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Gruppe (1er Spadicinen mit den Palmenartigen vereinigt wurden.
Wir glauben nichl an eine wirkliche Reilienverwandtschaft mit den
Aroideen, und können in den Aeoroideen höchstens einen Uebergang
erblicken. Die Typhaceen mit den Cyperoideen hatte schon Linné
in seiner Gruppe der Calamariae vereinigt, die fossile Gattung Aethopfu/
llu77i B r o n g n . scheint den Uebergang zu bilden. Die sich
weiter oben sehr natürhch anschliessenden Binsen und Binsenlilien
scheinen einige Neigung zu der später aufzuführenden Lilienreihe zu
äussern, und mögen die Pontederaceen und Melanthaceen, welche letztere
R e i c h e n b a c h mit den Junceen in seiner Familie der Simsenlilien
vereinigt, eine Mittelgruppe bihlen. Eben dahin neigt sich die
kleine Familie der Philydreen^ welche in der unregelmässigen Blüthenbildung
und selbst im Flabitus mit den Orchideen manches Gemeinsame
zeigt, aber doch wahrscheinlich von den Xyrideen und Gonimelinen
nicht entfernt werden darf. Die Hierhergehürigkeit der übrigen Familien
scheint mir so wenig dem Zweifel unterworfen, dass ich die abweichenden
Meinungen übergehen zu dürfen glaube. Es bleibt noch
hinzuzufügen, dass diese Reihe wenig stark arzneiliche und schwerlich
giftig wirkende Gewächse enthält. (Loiium?)
IL und IIL Reiheu der Wasserlilien und Arumartigeu.
Wir führen diese beiden Reihen vereinigt auf, weil sie manches
Gemeinsame mit einander zeigen, und selbst auf einen gemeinsamen
Ursprung hindeuten. Es wurde bereits oben erwähnt, dass es ungewiss
scheine, ob man denselben bei den Wasserfarn oder höchsten
Algen vielleicht suchen dürfe. Auch nähern sich die Arumarten in
vieler Beziehung den Anfangsgliedern der vorigen Reihe.
IL
Pistiaceae Richard
jli^o idea e J u s s i e u
Taccaceae Presi.
Dioscoì^eae R. Brown
Tameae Nees ab Esenbeck
^milaciiieae Brown
A^farageae Kunth.
(Asphodeleae Jussieu??^
III.
Najadeae Link
Potameae Jussieu
Podostemeae Richard
(Hijdrocharideae Jussieu)
Juncagineae Richard
Alismaceae Lindley
Butomeae Richard
(Hijdropeltideae Lindley. ?)
Die Reihe der Animariigen besitzt einen monokotylischen Embryo,
welcher meist vom Nabel entfernt, in der Achse eines reichlichen
Eiw^eisses an einem Ende sich befindet. — In jedem Fache des Fruchtknotens
sind mehrere Eichen, selten nur eins vorhanden^ welche aufsteigend
oder hängend meist an der innern Wand befestigt sind, in
den hühern Gliedern öfter an 2 Placenten befestigt. Der Fruchtknoten
bestellt anfangs aus einem, nachher stets aus 3 Fruchtblättern, welche
stets mit einander verwachsen, dann einen Sfächrigen Fruchtknoten
bilden, der einen einfachen oder gespaltenen, oft kurzen Staubweg
trägt, mit 1 — 3 Narben. Staubgefässe enthält jede Blüthe, in den
beiden ersten Gliedern 1—2, nachher konstant 6. Sie verwachsen nicht
unter sich, wohl aber mit dem Perigon. Blume und Kelch, schon bei
einigen Aroideen durch Schuppen vorgebildet, erscheinen darauf stets
mit einander zu einem Öblättrigen Perigon verwachsen, die einzelnen
Blätter trennen sich nicht von einander. Die Hülle zeigt eine nicht
geringe Neigung mit dem Fruchtknoten verschmolzen zu bleiben, und
trennt sich gänzlich von ihm in den Smilacinen, wo sie sich auch bereits
von den Staubgefässen löst.
Die Blüthen von Deckblättchen unterstützt, erscheinen anfangs unmittelbar
auf dem Thallus (Pistiaceae) ^ bei den Aroideen auf einem
Kolben, nachher in traubigen oder doldenartigen Blüthenständen, zuletzt
zuweilen einzeln, in den beiden ersten Familien stets diklinisch,
zuweilen beide Geschlechter am gemeinschaftlichen Kolben durcheinandergeordnet,
und dann mit Hülfe hypogyner Schuppen scheinbare Zwitterblüthen
bildend. Die Frucht ist gewöhnlich fleischig beerenartig.
Blätter meist krummnervig, mit mehr oder weniger sich netzförmig
verzweigenden Nerven. Umriss des Blattes meist ein Dreieck mit herzoder
pfeilförmigem Grunde, häufig auch oval, und dann wenn die
Spitze sich sehr verlängert, in ein parallelnerviges, lanzettlinealisches
Blatt in einigen Fällen übergehend. Die erstere Form zeigt schon in
einigen Aroideen Neigung , die Blattsubstanz zwischen den Nerven zu
verlieren, und das Blatt erscheint dann mehr oder weniger bandförmig
fiederspaltig, bei den Taccaceen ist dies die gewöhnliche Form. Stamm
meist unterirdisch-kriechende, Rhizome bildend, wenn über der Erde
sich erhebend, sehr oft rankend und kletternd. Meist kraut- oder
strauchartig, sehr seilen baumartig, und dann einen an der Spitze dichotom
verästelten Stamm bildend. Wurzeln einfach, Zwiebelbildung
höchst selten.
Diese Reihe, den andern drei monokotylischen Reihen zwar in
vielen Punkten sich nähernd, ragt doch auf der andern Seite vielfach
in ihrem Charakter nach der Richtung der dikotylischen Gewächse.
Die dikotylische Reihe der Gurkenartigen schliesst sich ihnen durch
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