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V. Gruppe der Giirkeiiartigen.
Balcmophoreaey Hydrocharideae, Aroideae^),
Cijtineae Brongniart
Asarinae Kunth
Nhandirobeae Sl.
Hilaire
Ciiciirbitaceae Jussieu
Papayaceae Agardh,
Lindley
Loaseae Kunth.
Eovialineae R. Brown Rafßesiaceae Schott &
" Aristoteleae Link. Endlicher
Turneraceae Kunth, Nepentheae Lindley
Candolle \
Samydeae Kunlh Malesherbiaceae Don Parnassteae Meyer
Blxiueae Kunlh Passißorae Jussieu Droseraceae De Can-
FlacoiirlianeaeVi^idA^w], ^meathmaimiaceae dolle
Ciin^lolle Marlius Sarraceniaceae LapyL
Violaceae Ventenat
Cistineae Jussieu.
Die zu dieser Gruppe gehörigen Pflanzen haben einen geraden,
mit Ausnahme der hierher gehörigen Schmarotzergewächse, dikotylischen
Embryo. Die Kotylen sind gross, flach, blattartig aufeinanderliegend, in
einigen wenigen Familien aufgerollt. Der Embryo liegt in der Achse eines
fleischigen, höchst selten (Ciicurbitaceae) fehlenden Eiweisses. Jedes
Fruchtblatt entwickelt eine grosse Anzahl von Eichen, mit Ausnahme
einiger niedrig stehenden Cucurbitaceen (Sicyos, Gronovia), welche
nur eiu Eichen hervorbringen. Die äussere Eihaut ist überaus geneigt
zu allerlei Wucherungen und Auswüchsen, indem sich bald der Samen
mit lockerem Netze umgiebt, bald rings umrandet erscheint, bald mit
einem Arillus bekleidet, bald wo der Nabelstrang anwächst mit fleischiger
Strophiola versehen erscheint. Die Eichen sind auf drei bis fünf
(ausnahmsweise 2, 4, G, 7) w a n d s t ä n d i g e n Placenten befestigt, die
sich bei den Flacourtianeen netzartig zertheilen. Fruchtblälier sind 3
bis 5 (selten 2 bis 8) vorhanden, die durch innige Verwachsung einen
*) Anschluss der Ampfergewächse.
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e i n f ä c h e r i g e n Fruchtknoten erzeugen, der durch Auswachsen der
wandständigen Placenten bis zur Mitte einigemal falsch niehrfächerig
erscheint, wobei dann die Eichen scheinbar an einer Centraisäule befestigt
sitzen können. In den höchst stehenden Familien ist der Fruchtknoten
mitunter gestielt. Narben soviel als Fruchtblätter, meist von
einem einfachen oder getheilten Staubweg getragen. Die Zahl der
Staubgefässe steigt von 5 auf deren mehrfaches, sehr selten 4, 8, 12,
16. Bei den Cytineen, Nepentheen, Cucurbitaceen, Nhandirobeen verwachsen
die 1 bis 2fächengen Staubbeutel miteinander, später sind
dieselben stets frei, höchstens dass bei den Violaceen mitunter die
Ränder der Konnektiven etwas zusammenhängen. Doch treten dann
noch zuweilen (Loaseae, Homalineae) Vervvachsungen der Filamente
in 5 Bündel ein. Bei den Asarineen verwächst mitunter das Filament
gänzlich mit dem Griffel und die Antheren sitzen alsdann unter der
Narbe. Blumenblätter sind 5, selten deren Mehrfaches vorhanden, anfangs
verschmolzen, in Ausnahmefällen 4 — 7. Die Abtheilungen des
Kelchs verhalten sich ebenso. Die Kreise der Staub-, Blumen- und
Kelchblätter bleiben ziemlich lange mit einander verschmolzen und lösen
sich-auch von den Fruchtblättern gänzlich erst später. Alle Theile
frei auf der Blüthenachse erscheinen erst mit den Passifloreen, Bixineen
und Sarraceniaceen,
Die Frucht ist meist fleischig und dann häufig die Samen in weichem
Teige gebettet, öfters trocken und dann mit 3 — 5 Klappen aufspringend.
Die Blüthen stehen nur bei einigen Cytineen und Rafflesiaceen
auf gemeinschaftlichem, und fleischigen Boden, dann in gehäuften
Blüthenständen, später fast ohne Ausnahme einzeln. Sie sind
mit seltener Ausnahme regelmässig. Die Blätter sind netzförmig geädert,
die Seitennerven meist vom Grunde bandförmig ausstrahlend, so
dass der Grund breit, oft herzförmig ausgeschnitten erscheint. Ganz
sparsam sind hier Fälle mit lanzettlichen schmalen Blättern. Das Blatt
meist breit von dreieckigem Umriss, sehr häufig gelappt, mit mehr
oder weniger tief eingeschnittenen Buchten. Nebenblätter finden sich
nicht immer, mitunter mögen sie in Ranken umgewandelt sein. Der
Stamm ist in einigen nicht zahlreichen Fällen baumartig oder strauchartig,
in der Hauptreihe sind die Arten mit gelappten Blättern, etwa
mit Ausnahme der Papayaceen, die einen unverzweigten Stamm mit
Blattkrone bilden, kletternde Gewächse (Nhandirobeae, Asarineae,
Cucurbitaceae, Loaseae, Malesherbiaeeae, Passißoreae etc.)
Diese Gruppe nähert sich in ihrem Ursprünge und anfänglichem
Verlaufe vielfach den monokolylischen Gewächsen, zumal den Arumn