmelzend einen ebensovielfächerigen Fruchtknoten
bilden. Narben so viele als Fruchtblätter. Staubgefässe 1, 3,
6, 9 oder oo, anfangs miteinander verwachsend, bald von der Corolle
sich lösend. Blumenblätter 3 nicht lange mit den inneren Kreisen
verschmolzen. Kelchblätter 3 anfangs mit den Blüthenblättern zum
sechstheiligen Perigon verschmelzend, in den letzten Gliedern sich vollständig
von diesen lösend, so dass Blumenkrone und Kelch freiblättrig
werden.
Frucht meist trocken, die einzelnen Carpelle sich von einander
sondernd. Blüthen von Brakteen unterstützt, die mitunter ein Perigon
nachahmen. Ihr Stand ist einzeln, auf dem Thallus oder zu vielen
auf einem Kolben vereinigt, der mit einer Scheide gestützt ist, später
in Rispen, Dolden, oder einzeln. In den unteren Gliedern oft Blatt
und Stengel thallusartig verschmolzen, und dann in der Tracht an
höhere Algen erinnernd, mitunter auch den Habitus gewisser Lebermoose
und der Selaginellen und Salvinien nachahmend. Später erscheinen
parallelnervige, schmale; oder krummnervige, breit ovale
Blätter, die mit falschen Queradern versehen sind, welche meist Luftröhren
vorstellen. Keine Zwiebelbildung. Wurzeln einfach. Krautartige
Gewächse, frei im süssen oder salzigen Wasser schwimmend, oder
angewachsen.
Die untern Glieder dieser Reihe begegnen sich mit denen der vorigen
so nahe, dass man geneigt sein kann, beide dort zu vereini^n.
Im übrigen Verlaufe ziemlich eigenartig ausgeprägt, ist später durch
die Vermehrung der Carpelle und Staubgefässe eine Stufenverwandtschaft
mit den Seerosen erzeugt, die früher häufig zu den Monokolylen
gezogen, allgemein in die Nähe der Alismaceen gesetzt wurden.
Die Gattung Limnocharis (Butomeae) hat z. B. ganz die Frucht der
Nymphäa. Reichenbach vereinigt in seinen Nixenkräutern Hydrocharideen,
Nymphäaceen, Nelumboneen u. A. Wir haben fragweise die
Hydropeltideen noch hier aufgeführt, wegen der Dreizahl ihrer Blüthentheile,
glauben aber, dass sie den Podophylleen näher stehen.
Die oben gedachten Familien, mit Ausnahme der Hydrocharideen^
wurden bereits von B a r t l i n g in seiner Ordnung der Helobien vereinigt.
Was nun letztere betrifft, so lässt sich nicht läugnen, dass sie
trotz vielfacher Verwandtschaft mit der Reihe, in der sie hier genannt
worden, eine nicht minder grosse zu derjenigen der Liliengewächse
zeigen, wie sie denn von den meisten Sy&tematikern neben die Balanophoreen
und Bromeliaceen gestellt werden. Die räthselreiche Familie
der Podostemeae wird von L i n d l e y , dem auch Br aun folgt, neben
die Piperaceen unter die Dikotylen gesetzt, in Berücksichtigung einer
nicht zu verkennenden Aehnlichkeit der Blüthenbildung, welche ich
mir dadurch erkläre, dass ich die Piperaceen selbst aus dieser Region
entsprungen glaube. Weniger zu billigen scheint mir E n d l i c h e r ' s ,
M a r t i u ' s und R e i c h e n b a c h ' s Verbindung dieser Familie mit d e n
Callitrichineen und Ceratophylleen. Die übrigen hier genannten Familien
sind in ihrer Stellung weniger zweifelhaft. Den Najadeen, welche
den Pistiaceen in der Stufe gleichen, folgen die von andern mit ihnen
vereinigten Potameen, die den Aroideen ungefähr korrespondiren. Die
Gattung Liläa, welche von einigen meiner ¡Meinung nach unpassend zu
den Restiaceen gestellt wird, macht den Uebergang von den Potameen
K r a u s e , Morphologie etc. 12
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