
artigen und man hat oft die Asarinen dort hinziehen gewollt. Später,
nachdem die Dreizahl der Carpelle in die Fünfzahl übergegangen ist,
verwischt sich diese Aehnlichkeit mehr und mehr. Im ganzen Verlaufe
steht ihr am nächsten die Reihe der Ampfergewachse , welche ebenfalls
aus den Aroideen und Verwandten durch die Pfeifergewächse hervorgeht,
und ebenfalls aus einer Dreizahl der Carpelle zur Filnfzahl aufsteigt.
Als einen unmittelbaren Uehergang zwischen diesen Reihen betrachte
ich die Familie der Plagiophyllae A. R r a u n , welche den N e -
pentheen eben so nahe steht, wie den Polygoneen. Ausserdem nähert
sich die Gruppe in den Nebenreihen, namentlich in den Familien mit
gerollten Cotylen, ganzen punktirten Blättern mehrfach der sogleich zu
behandelnden Gruppe der Ganzblättrigen; insbesondere den d°avon abzuleitenden
ilarzgewächsen, während zu den Caryophylleen eine kleine
Uebergangsreihe erscheint, die aus den Familien der Fouquieraceen,
Frankeniaceen und Vivianeen besteht, welche wir jenen anschliessen
werden. Entfernter sind die Beziehungen zur Reihe der Kreuzblilthigen
und der Dreiköpfigen.
ü e b e r die einzelnen Familien habe ich einige abweichende Meinungen
anzuführen. In der Stellung der C y t i n e e n bin ich der Ansicht
von J u s s i e u , Brown und B r o n g n i a r t gefolgt, welche ihnen
zwischen Balanophoreen, Asarinen und Nepentheen ihren Platz anweisen,
da mir L i n d l e y ' s und E n d l i c h e r ' s Ansicht einer Uebergangsgruppe
von den Crypto- zu den Phanerogamen nicht ganz zusagt,
eben so wenig als R e i c h e n ba c h ' s Stellung neben die Lycopodiaceen.
Die Asarinen (Aristolochiaceen) habe ich meines Wissens zuerst
den Cucurbitaceen genähert, während sie sonst haltlos zwischen
Laurineen und Polygoneen unter den Perigoniaten herumirrten, ohne
eine bestimmte Stelle gewinnen zu können. Man betrachtete sie im Allgemeinen
mit den obengenannten verwandten Familien, wie eine Mittelform
zwischen mono- und dicotylischen Gewäciisen. Für den Anschluss
an die Cucurbitaceen spricht der ganze Habitus, sowie der
Frucht und Samenbau. — Wenn dagegen in den äusseren Bliithenkreisen
die Drei- und Sechszahl herrscht, so möge man bedenken,
dass m der That diese Familie sich noch weniger von den Monocotylen
entfernt hat. Im Uebrigen ist hierauf um so geringeres Gewicht
zu legen, als es auch Asarinengattungen giebt, die vollkommen pentamer
sind, wie z. B, AristMocMa pentandra L. Sehr ähnlich ist
ausserdem die Bildung des netzadrigen Perigons, welches öfters eine
anderen Pengoniaten fremde Grösse erreicht. Ausserordentlich verschieden
sind die Ansichten der Botaniker über die Stellung der Cncurbitaceen.
Einige haben ihr ein doppeltes Perigon abgesprochen
und sie neben die Euphorbiaceen gestellt, die meisten Systemaliker
aber glaubten eine unverkennbare Aehnlichkeit derselben mit der Campanelgruppe
und den Belvisiaceen wahrzunehmen und wiesen ihr in der
Nähe jener einen Platz an. Zu ihnen gehören R e i c h e n b a c h , Schultz,
P e r l e b , Martins, Braun und Andere. De C a n d o l l e stellte eine
neue Ansicht auf, nach welcher hauptsächlich wegen der fleischigen
Frucht und der Insertionsverhältnisse vieler hierher gehörigen Familien
dieselben am meisten den Myrtaceen, Nopaleen und Grossularieen verwandt
sein sollten, Dieser Ansicht folgten L i n d l e y und wenige Andere.
Bartling und E n d l i c h e r , grösseren Werth auf die natürliche
Verwandtschaft mit den andern in diese Gruppe gehöi'igen Familien
legend, haben, um derselben zu genügen, sogar die Cucurbitaceen in
ihre Klasse der Freiblättrigen aufgenommen, wohin sie offenbar durchaus
nicht gehören. Die Aehnlichkeit mit den Campaneln scheint mir
auf einer Stufenverwandtschaft zu beruhen, die hauptsächlich noch
durch die verwachsenden Antheren unterstützt wird. Eine nähere im
ganzen Bau begründete Verwandtschaft kann ich in denselben nicht erkennen.
Die De Ca n d o11 e ' s e h e Ansicht findet ihre Erklärung in der
grossen Wichtigkeit, welche dieser Gelehrte den Insertionsverhältnissen
heimisst, die Cucurbi t a c e engruppe hat allerdings mit den Reihen, welchen
j e n e Familien angehören, das lange Verschmolzenhleiben der äusseren
Blüthenkreise gemein, wodurch dieperigynische Anheftung der Staubgefässe
in der ganzen Gruppe von den Papayaceen bis auf die Malesherbien
erzeugt wird, welche De C a n d o l l e alle unter seinen Kelchhlüthigen
aufführen musste, wodurch jene Annäherungen entstanden. Die in u n -
serer Gruppe den Cucurbitaceen folgenden Familien sind in ihrer gegenseitigen
Verwandtschaft längst anerkannt, und namentlich von E n d - ,
l i e b e r und B a r t l i n g zu grösseren Gruppen zusammengestellt worden,
wobei jedoch letzterer die Grossularieen, Nopaleen und Escallonien
untermischt, welche schwerlich hierher gehören. Mit Unrecht hat
man die Papayaceen den Artocarpeen nähern gewollt, während sie
L i n d l e y allzuhoch neben die Passifloreen stellt. Die Loaseen findet
Candolle nach seiner Weise am nächsten den Onagreen und
Nopaleen, verwandt hei den Turneraeeen hat man nicht ganz mit Unrecht
auf einige Analogie mit den Malvaceen und Cistineen hingewiesen.
Bei den Homalineen, die nur in der Insertion den Rosaceen gleichen,
ist eine unverkennbare Affinität mit den Samydeen und ihren
Verwandten bemerkbar, obwohl Brown mit Recht auch an die Passifloreen
erinnert. Bei den Passifloreen macht Richard auf einige