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Der wichtigsle IMlanzenlluMi ist der Samen, das erste lliKÜmenl
der jungen IMlanze, der lel/te und höchste Zweck derselben, denn
sich Ibrlzupllanzen ist ihre höchste nalürliche Beslinunung. Daher
werden vom Samen mul darin liegenden Emhryo die primären Eint
h e i h m g e n dei' iMlanzen genommen. Nach der Zahl seiner Theile und
Art seiner Keimung, unterscheidet man (he 3 ersten Khissen des Gewachsreiches
, Avo([ile(ì()ìnni, MonacoUjledonen^ Dicolyledonen.
Nach dem Samen sind (He (leschhicli(sorgane die wichtigsten
Tlieile, sie sind nothwendig unì durch ihre Znsammenwirlumg jene zu
erzeugen. Die Sielhmg der maniilichen zu dem weihhchen Organe ist
eine Blache, liypo-, peri- iy>/-gynisch (unter-, um- und oherweihig).
Hei der pengynischen Einiiigung, stehen die Staubgelasse auf d e m
Theile, der das Pistill umgiebt, oder auf dem Kelche. Staubladen, die
ani der Blume sitzen, werden betrachtet, als standen sie auf dem
Theile, der die Blume trügt. Daher unterscheidet man eine unmittelbare
Insertion, wenn die Slaubgelasse unmittelbar unter, um, oder
über dem F ruchtknot e n befestigt sind, von der mittelbaren Insertion,
wenn die Blume, auf der sie befestigt sind, an jenen Orten stellt. Die
s t a u b f ä d e n t r a g e n d e Blun.ie ist fast immer einblättrig. Die unmittelbare
Anheftung ist entweder absolut oder einfach. Bei der absoluten unm
i t t e l b a r e n Anheftung fehlt die Blume stets, bei der einfach unmittelbaren
kann sie zuweilen fehlen, aber meist ist sie d a , und dann vielbUutrig.
Daher kann man und thut man gut , diese Charaktere zu
v e r t a u s c h e n , da sie leichter in die Augen fallen, und setzt die e i n -
blclttrige Blume für die mittelbare Anheftung, die vielblattrige Blume
lür die einfach unmittelbare, das Fehlen der Blume für die absolut
i m m i t t e l b a r e Anheftung, Man erhält dadurch unter den Dicolylen 3
höhere Klassen: Apetalen, Mono- und JJiahjpeLaien. Jede dieser 3
Klassen theilt man nach dem S t a n d e der S t aubge f ä s s e in Hypo-, Pei'iund
Epigijnen, von denen man die epigijnen Monopelalen nodi in
solche mit verwachsenen Antheren (i:^yna7itlìcrae) und solche mit
freien Antheren ( Chorisaniherae) trennt. Diesen 10 Klassen der
Dicotylen wird nun noch eine 11. h inzufügt , welche die Diclinen enth
a l t , bei denen sich wegen des Getrenntseins der Geschlechter, die
Anheftung nicht bestimmen lässt.
Die Monocotylen zerfallen nach den 3 vorkommenden Insertionen
n u r einfach in 3 Klassen, da ihre stets einfache Blumenhülle keine
weitere Verschiedenheit herbeiführt. Die Acotylen können wegen des
Fehlens der Geschlechtstheile in keine weiteren Klassen getheilt wer -
d e n , und so wurden 15 Klassen erhalten, in welche J u s s i e u seine
100 natürlichen Familien einreihete.
Die Charaktere, nach welchen die höhern und niedern Gruppen
abgegrenzt werden, theilt Jussieu in primare, secundare und
lerliäre.
1. Primäre Cha r akt e r e, sind allgemein gültige, stets gleichförmige,
von wesent l ichen Organen genommen. Dahin gehören die eben
erwähnten zur Klasseneintheilung benutzten, nämlich Zahl der Samenlappen,
Anheftung der S t aubge f ä s s e , dieser und des Pistills gegenseitige
Stellung, Lage der Blumenkrone, welche die Staubgefässe trägt.
2. Sekundäre Charaktere sind nicht immer gleichförmig,
aber durchgreifend; nur als Ausnahme verschieden, von nicht wesentl
i c h e n , daher auch zuweilen fehlenden Organen genommen; wie Dasein
oder Mangel des Albumens, Kelchs, der nicht staubfädentragenden
B l ü t h e, ferner Ein- oder Mehrblättrigkeit der Blüthe, gegenseitiger
Stand von Kelch und Pistill etc.
3. Tertiäre C h a r a k t e r e , zum Theil gleichförmige, bald in d e n
Ordnungen beständig bald unbeständig, sowohl von wesentlichen Organen
als von unwesentlichen genommen, die von e in- oder mehrblättrigein
Kelche, von e in- oder vielfachen Fruchtknoten, von der
Zahl oder dem Verhältniss oder der Verbindung der Geschlechtstheile,
von dem Aufspringen der F r u c h t , Zahl der Fächer derselben, von d e r
Lage der Blätter und Blumen, bäum- oder kräuterartigem Stengel, und
ähnlichen leichten Kennzeichen^
Nach diesen Charakteren werden alle Gruppen unterschieden.
Unter A r t ist der Begriff der in der Eortzeugung einer Pllanze
stets beständigen Gestalt zu verstehen, welche in allen einigermassen
wichtigen Charakteren gleichbleibt.
Die G a t t u n g ist eine Vereinigung von Ar ten, die noch in der
grössten Zahl ihrer tertiären Charaktere übereinstimmen.
E i n e natürliche F ami l i e ist eine Vereinigung von Gat tungen, die
nothwendig in ihren primären Charakteren übereinstimmen müssen, im
Allgemeinen auch in den sekundären, meist in den beständigen tertiär
e n , auch wohl den unbeständigem.
Wie die Gattungen zu Familien, so laufen in fortschreitender
Beihe diese zu K l a s s e n zusammen, deren Ableitung vorhin gezeigt
wurde. Ihre Kennzeichen können niemals von tertiären, bisweilen von
den beständigen sekundären Charakteren hergenommen sein. Hauptsächlich
aber beruhen sie auf den allgemeinen primären Charakteren.
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