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hiiltnissc der Bliillioiulecke in weitere G Slümiiie geschieden sind. Die
l)eiden andern Klassen (Zellenpllanzon) sind nach deni Vorliandensein
oder xAlangel grüner hiallarliger Theile und der FrnktililuUion in 5
Släinnie gellieilt, so dass sich im Ganzen 1 l Stämme ergehen, welche
weiter nach dem Bliithenstande, dem Bliithen- nnd Frnchtbau in 30
O r d n u n g e n zerfallen, in welche die l''amilien vertheilt sind
Ich bin zweilelhaR, oh icii an dieser Stelle das System von El ias
F r i e s erwähnen soll, welches sich selir denllicii an diejenigen der
n a t u r p h i l ü s o p h i s c h e n Schule anlehnt, nuiss es aber wegen einiger neuen
Ansichten, die von den Nachlblgern benutzt wurden, hier aufführen.
F l ies o-laubt, dass sich dieVerwandlsciiaften der Pllanzenfamilien nicht in
g e i a d e r l.inie wie bei J u s s i e u nocli in netzförmiger Nebeneinanders
t e l l u n g , wie bei B a t s c h , darstellen lassen, sondern dass sie geschlossene
Kreise bilden, wodurch dann das Ptlanzensystem in mathematischer
F i g u r , etwa wie das Planetensystem aufgefasst werden müsste. Im
Uel)rigen nahm er die ersten Eintheilungen, wie J i i s s i e u , von den
Cotylen, wünschte aber, dass in der Art De C andol l e ' s dem Bau
der Vegetationsorgane bei der weiteren Theilung nicht weniger Aufmerksamkeit
zugewendet werde, als den FortpÜanzungsorganen. In dieser
Weise theilt er die Zellenpllanzen nun ein, in gleichfädige und ungleichfädige
{llomojiemcae und Heleronemeae), wovon die letzteren die
]Sioose enthalten. Es ist, obwohl diese Theilung nur einen neuen
rv'amen zu bringen scheint, damit doch ein neues fruchtbares Element
e i n g e f ü h r t , die Idee der Vervollkommnung din-ch Verunähnlichung und
T r e m i i m g (Diilerencirnng) der Organe, über deren Werth für die Systematik
wir ims später aussprechen werden. Die liefere Eintheilung
soll nach F r i e s in stets dichotomer Verzweigung nach Zwei- und Vier-
Zahl vor sich gehen, so dass das ganze Pllanzenreich sich wie ein
M i s t e l s t r a u ch in immer feinere Aeste gabelt, dessen letzten Zweige, im
Kreise geordnet, die Arten darstellen. Der berühmte Mycologe hat diese
E i n t h e i l u n g s w e i s e , welche an O k e n und R e i c h e n b a c h erinnert, nur
auf die Zellenpllanzen ausgeführt, und wohl dort schon den Zwang
v e r s p ü r t , welchen er der Natur hierbei anthun mnsste, denn die Phan
e r o g a m e n sind glückliciierweise vou dieser Zwangsjacke verschont geblieben
**).
*) ß. C Dum or ti e r , Cowmentationes hotanicae. Tournay Ì822. 8.
K. F r i e s , Si/xtema orini' veyetabUis. Pam 1. IHantae homonemeae.
undue iS25 8.
In der Theilnngsart der Acotylen wurde Fr ies von Üricscl»ach
nachgeahmt, welcher seine Homo- und lleteronemo.ae, aber nicht die
w e i t e r e Trennung annahm. Die deutlicli blühenden Gewächse theilte
derselbe nach der Anheftungsart der Staubgefässe, ohne die sonstigen
Vervvachsungsverhältnisse der Bkimenkrone zu berücksichtigen, in Thalamoslemoncs,
CaJycostemoncs und Pelalostcmones. Die Familien hat
er wie B a t s c h und A g a r d h in (56) grössere (irui)pcn vereinigt.
Ein weit grösseres Aufsehen als die,umniltelbar vorgenannten err
e g t e n die Klassifikationsversuche des geistreichen englischen Botanikers
L i n d l c y . Derselbe erkannte sehr wohl, dass keines der bisher bekannt
gewordenen Systeme, auf den Namen eines wirklich natürlichen
Anspruch machen konnte, obwohl sie bei weitem nicht so unvollkommen
waren, wie man aus seinen Schilderungen schliessen könnte. ,,Von
Tag zu Tag," sagt er in der Vorrede seines Nixiis plantarurn „vei'-
mehrt sich die Anzahl der Familien, dass wie kaum zu bezweifeln ein
neues Ghaos bevorsteht, wenn wir länger zögern, die Schaar in Ordnung
zu stellen. Nicht gerne möchte ich es sein, der solches Amt
ü b e r n ä h m e . Aber die Gefahr droht, die ganze Wissenschaft stürzt
u n t e r ihrer Last zusammen, und ich ersehe keine andere IloH'nung des
Heils, als in Verwerfung aller künstlichen Theile des Systems und in
E r s e t z u n g derselben durch eine neue wirklich natürliche Vertheilung
der Familien."
L i n d l e y nimmt an, dass die höhern aus den physiologischen
V e r h ä l t n i s s e n hergeleiteten Abtheilungen De Candolle's hinreichend
fest begründet seien, um sie als wahrhaft natürliche annehmen zu können.
Er theilt anfangs in Geschlechtslose (Esexuales) und Ges
c h l e c h t l i c h e (Sexuales) ein, wovon die erste Klasse sämmtliche Acolyledonen
enthält, deren Geschlechtsverhältnisse man noch nicht deutlich
kannte, mit Ausnahme der Equiseiaceen. Diese Geschlechtslosen
bilden seine 5. Hauptklasse. Die Geschlechtspflanzen zerfallen in Gefässlose
(Evasculares Klasse IV:, enthaltend die vier Familien der R a f f -
lesiaceen, CyUneen, Balanofhoreen und Cynomorieae) und Gefässpflanzen
(Fasculares). Le t z t e r e zerfallen in nach innen Gefässe hervorbringende
(Klasse IIL Endogenae) und Exogenen. Die Exogenen
oder Dikotyledonen sind getheilt in nacktsamige {Exogenae gymno-
Klasse IL, enthaltend die Ctjeadeen, Contferen, Taxineen v.
Equiseiaceen) und verschlossensamige (Klasse L Exogenae angiospermae,
die Dicotylen enthaltend). Die grosse Klasse der Dicotylen
ist noch getheilt in solche mit einfacher (Ineompletae) und doppelter
Blumenhülle (Completae). Die letzteren zerfallen in Mono- und Po^
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