
—- 194 —
golasse von 5 auf 10, I)ei den AnranLiaceen nnd Mimoseen noch höher
sleigend (ausnahmsweise3 — 8). Staubfaden gern in 1—2 , selten mehr
BiiiKh^l verwachsend. Bhnnenblatter nicht mehr, seilen 2—4, durch
Fehlschlagen weniger oder fehlend, mitunter ungleich; sich bald von
einander trennend. Kelchblätter ebenfalls 5, selten weniger, niemals
mehr. Die Neigung in den verschiedenen Blüthenkreisen zur gegenseitigen
Verschmelzung nicht bedeutend. Torus sich oft diskusartig
erhebend.
Hlüthen in Kätzchen oder gehäuften BliUhensländen, später einzeln.
Blältchen einigemale von Afterblätl.chen begleitet, mit wenigen Ausnahmen
gefiedert oder gedreit. Kräuter, Sträucher, Bäume.
Diese Beihe ist der ihr nachlolgend behandelten, den gleichen
Ursprung Iheilenden am nächsten verwandt, und zeigt ausserdem nur
noch einige Analogien mit Gliedern aus der Gruppe der Vielblumigen.
Die einzelnen Glieder schliessen sich sehr natürlich an einander, doch
sind über die einzelnen genug abweichende Meinungen vorhanden.
Ausgeprägt erscheint der Typus zuerst bei den Jiujlandee7i^ in denen
man eine gleich grosse Verwandtschaft bemcj'ken kann mit den Betulinen,
Cupuliferen und Myriceen einerseits, als mit den Pistacieen
und Cassuvieen andererseits, weshalb sie von den verschiedenen Schriftstellern
bald an der einen bald an der andern Stelle des Systems geführt
werden. Dies bewirkte der Inkons equenz e n viele, und einige rissen
die Pistacieen ganz aus der Terebinthaceen-Gruppe, um sie von jenen
nicht zu trennen. An dieser Stelle habe ich wahrscheinlich mit Unrecht
die Aqiiilarineen und Chailletiaceen eingeschoben, die wohl
besser in die andere Reihe, nahe bei den Euphorbiaceen und Rhamneen
hingehören. Brown und L i n d l e y hingegen glauben, dass sie
eine grössere Verwandtschaft niiL den Thymeläen darbieten, welcher
Meinung, sich soweit sie die Aquilarineen betrifft, auch Bart l ing und
E n d l i c h e r anschliessen. C a n d o l l e stellt beide zwischen Homalineen
und R h amn e e n , von denen sie mit den ersteren schwerlich einige
Beziehung haben. Die Chailletiaceen vereinigt Bartling mit den
Ulmaceen^ Reichen b a c h mit seinen Terebinthaceen; ihre eigentliche
Stellung ist mithin jedenfalls noch sehr unsicher. Die Cassuvieen
und Burseraeeen, welche in einiger Beziehung an die Rhamneen eri
n n e r n , gehen fast unmittelbar in die Papilionaceen über. An diese
Stelle gehören mit vieler V\^ahrscheinlichkeit die sonst (von Candol le )
den Leguminosen verbundenen Moringeeii^ welche Lindley mit den
Bignoniaceen verwandt glaubt^ aber auch mit Droseraceen, Samydeen
und Frankeniaceen in einem Nixus vereinigt, oder an einer andern
- - 195 —
Stelle zwischen Sterculiaceen und Tiliaceen setzt (II), während R e i -
c h e n b a c h sie jedenfalls mit mehr Grund den Rutaceen und M a r -
t i n s den Malpighiaceen nähert*).
Die Leyurnznosen, von denen die Mimoseen eine in einseitiger
Richtung vervollkommnete Specialform darzustellen scheinen, möchten
ohne Zweifel den Connaraceen und Spondiaceen am nächsten stehen,
wogegen ich an die allgemein angenommene Aehnlichkeit mit Amygdaleen,
Ghrysobalaneen und Rosaceen nicht glaube. Die Coriareen,
welche Candolle und L i n d l e y für am nächsten den Rutaceen und
Rhamneen verwandt halten, findet Kunt h noch mehr den Euphorbiaceen
ähnlich, neben welche er sie setzt. Andere verbinden sie d e n
Simai'ubeen, und sehr viele Botaniker bringen sie in die Nachbarschaf t
der Acerineen. Ich glaube aber nicht, dass man sie aus einer der
hier verbundenen Parallelreihen entfernen darf. Die Aehnlichkeit dieser
beiden Reihen tritt nun zumal in den folgenden Gliedern hervor, von
denen die Rutaceen, Diosmeen, Zanthoxyleen einerseits, mit den Simarubeen,
Zygophylleen etc. andererseits durchaus korrespondiren. Dagegen
kann man befremdlich linden, dass ich die Oxalldeen hier angeschlossen
habe, in denen man nie eine nähere Beziehung zur l.egum
i n o s e n - G r u p p e gesucht hat. Vergleicht man aber die Blüthenbildung
g e n a u e r , so wird man leicht erkennen, dass hier in der That diese
Form in höherer Vervollkommnung wiedergcspiegelt wird. Der Habitus
drückt dies in höchst bemerkenswerther Art aus, und diese Pllauzen
mit den zarten artikulirten, gedreiten oder gefiederten Blättern sind
den Leguminosen so ähnlich wie irgend eine andere Familie. Die
Arten mit gefiederten Blättern, als Oxalis sensüiva L., 0. dormiens
M a r t . , 0. sommmis Mart., 0. casla Mart., 0, mimosoides St.
H i l a i r e , sowie iW^ Aven^hoa-kvien, sind ebenso empfindlich wie die
Mimosen, und legen ihre Blätter ganz in der Weise wie j e n e zusammen.
Auch sind die Zweige dieser Bäume ebenso geneigt zur Phyll
o d i e n - B i l d u n g wie die Acacien, und bei Oxalis latipes in Brasilien
wie bei mehreren andern findet man häufig, neben scheinbar ungetheilten
parallelnervigen Blättern (Phyllodien), solche die noch an der
Spitze ein Blattpaar tragen. Mit dieser Verbindung muss ich nun
allerdings die sonst seit lauger Zeit allgemein anerkannte Zusamnien-
*) Mir scheint die Fruchtbildung A^rMoringa am ähnlichsten derjenigen bei
lioswellia (¡hirseraceae) zu sein, obwohl bei ersterer die Placenten nuf die
Klappen zurückgeschlagen sind.
w . rik^