
Ii:,.
m
4 t J I <'
r)()
Slengels statt, wobei (Um- untere Tlieil, iinveräiuicrt nur Siifte zuführt.
Die Slaninie dieser Gewächse verlängern sich, ohne zugleich dicker zu
werden. (End- oder Gip fe 1 s p r o s s e r yicrob/^ya). — In der
2ten Ahtheilung ist der Gipfelansatz neuer Elementartheile der Gelasse
beschränkt, es entstehen aber immer neue Gelassbiindel vom Umfange
des Stammes zur Mitte der Stammesspitze (Pimctum vegetatioiiis) und
bedecken die bereits vorhandenen. Diese Art des Wachthums heisst die
u m s p r o s s e n d c , Vegetatio peripherica. Der Stamm der Umsprosser
wächst an der Spitze und an der Peripherie, er verdickt sich in der
liegel nicht auffallend oder nur unmerklich, weil sich die Gefässbündel
am untern Ende zerschlitzen, verdünnen und endlich ganz außösen
( U m s p r o s s e r , Ainphibrya).
Bei den Gewächsen der 3ten Klasse erfolgt der Ansatz neuer
E l e m e n t a r t h e i l e auf eine doppelte Weise. Ein Theil der Gefässbündel
verlängert sich kontinuirlich durch Gipfelansatz, während sich ein
zweiter fortwährend am Umfange, vervielfältigt. Beide Arten des Wachsthums
der Vorigen sind zum endumsprossenden Wachsthum vereinigt
(Vegetatio peripherico-tei^miiialis). Der Stamm verdickt sich beim
Anwachsen bedeutend (End u m s p r o s s e r , j4 er amphibry a).
Die Endsprosser hat Endl i cher in 3 Kohorten getheilt, von
denen die erste die Gefässlosen ohne Staubgefässe und Pistille enthält
( A n o p h y t a) umfassend die Leber- und Laubmoose. Die 2te Koh
o r t e (Protopkyta) zeigt Gefässbündel, keine deutlichen Geschlechtswerkzeuge,
lebt unmittelbar. Hierher gehören die Farriy Schachtelhalme,
Bärlappe^ Cycadeen. — Die 3te Kohorte (Hysterophyta) besitzt
deutliche Geschlechtswerkzeuge, lebt mittelbar auf Pflanzen, und
nmfasst die Rhizaiitheen mit 3 Familien.
Die Umsprosser umfassen die Monocotylen insgesammt, und sind
nicht in Kohorten getheill. — Die Endumsprosser begreifen unter sich
sämmtliche Dicotylen mit Einschluss der Coniferen^ welche im Verein
der Giietaceen die erste Kohorte (Gymnospermae) dieser grossen Ahtheihing
bilden. Ausser ihr sind noch drei Kohorten nach der Blumenkrone
oder ihrem Fehlen aufgestellt (Apeialae, Gamopetalae,
Dialypetalae). In die so gebildeten 2 Reiche und 5 Sektionen, sind
die natürlichen Familien (Ordnungen Endl.) gegen 280 an der Zahl,
zu c, 60 Mittel-Klassen vereinigt, eingeordnet.
V^ergleicht man diese Klassifikation nach dem Wachsthum mit derjenigen
von De Cand ol le, so kann man sich gewiss einen bedeutenden
Fortschritt nicht verhehlen. Indessen man würde sehr irren,
wenn man glaubte, diese Klassen seien in der That ausnahmefrei,
vollkommen abgerundet, und ohne Zwang der Pflanzenwelt aufgestelll.
Nicht nur wird man Spitzenwachser im Reiche der Thallophyten lind
e n , als auch Ringsumsprosser unter den Cormophyten. Und uu) ein
Beispiel zu geben, die Klasse der Zamien unter den Acrobryen hat
denselben anatomischen Bau, dieselben morphologischen Verhältnisse
wie die Coniferen, sie ist ihnen innigst verwandt, ihr Spitzenwachsthum
reisst sie weit von ihnen hinweg. Dies sind Nachtheile, die uns
jede künstliche Klassiflkation, auch die vom Wachsthum genommene,
bringen muss. Auch sind die Abtheiiungen nicht immer gut gebildet.
Hysterophyten im Sinne Endl icheres giebt es unter allen seinen
S e k t i o n e n , in den entferntstchendsten Ordnungen. Daraus muss man
s c h l i e s s e n , dass die Eigenheit, auf fremden organischen Körpern . zu
schmarotzen , keine durchgreifende Organisationsverschiedenheit ist,
auf welche man grosse Abtheilungen bilden darf. Es giebt viele Familien,
in der einzelne Gattungen von andern Gewächsen, todten oder
lebendigen ihre Nahrung ziehen, während die andern unorganische
Nahrung verarbeiten.
Die Eintheilung der Dicotylen nach der Blumenkrone ist zwar
noch immer künstlich, doch einfacher als hei den Vorgängern, und
darum weniger Unnatürliches bietend. Was endlich die Bildung der
Klassen und die Anordnung der Familien belrifl^t, so erscheint sie im
Allgemeinen glücklicher als hei irgend einem der früheren Systematiker.
Unter den anatomisch^physiologischen Systemen gebührt, wie es ^uns
scheint, demjenigen von E n d 1 i c h e r und Un g e r der erste Rang*).
Waren es die anatomischen Untersuchungen der Wachsthumsverschiedenheiten
in den grossen Pflanzenabtheilungen, von Mo hl ,
S c h u l t z , Schacht u. A., welche das Streben der eben verlassenen
Epoche der botanischen Systematik bezeichneten, so gewinnen jetzt
einen ferneren Einfluss die schwierigen Arbeiten über den Befrucht
u n g s p r o c e s s , über die Entwickelung der jungen Eichen und Pflanzenkeime
von Rob. Brown, Mirbel, Schleiden, Hofmeister und
einigen Andern. , Das Werden der Pflanze sonst nur vom Beginnen des
K e i L n s betrachtet, wird nun ins Auge gefasst, von ihren ersten Stadien,
noch auf der Mutterpflanze, an. Von dem Leben des Gewächsesin
seinem ganzen Verlaufe leitet man seinen Rang unter den Aehnlic
h e n . seine Stellung im grossen Reiche ab. Der neue Weg bringt
•è
S t e p h . Endlicher, Genera planiarum secundurn erdines naturales
disposila. Vindobonaey ab ann. 1836 ff- ^^
fi ' 1
Ii ..