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jetzt auf die feineren Verzweigungen und Gruppirungen einzugehen,
die unzweifellioit liier iiberidl anzunehmen sind.
I, Gruppe der Palmen und (iriiser.
Cycadeae Richard.
Pandaneae Brown
Tt/phaceae Jussieu
( A e ih 0}) hij lleae)
Cyperoideae Jussieu
Gramineae Jussieu
Centrolepideae Desvaux
liestiacccie Barlling
Eriocauloneae Richard
Junceae Candolle, Laliarpe
Äyrideae Lindley
Commelhieae Brown
(PhHydreae Brown
Cyclantheae Poiteau
(Acoroideae Agardhy?
Phytelephaiiteae Nees ab
Esenbeck
Palmae Jussieu.
C h a r a k t e r i s t i k . Cotylen des Embryos ungleich, nicht gegenüberstehend,
selten wie bei den Cycadeen auf gleicher Hölie. Der
Embryo liegt in einem reichlichen, mehr oder weniger mehligen Eiweiss,
ganz auf der dem Nabel entgegengesetzten Seite, gewöhnlich
seitlich an der Basis, in einer kleinen Höhlung des Eiweisses,
nur in den untern Gliedern axillar. — Anfangs ist nur ein einziges
aufreclites oder hängendes Eichen in jedem Fache Vorhanden, später
vermehrt sich die Anzahl von den Junceen ab. Die Cycadeen entbehren
vollkommner Fruchtblätter, bei den niedern diklinischen Arten kann
man jedes einen einfächrigen Fruchtknoten bildende Carpell für eine
weibliche Blüthe ansehen, später sind stets 3 Fruchtblätter vorhanden,
die einen ein-, später Sfächrigen Fruchtknoten (seltner durch theilweises
Fehlschlagen 2fächrig) bilden. Die Fruchtblätter sind meist
mit einander verwachsen, sehr selten getrennt. Die Narbe ist ein - bis
d r e i f a c h , häufig lang und fadenförmig, sitzend oder von einem einfachen
Griffel getragen. Die Zahl der Staubgefässe steigt von einem
auf 6, meist sind 3 vorhanden, sie verwachsen nicht unter sich, wenig
mit dem Perigon. Die Blumenkrone ist anfangs durch Schuppen, sterile
Staubgefässe u. dergl. ersetzt, später dreitheilig, zuletzt dreiblättrig
und erst dann sich deutlich vom Kelche unterscheidend und lösend.
Der Kelch ist stets ebenfalls 3lheilig, vom Anfange seines Erscheinens
an mit der Blumenkrone zu einem 6blättrigen Perigon verwachsen,
sich aber in den höhern Gliedern deutlich durch das Aussehen unterscheidend
und zuletzt sich lösend. Mit dem Fruchtknoten verwachsen,
erscheinen die äussern Blüthenkreise schon in den untern Stationen
nicht.
Die Blüthen sind bis zu den Gräsern und Palmen meist diklinisch,
und mitunter treten alsdann mehrere Carpelle verschiedner weiblicher
Blüthen zusammen, zu einer mehr- (4—5) fächrigen Frucht verschmelzend
(Phytelephantheae^ Cyclantheae, Pandaneae). Bei den diklinischen
Arten sind die Blüthen auf demselben oder verschiedenen Kolben
befestigt, häufig von einer Spatha unterstützt. Nachher ist der
Blüthenstand ähren-.oder kopfförmig, zuletzt in Cymen, Doldentrauben
oder Rispen, sehr selten einzeln, stets von Brakteen unterstützt. Die
Blätter sind unten scheidig, parallelnervig, lang schwertförmig, nur bei
den Pandaneen fleischig, mitunter reitend und meist in ^ Stellung angeordnet.
Bei den Palmenartigen und einigen Gräsern sind sie einfach
zusammengesetzt, mit schmalen langen Fiederblättern, die sich zuweilen
fächerartig zusammenschieben. Der Stamm häufig von röhrigem Bau,
meist mit zerstreuten Gefässbündeln^ häufig wurzelartig, ist einfach,
selten bei einigen baumarLigen Gewächsen der Reihe, dichotom verzweigt.
Der Halm der Grasartigen ist einfach, erst im Blüthenstande
verzweigt. Zwiebelbildung selten.
Die Gruppe der Palmenartigen unterscheidet sich von den eigentlichen
Gräsern und Graslilien überaus wenig, am meisten durch den
Habitus, insofern als bei ihnen das genarbte Rhizom sich stammartig
erhebt und die Blattkrone am Gipfel trägt, die bei den übrigen Gewächsen
der Gruppe grundständig ist. Oft ist auch bei jenen der
Stamm sehr verkürzt und einige, z. B. Geonoma acaulis (Palmae)
erheben sich gar nicht über die Erde. . Es giebt unter den Palmen
solche, die im Habitus den Gräsern sehr nahe sind (Calamiis rudentum)
und Grasartige, die sich palmenartig erheben (Bambusa, Restio-
Arten), wie denn die Gattung Xerotes von einigen zu den Palmen,
von andern zu den Junceen gezogen wird. Man könnte aus diesem
Grunde beide Reihen ganz wohl in eine verschmelzen. Ueber die Stellung
der Reihe ist zu bemerken, dass sich ihre unvollkommneren
Glieder (Pandaneae, Tijphaceae, Cyclantheae) sehr der Aroidengruppe,
ohne Zweifel aber nur durch Stufenverwandtschaft nähern,
weshalb ich als zweifelhaft die Acoroideen Agh. hierhergezogen habe,
die in ihrem Habitus von den übrigen Aroideen abweichen und sich
dieser Gruppe nähern, auch von A g a r d h nebst den Aroideen in seiner
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